Hallo Stefan
Ich waere z.B. dafuer, dass es einen Webanbieter-Fuehrerschein gibt, der die Kenntnis und Anerkennung der technischen Moeglichkeiten, Grundlagen und sozialethischen Grundsaetze des Netzes erzwingt. Dann wuerden solche "Anbieter" naemlich gar nicht erst bis ins Web gelangen.
Andererseits gäbe es dann wieder andere, die sich an diesem Webanbieter-Führerschein bereichern würden (nämlich die Webanbieter-"Fahrlehrer"), und damit würde eine Menge von dem freien, aus Enthusiasmus zusammengeschraubten Content, der das Netz so liebenswert macht, daraus verschwinden. Welche Schülerin, die ihre ersten Gehversuche im Netz macht, will schon erst eine Prüfung ablegen, die sie dazu "berechtigt"...? Prüfung ödet... ;o)
Ich hätte das jedenfalls _nicht_ auf mich genommen -- und gelernt hab ich trotzdem was, seit meinen ersten Tagen im Netz, grade weil sich hier alle frei tummeln und ihre Meinung kundtun dürfen. Die Diskussion darüber, was im Internet sinnvoll und gut ist und was nicht, wirkt doch gerade fruchtbar und meinungsbildend, und das ist ein demokratischer Prozeß.
Mit einem Webanbieter-Führerschein würdest Du eine künstliche Hemmschwelle errichten, die am Ende gerade die Leute vergraulen würde, die lernwillig und wißbegierig sind, und die das Netz so dringend braucht. Und die Vollidioten, die das Internet nur als Gelddruckmaschine betrachten, würdest Du damit ganz sicher _nicht_ fernhalten, im Gegenteil: denk mal an die vielen Aufpasser und Juristen, die gebraucht würden, um die "Lizenz zum Veröffentlichen" zu verwalten und sich darüber gegenseitig zu verklagen... Ich jedenfalls wäre dann die längste Zeit im Netz unterwegs gewesen. :o/
Herzliche Grüße,
Meg