Insgesamt halte ich das schon für einen "geistigen Fortschritt". Warum nicht mal erwägen, wenn sinnvoll, VRML einzusetzen?
Nach Deinem und Stefans Posting habe ich mir mal ein paar VRML-Sachen angesehen. (Ausgerechnet Netscape 3 auf dem zugenagelten Arbeitsplatz-Rechner hatte das VRML-plugin schon installiert, alle übrigens Browser nicht ...)
Das VRML-Demo aus SelfHTML sieht wirklich hübsch aus. Um so gruseliger finde ich den Quelltext voller numerischer Konstanten und etwas, das ich auf den ersten Blick für 4*4(???)-Transformationsmatrizen halten würde (pfui Teufel, das habe ich auf der Uni mal in Fortran machen müssen ...). Die erste der ausprobierten WWW-URLs schoß dann gleich meinen Browser ab, da habe ich es dann bleiben lassen.
Aber wie hübsch das auch aussehen mag: Ich sehe einfach keinen Verwendungszweck dafür. Als Animation alleine werde ich es genauso wenig einsetzen wie animierte GIFs.
Was man damit überhaupt sinnvoll machen kann, das hängt von den verfügbaren Daten ab. Ich verweise mal auf die aktuelle Intel-TV-Werbung ("kann ich den mal näher ansehen", mit dem Gabelstapler) - so etwas würde natürlich Sinn machen. Aber dafür brauche ich eben die 3D-Darstellung des Autos, und mir die per Hand zu erstellen, das kann es doch wohl nicht sein.
Ganz im Gegensatz zu HTML glaube ich nicht daran, daß man VRML-Sourcecode sinnvoll, d. h. halbwegs effizient ohne WYSIWYG-Tools erstellen kann.
Was mich aber noch mehr davon abhält, mich mit VRML zu befassen, das ist die fehlende Ausbildung in dem entsprechenden Universum.
Wenn ich eine HTML-Seite bastele, dann "denke" ich letzten Endes im Universum von Papier (plus Hyperlinks, okay). Jedenfalls in einem zweidimensionalen Universum, welches mit technischen Hilfsmitteln (Stift) zu gebrauchen ich in der Schule gelernt habe.
Auch die Verwendung von JavaScript habe ich bei der Programmierung von Graphischen Oberflächen vorher schon mal geübt. (Mein erstes ereignisorientiertes Menüprogramm war nach vorherigen strikt geführten Dialogen unter DOS eine ganz schöne Umstellung ...)
Um aber VRML-Code zu erstellen, bräuchte ich nicht nur Sprachkenntnisse und eine passende Aufgabenstellung, sondern vor allem auch eine Ausbildung in dreidimensionaler Modellierung. Die habe ich nicht. Das ist noch schlimmer als meine fehlende Ausbildung in Graphik-Design, die schon diverse Geschmacksverirrungen auf meiner Homepage verursacht hat - aber daran hat man sich heutzutage vermutlich gewöhnt. ;-)
Sag mir einen Einsatzzweck für VRML, der mich wirklich überzeugt. Der Einsatzzweck von HTML ist die allgemeine Verfügbarmachung von weltweiten Hyperlinks zur Darstellung und Verknüpfung von Informationen - das können viele Leute brauchen. Aber wer profitiert (meßbar!) von einer VRML-Anwendung? Ich glaube irgendwie, daß ich vieles, was ich dreidimensional empfinden will, auch fühlen, schmecken, riechen möchte ... eben mehr "real" als "virtuell".