Moin
Re-moin,
Mittlerweile Guten Abend...
Wehrpflicht ist dem Grunde nach ein gute Sache. Die Armee kann nicht so schnell, wie das in einer Berufsarmee passieren kann, eine eigenständiges Leben "in sich" entwickeln.
Das Argument kann ich so nicht ganz gelten lassen. Denn die ganzen Rambo-Kriegspiel-Schizos befinden sich ja bereits in der Armee und lassen ihre Perversionen an unschuldigen Zwangsverpflichteten aus.
Und im Falle eine Krieges sind halt viele Eltern, Geschwister, Großeltern emotional betroffen. Das wirkt sozusagen friedenserhaltend.
Also ich empfehle ein ausführliches Gespräch mit Kriegshinterbliebenen, das sollte diese These widerlegen.
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Wichtig ist natürlich das Recht auf Kriegsdienstverweigerung.
Und wenn sich nun alle weigern? Um das zu vermeiden, wurden in den letzten Jahren laufend Verschlechterungen für Zivis eingeführt.
Beispiel Österreich:
- Zivildienst 12 Monate / Heer 8 Monate (nicht nur Verdienstentgang)
- Wartezeit auf den Zivildiensteinsatz: 1 - 1,5 Jahre (vor allem Verdienstentgang, wer nimmt Dich vorher schon?)
- Tägliche Aufwandsentschädigung ATS 43,- (~DM 6,-) !!!
- Keine Möglichkeit, die Zuteilung zu einer bestimmten Stelle zu beeinflussen
Solange der Zivildienstleistende gegenüber dem Wehrdienstleistenden grob (vor allem finanziell) benachteiligt wird, ist Kriegs-/Wehrdienstverweigerung für viele das kleinere Übel.
Siehe http://www.zivildienst.at
Apropos: 'Wehrdienstverweigerer' ist falsch. Korrekt heißt das 'Friedensdienstbefürworter'
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Ich jedenfalls fühle mich nicht benachteiligt oder unwohl, wenn nur Männer mich vor den Dänen (das sind meiner Meinung nach die einzigen, die freiwillig in Schleswig-Holstein einmarschieren würden - aber da hätte ich eigentlich auch keine Angst vor, weil Bierdosen zur Verteidigung ausreichen sollten) schützen müssen.
Gleichberechtigung ist geschlechtsneutral.
Und mal im Ernst: Frauen werden in unserer Gesellschaft an so vielen Ecken und Kanten offen oder verdeckt benachteiligt, da hört es sich ziemlich lächerlich an, das ausgerechnet der verpflichtende Gang zur Armee den Durchbruch bringen soll.
Realsatire, korrekt. Vorwärts retour.
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Wie du schon gesagt hast, ist natürlich die Chance tatsächlich in den Krieg ziehen zu müssen recht gering. Außer vielleicht gegen Österreich ;-)
Nana! Nur, wenn 'wir' zur Fussball-WM fahren und 'ihr' nicht ;-)))
Seid gewappnet, ihr Germanen -> http://www.bundesheer.com
Und was den Beschluss angeht, in den Krieg zu ziehen (Bundestag stellt bereit, Regierung setzt in diesem Rahmen um), da würde ich übrigens doch gern mal eine Volksabstimmmung sehen wollen. Hier in Sh kann man wegen jedem Scheiß (Bürgermeister abwählen, Kunstwerk in der Einkaufzone, Flughafenerweiterung) ein Volksabstimmung machen. Aber wenns in einen bestimmten Krieg geht, dann nicht?
Das Problem der Volksabstimmungen ist halt, dass das einfache Volk sich für vieles nicht interessiert und über vieles auch nicht informiert ist. Außerdem gibt es auch ein recht großes Manipulationspotential.
Österreich:
Volksabstimmung (bindend) oder Volksbefragung (nicht bindend) gehen vom Parlament aus. Es ist also nicht zu erwarten, dass eine Regierung eine Enscheidung / ein Gesetz noch zusätzlich durch das Volk bestätigen läßt. Lobenswerte Ausnahme: Ablehnung der Inbetriebnahme des ersten österreichischen Atomkraftwerks.
Ein Volksbegehren kann jedoch von jedem initiiert werden, das Ergebnis kann ab 100.000(!) Stimmen im Parlament behandelt werden und ist - Überraschung - nicht bindend.
LG Orlando, Wien