Margarete Palffy: Wer nicht wählt, wählt den Gewinner

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Moin Calocybe

Nach Deiner Aussage darf man nicht Protest waehlen, aber auch nicht Nichtwaehlen. Bleibt nur uebrig, eine Partei aus Ueberzeugung zu waehlen. Wem jetzt keines der Angebote auf dem Wahlzettel zusagt, der kann niemals alle Deiner Vorgaben erfuellen. Deine Forderung ist also schon rein mathematisch in sich widerspruechlich und nicht erfuellbar.

Glücklicherweise ist die Welt reicher an Möglichkeiten als die Mathematik, und auch Ambiguitäten sind erlaubt (d.h. mehrere Dinge können wahr sein, auch wenn sie sich zu widersprechen scheinen). Sonst wäre es mir auch echt zu langweilig... ;o)

Aber wenn ich hier, wie es scheint, schon die Rolle der Aufrüttlerin übernommen habe, dann will ich mal noch eins draufsetzen:

Wenn Du keine der Parteien, die sich zur Wahl stellen, aus Überzeugung wählen kannst, aber andererseits durchaus eine Meinung und Überzeugungen hast, die Du vertreten sehen willst, dann bleibt Dir, sofern Du mündig bist, eine weitere Möglichkeit, die allerdings etwas anstrengender ist: Dann kannst und darfst Du eine neue Partei gründen und Dich selbst zur Wahl stellen. Und wenn Deine Überzeugungen auch mich überzeugen, dann wähle ich Dich vielleicht sogar...? ;o)

Die Loesung waere vielleicht ein weiteres Feld auf dem Wahlzettel:
[X] Nichts von alledem
Dann koennten Protestwaehler ihre Meinung auf den Punkt bringen.

Das wäre eine Trotzreaktion, die zwar verständlich wäre, aber noch etwas den konstruktiven Aspekt vermissen läßt...

Aber vielleicht wuerden die Politiker ja *dann* endlich aufwachen.

Darauf würde ich nun wieder nicht zu lange warten. Aber vielleicht ist es an der Zeit, daß die Wählerinnen und Wähler aufwachen...?

Herzliche Grüße,
Meg -- heute urdemokratische Aufrüttlerin vom Dienst :o)