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Hallo Hackie,
KEINE PANIK!
Ja, ja... Das Land der Dichter und Denker. Dieser - zugegebenermaßen genialen - Marketingverlade fallen leider immer noch viele hoffnungsvolle Leseanfänger zum Opfer.
Kurze Frage: Was genau macht einen "Leseanfänger" aus? Und vor allem: Was ist ein "Lesefortgeschrittener" oder sogar ein "Leseprofi"?
Der 'Leseanfänger' war natürlich nicht ernst gemeint. Hermann Hesse steht ja im Ruf, vor allem Kraftfutter für _erfahrene_ Bücherwürmer zu sein, und ich wollte die geneigten Literaturfreunde etwas aufziehen, weil ich doch etwas handfestere Literatur als Alternative angeboten habe. Die Operation scheint gelungen zu sein, ich hoffe aber doch, nicht zu gelungen.
Übrigens habe ich auch nichts gegen Texte aus deutschen Landen. Alfred Döblin und Otfried Preußler z. B. sind nicht nur deutsch, sondern, was verschärfend hinzukommt, auch noch katholisch. Trotzdem verstehen sie sich aufs Schreiben. Daß Otfried Preußlers Bücher kaum Beachtung finden, nur weil er Jugendliteratur geschrieben hat, ist aber doch ein recht deutsches Phänomen.
Das Land der Dichter und Denker habe ich vor allem deshalb lächerlich gemacht, weil imho immer wieder totale Nieten auf dem deutschen Buchmarkt gepusht wurden. Als Abriß über das politische Spektrum seien hier mal Ernst Jünger, Heinrich Böll und Alfred Andersch genannt - alles Leute, die keinen geraden Satz formulieren konnten, aber die Ansichten bestimmter gesellschaftlicher Gruppen in Worte gefaßt haben und damit erfolgreich geworden sind.
Und: Was ist ein "Vielleicht-Leser" bzw. was meinst Du, macht Dich zum "richtigen Leser"?
Der Vielleicht-Leser meint nur, daß derjenige, der meinen Post liest, nur vielleicht 'Blue Movie' oder 'The Third Policeman' lesen wird - böse Hintergedanken hatte ich bei dem Begriff nicht.
Wobei sich auch wieder die Frage stellt: Was ist "richtige Literatur"? Liest ein "richtiger Leser" nur die "richtige Literatur"?
Nochmals ein ja, ja... Fragen stellen macht sich immer gut, wenn man sie nicht beantworten muß ;-) Ich bin kein Literaturkritiker und werde nicht dafür bezahlt, richtige von falscher Literatur zu unterscheiden, und umsonst ist bekanntlich der Tod. Ich persönlich habe Spaß an Büchern mit ordentlichem sprachlichen Wumms, und halte Tiefsinn in Belletristik für entbehrlich. 'Buch macht kluch' ist imho noch so eine Marketingverlade, die aus den Köpfen kaum herauszubringen ist. Aber das ist natürlich "'Alles Geschmackssache', hat der Zeller Aff gesacht, und nei die Seif gebisse".
Gespannt wartet auf Antwort...
Bitteschön ;-)
Einen geruhsamen Feiertag bei einem leckeren Täßchen Tee wünscht
CG