Und seit das Rad erfunden wurde, sind eine Menge Leute davon ueberrollt worden. Sollte man es deshalb verbieten, das Rad? Vielleicht ist JavaScript nicht ganz so wichtig wie das Rad - aber so nutz- und sinnlos, wie es in jener Pressemitteilung des BSI gemacht wird, ist es eben auch nicht.
Ganz meine Meinung. Selbst, wenn JavaScript tatsächlich keinen funktionellen Nutzen hätte und nur dazu verwendet werden könnte, eine Seite interessanter zu gestalten, wäre es falsch, das als Spielerei abzutun. Fortschritt mag sich über die vergangenen Jahrtausende hinweg meistens darin geäußert haben, daß immer weniger Menschen hungerten, frierten und an Krankheiten starben. Das sollte aber nicht dazu verleiten, nur diese Art von Fortschritt als "echten" anzuerkennen und alles andere als Spielerei abzutun - sonst wird das Projekt Menschheit in spätestens 1000 Jahren praktisch beendet sein.
Immer wieder werden zur Rechtfertigung irgendeiner Entwicklung die "seriösen" Anwendungen in der Wirtschaft denen im Privatbereich (wo es "nur" um Unterhaltung geht) vorgezogen - selbst in Fällen, wo letztere offensichtlich ein viel größeres Potential bieten. Dabei dienen große Teile der Wirtschaft letztendlich auch wieder der Unterhaltung: Die Computerbranche,
um die Hardware für Spiele zur Verfügung zu stellen; der Finanzsektor, um die nötigen Investitionen zu organisieren; die Transportbranche, um die Waren zum Endverbraucher zu transportieren... Und was ist wohl "Freude am Fahren"?
Fortschritt bedeutet heute (zumindest in den Ländern der 1. Welt) vor allem, daß das Leben mehr Abwechslung und Herausforderung bietet. Der große Fortschritt am Fernsehen ist eben nicht, daß die Menschen besser mit wichtigen Informationen versorgt werden können, sondern es ist sein Unterhaltungswert. Nutzlose Spielerei? Finde ich nicht.
Grüße
Steffen