huhu,
ich habe hier ein thema, welches uns bestimmt mehr als die socken beschaeftigt, da es sicher nicht wenige von uns betrifft:) und zwar geht es im wesentlichen um die problematik, wie man bei einer gbr den gewinn moeglichst gerecht aufteilt.
zum einen moechte ich damit allgemein eine diskussion entfachen, zum anderen bin ich gerade dabei mit zwei partnern eine gbr zu gruenden. in unserem gesellschaftsvertrag, den wir zur zeit ausarbeiten und dann vom steurerberater ueberarbeiten lassen und auch bei ihm abschliessen werden, ist das gerade ein aktueller punkt. deshalb interessiere ich mich natuerlich fuer eure praktischen erfahrungen mit evt. verschiedenen modellen, und bei welchen man mit was fuer problemen rechnen muss.
diese diskussion soll keinesfalls die beratung durch steurerberater, etc. ersetzen!
die einfachste konstellation waere die, dass arbeitszeit und faehigkeiten der teilhaber nahezu gleich sind und es sich fuer jeden um einen hauptberuf handelt. dann wuerde man wohl einfach den gewinn in drei gleiche teile aufteilen.
bei uns ist es jedoch etwas komplizierter. denn wir sind drei teilhaber, von denen jeder noch anderen taetigkeiten (beruf und/oder studium) mit unterschiedlichen zeitanspruechen nachgeht. ein partner wird - zumindest vorerst - deutlich weniger zeit einbringen koennen, als die anderen beiden.
spontan koennte man nun sagen: jeder einzelne erfasst einfach seine wirkliche, effektive arbeitszeit - egal ob es sich dabei um z.b. drei zusammenhaengende stunden oder um 3 x 10 minuten am tag handelt. die so festgehaltenen arbeitszeiten werden dann als grundlage zur gewinnteilung herangezogen.
problematik:
gegenseitiges vertrauen ist dabei voraussetzung. um problemen im vorfeld aus dem weg zu gehen ist es sicher sinnvoll taetigkeiten im grenzbereich etwas genauer zu differenzieren (z.b. fragen wie: gehoert das lesen einer c't/iX noch dazu?:)).
zusaetzlich kann man noch hergehen und eine maximale abzurechnende stundenanzahl festlegen, die z.b. zwischen 50-70 stunden/woche liegt. so kann man vermeiden, dass einer ploetzlich auf die idee kommt sich 7 x 24 stunden pro woche aufzuschreiben:)
eine weitere ueberlegung waere, inwieweit es sinnvoll ist, den vorhandenen unterschiedlichen faehigkeiten (z.b. html, programmierung, grafikerstellung, marketing ...) im voraus bestimmte werte und gewichtigkeit zuzuteilen.
problematik:
hierbei ist jedoch gleich abzusehen, dass die notwendigerweise zu verrichtenden taetigkeiten (wie z.B. verwaltung, fakturierung, buchhaltung, ...), welche jedoch viel zeit in anspruch nehmen, einen minderen wert zugeteilt bekommen wuerden. sicher spielt das keine rolle, wenn man speziell fuer solche arbeiten einen anderen mitarbeiter einstellen wuerde/koennte, was bei uns jedoch nicht moeglich ist.
mal abgesehen davon, dass die "bewertung" des einzelnen eines teams nicht gerade unkompliziert ist, so koennte diese loesung auch auf lange sicht die teamarbeit nachteilig beeintraechtigen (konkurrenzdenken <-> gegenseitige vermittlung seines wissens).
eine weitere moeglichkeit ist sicherlich bei jedem einzelnen projekt individuell im voraus anhand von schaetzungen festzulegen, wieviel arbeitszeit von jedem denn realistisch einfliessen wird. nach abschluss des projektes koennte man dies evtl. noch korrigieren.
problematik:
bei wenigen und eher kleineren projekten waere dies eine gute moeglichkeit, da eh nicht von jedem die maximale arbeitsleistung notwendig ist. dadurch ergibt sich eine gleichmaessige aufteilung, bis auf ausnahmefaelle (wenn z.b. einer gar nicht am projekt beteiligt war oder eindeutig wesentliche unterschiede festzustellen sind).
bei einem oder mehreren groesseren projekten sieht das schon wieder ganz anders aus, weil dann von jedem die maximale leistung gefragt ist.
konkrete fragen:
gibt oder gab es aehnliche konstellationen bei euch und habt dabei nennenswerte positive oder negative erfahrungen gemacht? welche moeglichkeiten gibt es noch um moeglichst gerecht zu verfahren? gibt es dazu gutes info-material im internet oder verschiedenen institutionen wie IHK oder aehnlichem?
ferner waeren auch noch erfahrungen mit "arbeiten im team" interessant, was die verfahrensweise beim "miteinander arbeiten" betrifft. mal davon abgesehen, ob man nun teamfaehig ist oder nicht: ist es effektiver moeglichst viel raeumlich getrennt zu arbeiten und sporadisch mal techniken wie netmeeting, webcam usw. einzusetzen, um so nicht von den arbeitszeiten der anderen abhaengig zu sein?
oder sollte man moeglichst - bei vorhandenen bedingungen - viel zusammen in einem buero sein, auch wenn es sich z.b. nur um zwei stunden handelt, sodass man sich auch bei laufenden prozessen schnell mal austauschen und gegenseitig korrigieren/unterstuetzen/(...) kann?
cu, tichy