Im Land der sieben rosa Zwerge.. -oder- Wahlkampfzeit
Sönke Tesch
- meinung
N'Abend allerseits,
also mir platzt so langsam aber sicher wieder der Kragen. Wie verblödet können unsere Damen und Herren aus der Politik eigentlich sein? Oder wie blöd mag der Wähler sein?
Bei der guten, alten Telekom tat sich ja in der letzten Woche recht merkwürdiges. Bis vor kurzem hieß es aus von Seiten Regierung noch, man halte sich aus der Telekom raus und wenn überhaupt, dann arbeite man im Aufsichtsrat. Eine IMHO lobenswerte und vollkommen korrekte Einstellung, die insbesondere Hans Eichel vertreten hat.
Vor einigen Tagen hat dann Meister Schröder wohl angesichts des populistischen Gemeckers (anders kann man diesen Unfug nicht bezeichnen, s.u.) aus Reihen der CDU (und wohl auch der Umfragewerte) Panik bekommen und versucht, Ron Sommer doch noch irgendwie los zu werden. Das Ergebnis: Statt eines wenigstens eingespielten Vorstands-Teams eine Not- und Übergangslösung, ein zweistelliger Millionenbetrag Verlust (wegen der Abfindung für Sommer) und, am schlimmsten, ein nicht abzuschätzender Image-Schaden für die Telekom.
Dieses kopflose Verhalten von Regierungsseite gleicht einem aufgeregten Hühnerstall, angesichts der Steilvorlage für die Opposition ist es auch geradezu dämlich, was mich aber vollends aufregt, ist die Rolle der CDU/CSU in diesem miesen Spiel.
Diese Leute, allen voran Stoiber und Merkel, sind sich nicht blöde genug, bis in die letzte Woche hinein immer wieder die Regierung zu beschuldigen, nichts gegen den ach so unfähigen Telekomvorstand zu unternehmen. Jetzt passiert genau das und...man echaufiert sich mit zutiefst empörtem Blicke über die Ungeheurlichkeit der politischen Einflussnahme bei der Telekom.
Bin ich im Irrenhaus? Mag es wirklich Wähler geben, die so endlos blöd sind, auf dieses durchsichtige Treiben reinzufallen?
Nebenher interessant übrigens, daß die so gerne kritisierte Erhöhung der Vorstandsgehälter AFAIK bereits im letzten Frühjahr stattfand, zu einem Zeitpunkt, als der Kurs noch auf Wolke 7 schwebte - und da hatte keiner was dagegen..
Liebe Leute, mit solchen karrieregeilen #&§*! in der Politik ist dieses Land bald am Ende. Oder zumindest sollte sich niemand Hoffnungen machen, daß mit Amigo Stoiber als Kanzler irgendetwas besser wird (auch wenn er jemanden halbwegs intelligenten wie Herrn Späth hinter sich hat).
Sauer, enttäuscht, Nicht-Wähler.
soenk.e
N'Abend allerseits,
also mir platzt so langsam aber sicher wieder der Kragen. Wie verblödet können unsere Damen und Herren aus der Politik eigentlich sein? Oder wie blöd mag der Wähler sein?
Für saublöd! Mit Recht! Sie bekommen ja nicht genug Druck vom Volk.
Bei der guten, alten Telekom tat sich ja in der letzten Woche recht merkwürdiges. Bis vor kurzem hieß es aus von Seiten Regierung noch, man halte sich aus der Telekom raus und wenn überhaupt, dann arbeite man im Aufsichtsrat. Eine IMHO lobenswerte und vollkommen korrekte Einstellung, die insbesondere Hans Eichel vertreten hat.
Druff gesch.... Kauf T-Aktien, Beruhigungsmittel und einen Karton. Die Aktien packst Du in einen Karton, dann schluckst Du die Pillen und wartest 5 Jahre - Du wirst die Telekom lieben *lach*
Vor einigen Tagen hat dann Meister Schröder wohl angesichts des populistischen Gemeckers (anders kann man diesen Unfug nicht bezeichnen, s.u.) aus Reihen der CDU (und wohl auch der Umfragewerte) Panik bekommen und versucht, Ron Sommer doch noch irgendwie los zu werden. Das Ergebnis: Statt eines wenigstens eingespielten Vorstands-Teams eine Not- und Übergangslösung, ein zweistelliger Millionenbetrag Verlust (wegen der Abfindung für Sommer) und, am schlimmsten, ein nicht abzuschätzender Image-Schaden für die Telekom.
Aktionismuss war schon immer die "Stärke" von Schrödie. Siehe Holzmann... Jeder normal denkende Mensch mit Kenntnis der Zahlen konnte absehen, das das Ende nur herausgezögert wurde - in der Hoffnung über die Wahlschwelle zu kommen bis der Laden platt ist - hat ja auch fast geklappt.
Dieses kopflose Verhalten von Regierungsseite gleicht einem aufgeregten Hühnerstall, angesichts der Steilvorlage für die Opposition ist es auch geradezu dämlich, was mich aber vollends aufregt, ist die Rolle der CDU/CSU in diesem miesen Spiel.
Diese Leute, allen voran Stoiber und Merkel, sind sich nicht blöde genug, bis in die letzte Woche hinein immer wieder die Regierung zu beschuldigen, nichts gegen den ach so unfähigen Telekomvorstand zu unternehmen. Jetzt passiert genau das und...man echaufiert sich mit zutiefst empörtem Blicke über die Ungeheurlichkeit der politischen Einflussnahme bei der Telekom.
Bin ich im Irrenhaus? Mag es wirklich Wähler geben, die so endlos blöd sind, auf dieses durchsichtige Treiben reinzufallen?
Reichlich...Du wirst es sehen...Leider!
Nebenher interessant übrigens, daß die so gerne kritisierte Erhöhung der Vorstandsgehälter AFAIK bereits im letzten Frühjahr stattfand, zu einem Zeitpunkt, als der Kurs noch auf Wolke 7 schwebte - und da hatte keiner was dagegen..
Natürlich nicht... Nur kommt sowas jetzt gerade recht...
Liebe Leute, mit solchen karrieregeilen #&§*! in der Politik ist dieses Land bald am Ende. Oder zumindest sollte sich niemand Hoffnungen machen, daß mit Amigo Stoiber als Kanzler irgendetwas besser wird (auch wenn er jemanden halbwegs intelligenten wie Herrn Späth hinter sich hat).
Nicht Karrieregeil... Das sind Lobbymarionetten - vollkommen ferngesteuerte Statisten die meiner Meinung nach durch die Reihe kein Interesse für das Volk sondern nur für den eigenen Geldsäckel haben.
Sauer, enttäuscht, Nicht-Wähler.
Das ist dumm... Nicht wählen bringt nur etwas, wenn keiner wählen geht.
Allerdings überlege ich auch was ich wähle: Pest oder Cholera?
Hoch lebe unsere schöne Scheindemokratie!
soenk.e
Hi Sönke,
zunächst würde ich mal behaupten, das der große Gewinner
Herr Sommer ist. ( d.h. er wird nicht arm sterben )
Liebe Leute, mit solchen karrieregeilen #&§*! in der Politik ist dieses Land bald am Ende. Oder zumindest sollte sich niemand
Weil wir ein träges Volk sind.
Die Italiener oder Franzosen hätten schon wieder das Parlament gestürmt.
Wir verharren in Demut. 'Die werden's schon richten'
Sauer, enttäuscht, Nicht-Wähler.
Kann ich absolut verstehen, ist aber meiner Meinung nach nicht
der richtige Weg. Gib das Ruder lieber einem Arschloch in die Hand,
als einem Menschenverachter. ( Mehr Möglichkeiten sind leider nicht
gegeben )
Gruß
Mike
Hi Soenke,
..., Nicht-Wähler.
Ganz schlecht - meiner Meinung nach. Wer sein Wahlrecht nicht wahrnimmt, darf sich hinterher auch nicht beklagen, dass die falschen Leute (wer auch immer das sein mag) an der Macht sind.
Ciao
Uwe
San Jose, CA
..., Nicht-Wähler.
Ganz schlecht - meiner Meinung nach. Wer sein Wahlrecht nicht wahrnimmt, darf sich hinterher auch nicht beklagen, dass die falschen Leute (wer auch immer das sein mag) an der Macht sind.
Schön. Aber was soll man denn bitte wählen, wenn man keine Wahl hat? Oder, wie es hier schon gesagt wurde, nur die Wahl zwischen Pest und Cholera. Sowie einer Lungenentzündung und einer Grippeinfektion.
Kohl hat (Bundeskanzler) Schmidt seinerzeit unter anderem vorgeworfen, die Staatsverschuldung in unermessliche Höhen getrieben zu haben: 56 Milliarden Euro. Nach dem Wahlsieg der CDU waren's dann schwupp-di-wupp 75 Milliarden, 1989 gar 428 Milliarden Euro, heute noch mehr.
Das gleiche läuft mit den Arbeitslosenzahlen, erst dicke Versprechen machen, dann in die Röhre schauen, wenn's doch nicht so läuft. Schröder hat's vor der letzten Wahl so gemacht, jetzt ist Stoiber an der Reihe mit den "Millionen neuen Arbeitsplätzen".
Vor der letzten Wahl hat die SPD im Bundesrat alles und jedes blockiert, in den letzten Jahren war es dann die CDU, zuletzt mit dem Affentheater im Bundesrat, bei dem es unterm Strich allen Ernstes um einige Hundert (!) ausländische Kinder mehr oder weniger im Jahr ging.
Nach 20 Jahren habe ich für meinen Teil jedenfalls nicht mehr den Eindruck, daß mit solchen Leuten, egal welcher Farbe, irgendetwas besser wird. Wenn die überhaupt etwas fertig bringen, dann im Schneckentempo.
Momentan geht es nur noch darum, alles und jedes von den "Anderen" kaputt zu machen.
Gruß,
soenk.e
Gruess dich,
natuerlich hast du recht, dass sich die "Qualitaet" und das "Niveau" unserer Politiker ueber die Jahre angeglichen haben. Andererseits halte ich es trotzdem fuer gefaehrlich, sein Wahlrecht in dieser Situation nicht wahrzunehmen. Je geringer die Wahlbeteiligung, um so groesser die Chance fuer Rechts-/ Linksradikale, ins Parlament zu kommen und Einfluss zu gewinnen. Ich glaube nicht, dass *diese* Leute eine bessere Alternative zur derzeit aktiven, machtkorrumpierten Politikerkaste sind. Denk an Frankreich. Wenn sich die wahlberechtigte Bevoelkerung nicht gewehrt haette, waere Le Pen heute am Ruder.
Gruss
Uwe
Guten Morgen!
Also mir wäre es durchaus recht, wenn die Abzocker überall in den Vorstandsetagen verschwinden. Wenn ein Vorstand genausoviel verdient, wie die Sekretärin oder der Ingenieur, oder höchstens doppelt so viel, denn werden sich dort nicht mehr die Kriminellen ansammeln, sondern Leute, die in ihrem BWL-Studium was gelernt haben und das dann vernünftig anwenden - so, wie es in den Forschungslabor oder sonst wo üblich ist. Nutznießer wäre der ganze Konzern allen Mitarbeitern.
Kein Vorstandsmitglied braucht mehr zu verdienen als ein Minister, er leistet mit Sicherheit nicht mehr!
Oder bin ich nur neidisch und merk's gar nicht?
Gruß
Hans35
Hallo,
Sauer, enttäuscht, Nicht-Wähler.
Du kannst in diesem Land nicht wirklich nicht-wählen. Egal, welche Regierung demnächst dran kommt, wenn Du nicht vorher zur Urne gegangen bist, hast Du sie indirekt mitgewählt. Sollten wir also z.Bsp. Stoiber bekommen, dürfen wir uns auch bei Dir bedanken... (Das gilt natürlich gleichwohl auch bei jedem anderen Kandidaten....)
Chräcker
http://www.Stempelgeheimnis.de
--
SELF-TREFFEN 2002
http://www.rtbg.de/selftreffen/
http://www.megpalffy.org/temp/penneninhh.html
Hallo Chräcker
Du kannst in diesem Land nicht wirklich nicht-wählen. Egal, welche Regierung demnächst dran kommt, wenn Du nicht vorher zur Urne gegangen bist, hast Du sie indirekt mitgewählt.
Genau so ist es, und darauf kann man gar nicht deutlich genug hinweisen!
Es ist in einer Demokratie nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht jedes Bürgers und jeder Bürgerin, sich über die Wahl der Volksvertretung Gedanken zu machen, und dazu gehört eben auch, daß man weiß: Wer schweigt, stimmt zu. Wer nicht wählt, wählt automatisch den Gewinner.
Nicht zu wählen, das dürfen sich also nur Leute erlauben, die nicht selbst denken können oder wollen, und die gleichgültig mit dem Strom der Mehrheit schwimmen möchten. Wer nach selbständigem Nachdenken mit den politischen Zielen der Mehrheit nicht übereinstimmt, aber dennoch nicht wählen geht, fügt der Demokratie und sich selbst schweren Schaden zu.
Auch den sogenannten "Protestwählern" würde ich gerne mal das Gehirn durchlüften: Eine Wahl ist keine Meinungsumfrage, sondern ein Akt der Machtverleihung! Das heißt: Wer vermeintlich "aus Protest" eine Partei wählt, die extreme Ansichten vertritt, verleiht dieser Partei Macht und Einfluß! "Protestwähler" beweisen gar nichts, außer daß sie ihre eigene Rolle in einer Demokratie nicht verstanden haben.
Zum Wählen reicht es nämlich nicht, wenn man volljährig ist. Man muß auch mündig sein.
Herzliche Grüße,
Meg
Es ist in einer Demokratie nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht jedes Bürgers und jeder Bürgerin, sich über die Wahl der Volksvertretung Gedanken zu machen, und dazu gehört eben auch, daß man weiß: Wer schweigt, stimmt zu. Wer nicht wählt, wählt automatisch den Gewinner.
Schön. Hast Du schonmal vor einem grünen Apfel und einem grünen Apfel gestanden und solltest eine Wahl treffen? Dir bleibt da nur die Möglichkeit, entweder irgendeinen zu nehmen oder Dir einen geben zu lassen - das Ergebnis bleibt gleich.
Nicht, daß wir uns falsch verstehen, denn im Prinzip hast vollkommen recht, nur: Wenn es eh herzlichst wurscht ist, wer gewinnt, warum soll ich dann wählen?
Die Teilnahme an der Bundestagswahl als ach so wichtige Bürgerpflicht zu bezeichnen empfinde ich momentan eher absurd. Angesichts des "Angebots" kommt mir ein Aufruf zu dieser Veranstaltung eher vor, als wenn Eltern zu ihren Kindern sagen "Nun geht mal schön draußen spielen, denn das ist gesund", nur um ein bißchen Ruhe zu haben..
Gruß,
soenk.e
Hallo Sönke
Hast Du schonmal vor einem grünen Apfel und einem grünen Apfel gestanden und solltest eine Wahl treffen? Dir bleibt da nur die Möglichkeit, entweder irgendeinen zu nehmen oder Dir einen geben zu lassen - das Ergebnis bleibt gleich.
Okay, das ist ein netter Vergleich, und ich verstehe auch Deine Zwickmühle -- mir geht es ja nicht viel anders. Es gibt zur Zeit leider keine Partei, die ich wirklich mit voller Überzeugung wählen könnte, und das ärgert mich genauso wie Dich.
Aber sind denn wirklich alle Äpfel gleich grün? Du hast in Deinem Ausgangsposting die CDU/CSU und den SPD-Kanzler Schröder kritisiert. Aber CDU/CSU und SPD sind nicht die einzigen Parteien, die sich um Deine Stimme bemühen -- der Wahlzettel ist lang, und es gibt da vielleicht noch die eine oder andere Partei, die bei genauerer Betrachtung doch in Frage käme? Jedenfalls stehen mehr als _zwei_ Äpfel zur Auswahl -- und die Grüntöne dürften sich, bei genauerem Hinsehen, auch deutlicher voneinander unterscheiden, als man auf den ersten Blick wahrnimmt.
Was Du jedenfalls nicht machen solltest, ist anderen die Wahl zu überlassen und einfach in jeden beliebigen unreifen, sauren Apfel zu beißen, den Dir jemand im Vorbeigehen in die Hand drückt...
Daß Du eine Meinung hast und sie hier im Forum zur Diskussion stellst, zeigt uns allen doch, daß Du nachgedacht hast. Und Leute, die nachgedacht und sich eine eigene Meinung gebildet haben, sind die wertvollsten Stimmen in einer Demokratie.
Warum willst Du zulassen, daß die dumpfe Masse der Mehrheit Dir Deine Entscheidung abnimmt? Du hast eine andere Meinung als sie, also laß Dich nicht von ihnen dominieren. Denn Du kannst sicher sein: die rechten und konservativen Wähler werden alle zur Wahl gehen! Mach es ihnen doch nicht so leicht.
Herzliche Grüße,
Meg
Hallo,
auch ich stehe vor den ganzen gleichgezüchteten Äpfel etwas ratlos. Aber "nochmals": Du kannst nicht nichtwählen. Auch wenn Du nicht hingehst, wählst Du. Und zwar einmal das, was die Mehrheit wählt, also den "Gewinner" (nur, daß Du es eben anderen überläst, für Dich die Stimme anzugeben) und, da wir ein Verhhältniswahlrecht haben, wählst Du beim nichthingehen auch die kleineren radikalere Parteien, wie die Rechtsradikalen. Weil die ihre (wenigen) Wähler besser "im Griff" haben. Die gehen wählen. Und um dann zu schauen, wieviel % die bekommen, wird die Anzahl aller Wähler als 100 genommen. Fehlst Du dort, hast Du den Radikalen zu Prozentpunkte verholfen, sie also gewählt. Wenn Du also nicht wählen gehst, wählst Du gleich zwei mal. Fazit: du kannst "nicht nicht" wählen gehen, egal was Du an dem Tag machst....
Chräcker
PS. Du kannst ja auch strategisch wählen. Wenn Stoiber, dann wenigstens mit einem vielleicht-bremser-beiboot FDP? (Würde Bio jetzt freuen ;-)) ist natürlich ein pokerspiel, vielleicht gewinnt der Grinser Schröder ja doch wieder.... aber auch dort könnte man ja das "grüne beiboot" wählen. Ein bissel Pokern gehört natürlich dazu....
Hi!
Nicht zu wählen, das dürfen sich also nur Leute erlauben, die nicht selbst denken können oder wollen, und die gleichgültig mit dem Strom der Mehrheit schwimmen möchten.
Auch den sogenannten "Protestwählern" würde ich gerne mal das Gehirn durchlüften: [...]
Nach Deiner Aussage darf man nicht Protest waehlen, aber auch nicht Nichtwaehlen. Bleibt nur uebrig, eine Partei aus Ueberzeugung zu waehlen. Wem jetzt keines der Angebote auf dem Wahlzettel zusagt, der kann niemals alle Deiner Vorgaben erfuellen. Deine Forderung ist also schon rein mathematisch in sich widerspruechlich und nicht erfuellbar.
Die Loesung waere vielleicht ein weiteres Feld auf dem Wahlzettel:
[X] Nichts von alledem
Dann koennten Protestwaehler ihre Meinung auf den Punkt bringen. Ausserdem koennte man dann die echte Gesamtzahl der Stimmen als Berechnungsgrundlage fuer die Sitzverteilung hernehmen. Allerdings blieben dann wohl die Haelfte aller Sitze immer frei und eine regierungsfaehige Mehrheit waere nicht mal moeglich, wenn alle vorhandenen Parteien koalieren. Aber vielleicht wuerden die Politiker ja *dann* endlich aufwachen.
So long
--
They that can give up essential liberty to obtain a little temporary safety deserve neither liberty nor safety.
-- Benjamin Franklin
Moin Calocybe
Nach Deiner Aussage darf man nicht Protest waehlen, aber auch nicht Nichtwaehlen. Bleibt nur uebrig, eine Partei aus Ueberzeugung zu waehlen. Wem jetzt keines der Angebote auf dem Wahlzettel zusagt, der kann niemals alle Deiner Vorgaben erfuellen. Deine Forderung ist also schon rein mathematisch in sich widerspruechlich und nicht erfuellbar.
Glücklicherweise ist die Welt reicher an Möglichkeiten als die Mathematik, und auch Ambiguitäten sind erlaubt (d.h. mehrere Dinge können wahr sein, auch wenn sie sich zu widersprechen scheinen). Sonst wäre es mir auch echt zu langweilig... ;o)
Aber wenn ich hier, wie es scheint, schon die Rolle der Aufrüttlerin übernommen habe, dann will ich mal noch eins draufsetzen:
Wenn Du keine der Parteien, die sich zur Wahl stellen, aus Überzeugung wählen kannst, aber andererseits durchaus eine Meinung und Überzeugungen hast, die Du vertreten sehen willst, dann bleibt Dir, sofern Du mündig bist, eine weitere Möglichkeit, die allerdings etwas anstrengender ist: Dann kannst und darfst Du eine neue Partei gründen und Dich selbst zur Wahl stellen. Und wenn Deine Überzeugungen auch mich überzeugen, dann wähle ich Dich vielleicht sogar...? ;o)
Die Loesung waere vielleicht ein weiteres Feld auf dem Wahlzettel:
[X] Nichts von alledem
Dann koennten Protestwaehler ihre Meinung auf den Punkt bringen.
Das wäre eine Trotzreaktion, die zwar verständlich wäre, aber noch etwas den konstruktiven Aspekt vermissen läßt...
Aber vielleicht wuerden die Politiker ja *dann* endlich aufwachen.
Darauf würde ich nun wieder nicht zu lange warten. Aber vielleicht ist es an der Zeit, daß die Wählerinnen und Wähler aufwachen...?
Herzliche Grüße,
Meg -- heute urdemokratische Aufrüttlerin vom Dienst :o)
Tag auch
Ich kann mich da nur anschließen. Was sich unsere Poliker-Garde im Wahlkampf leistet, ist an Dummheit nicht mehr zu überbieten.
Da wäre zum einen der Herr Stoiber, der sich ja ach so gern mit dem Nimbus des großen Wirtschaftsexperten umgibt und im Falle des Wahlsieges gleich mal eben 1,5 Mio. neue Arbeitsplätze verspricht.
Es sollte doch diesem großen Wirtschaftsexperten nicht verborgen geblieben sein, daß sich ein derart dämliche Diskussion nicht sonderlich fördernd auf den Aktienkurs der Telekom auswirken wird.
Statt seine Kritik dort anzubringen, wo sie hingehört (Aufsichtsrat), posaunt er sein destruktives Geschwafel lauthals in die Öffentlichkeit.
Daß er damit neben dem Image des Konzerns auch Arbeitsplätze gefährdet, scheint ihm egal zu sein - übrigens nicht zum ersten Mal.
Das ganze erinnert mich fatal an das dumme (und zudem noch inkompetente) Geblubber über angebliche Steuernachzahlungen der Deutschen Post, wonach der Aktienkurs ebenfalls postwendend eingebrochen ist.
Und daß sich die Opposition nun im Nachhinein auch noch über die Ablösung von Sommer echauffiert, ist an Heuchelei nicht mehr zu überbieten.
Leider ist der andere, nämlich Strahlemann Schröder, auch nicht viel besser. Dessen wichtigste Aufgabe wäre auf jeden Fall gewesen, sich in der Öffentlichkeit schützend von Telekom-Vorstand zu stellen.
Man kann zu Ron Sommer stehen wie man will - doch wenn man sich schon zu einer Ablösung entschließt, dann ist der nun praktizierte Weg so dumm wie wie nur sein kann.
Statt sich heimlich, still und leise einen geeigneten Nachfolger zu suchen, verfällt die Regierung in hektische Betriebsamkeit und spekuliert öffentlich mit Namen (Ferdinand Piech) ohne die Kandidaten überhaupt zu fragen. Und wenn man schon Sommer abschießt, dann muß sich der Aufsichtsrat ebenfalls in Frage stellen. Denn dieser ist hat offensichtlich seine Aufgabe vernachlässigt, nämlich den Vorstand zu beaufsichtigen.
Überlegtes Krisenmanagement sieht anders aus.
Fazit:
Je näher die Wahl rückt, desto mehr rücke ich in die Fraktion der Nichtwähler. Was soll das für eine Wahl sein, wo ich mich im wesentlichen nur zwischen Pest und Cholera entscheiden kann?
Unsere politische Landschaft ist verseucht von Eitelkeit, Machtdenken, Korruption, billigem Populismus und braucht dringend einen Denkzettel. 40 % Prozent Wahlbeteiligung oder dieses Ergebnis für jeweils die FDP und die PDS wären eine ordentliche Klatsche für die beiden großen Parteien, die in schierem Oppositionsdenken erstarrt sind. Leider wird weder der eine noch der andere Fall eintreten.
Egal wer die Wahl gewinnt - es wird sich nichts ändern. Die Regierung wird in dem gleichen Trott wie die jetzige weitermachen und die Opposition wird sich darin üben, auch den besten Gesetzentwurf aus purer Parteipolitik zu blockieren.
Thomas J.
»»Unsere politische Landschaft ist verseucht von Eitelkeit,
Machtdenken, Korruption, billigem Populismus und braucht dringend einen Denkzettel. 40 % Prozent Wahlbeteiligung oder dieses Ergebnis für jeweils die FDP und die PDS wären eine ordentliche Klatsche für die beiden großen Parteien, ...
Genau der Falsche Weg. Wie schnell ist so eine "Klatsche" schon ins Auge gegangen. Ausserdem (muss jetzt keine Alternative sein, aber) man "könnte" auch besser Tierschutzparteien usw. wählen als gar keine!
Hallo Thomas
Egal wer die Wahl gewinnt - es wird sich nichts ändern. Die Regierung wird in dem gleichen Trott wie die jetzige weitermachen und die Opposition wird sich darin üben, auch den besten Gesetzentwurf aus purer Parteipolitik zu blockieren.
Ein schönes Beispiel für eine "self-fulfilling prophecy": es wird sich ja sowieso nichts ändern, also brauch ich auch gar nicht erst wählen zu gehen -- und wenn alle, die so denken wie Du, dasselbe tun, dann wird sich auch tatsächlich nichts ändern.
Ihr seid doch intelligente Leutchen, meine Güte nochmal! Auch wenn ein Tropfen auf den heißen Stein die Sahara nicht in einen Regenwald verwandeln kann -- wenigstens können so ein paar Tropfen vielleicht eine Oase hervorbringen?
Die Stoiber-Fans werden mit Sicherheit _alle_ zur Wahl gehen! Die wollen nämlich gewinnen! Und wenn Du nicht komplett verloren haben willst, bevor das Spiel überhaupt angefangen hat, dann gehst Du auch zur Wahl.
Der Wahlzettel ist lang, es gibt mehr als nur die zwei Möglichkeiten CDU/CSU und SPD -- wenn Du schon nicht den Kanzlerkandidaten bestimmen kannst, der Dir zusagt, dann sorg wenigstens dafür, daß der zukünftige Kanzler ordentlich Gegenwind spürt... ;o)
Herzliche Grüße,
Meg
Hallo Meg,
Der Wahlzettel ist lang, es gibt mehr als nur die zwei Möglichkeiten CDU/CSU und SPD -- wenn Du schon nicht den Kanzlerkandidaten bestimmen kannst, der Dir zusagt, dann sorg wenigstens dafür, daß der zukünftige Kanzler ordentlich Gegenwind spürt... ;o)
Ich stimme Dir voll zu.
Egal ob CDU/CSU oder SPD - besser wird es nicht.
Also bedarf es einer starken Opposition.
Auch herzliche Grüße,
erika
Tag Meg
Der Wahlzettel ist lang, es gibt mehr als nur die zwei Möglichkeiten CDU/CSU und SPD -- wenn Du schon nicht den Kanzlerkandidaten bestimmen kannst, der Dir zusagt, dann sorg wenigstens dafür, daß der zukünftige Kanzler ordentlich Gegenwind spürt... ;o)
Hmm ... das mit dem Gegenwind ist so eine Sache.
Variante 1:
SPD/Grüne bilden die Regierung, alles wie gehabt
Variante 2:
CDU/CSU/FDP bilden die Regierung, alles wie gehabt nur andersrum
Variante 3:
SPD/FDP bilden die Regierung - damit könnte ich mich noch am ehesten anfreunden. Die Opposition würde aus CDU/CSU, Grünen und PDS bestehen, buahaha furchteinflößend.
Variante 4:
Eine große Koalition - der worst case
Variante 5:
SPD/PDS bilden die Regierung - das zweitschlimmste Szenario (allerdings unrealistisch), denn die Opposition wäre schon wegen der PDS grundsätzlich gegen alles, was diese Regierung vorschlagen würde.
Variante 6:
Eine Ampelkoalition - ebenfalls unrealistisch und nicht wesentlich anders als Variante 3, bis auf die unweigerliche Selbstzerfleischung weil sich die FDP und die Grünen nicht vertragen.
Tja, das mit der starken Opposition ist gar nicht so einfach, dazu kommt die Quasipattsituation im Bundesrat.
Was soll ich denn nun wählen? Treten vielleicht die Grauen Panther zur Wahl an?
Thomas J.
Hallo Thomas
Was soll ich denn nun wählen? Treten vielleicht die Grauen Panther zur Wahl an?
Frage eins mußt Du Dir selbst beantworten, die Entscheidung kann Dir niemand abnehmen. Jedenfalls bist Du mit dieser Frage auf dem richtigen Weg. Wenn wir schon mal eine Stimme haben, dann wollen wir doch nicht freiwillig die Klappe halten, oder? ;o)
Zur Frage zwei findet sich nach kurzem Googeln dies hier:
http://www.die-grauen.de/
Ich würde vorschlagen, Du versuchst es mal mit dem Link ganz oben: "Wahlkampf 2002 - 20-Punkte-Programm"...?
Herzliche Grüße,
Meg
Hallo Thomas,
Variante 3:
SPD/FDP bilden die Regierung - damit könnte ich mich noch am ehesten anfreunden.
hatten wir ja auch schonmal, ist etwas länger her;
mein Eindruck ist da eher dass die SPD inzwischen "soziale" und "nationale"
-die Wortwahl ist nicht als Programm oder Provokation gedacht, aber m.E.
interessant u. passend in dem Zusammenhang- Kompetenzen und Verantwortungen
abgelegt oder nicht angenommen hat.
Das zeigt sich z.B. bei den Einstellungen zu Globalisierung und Binnenmarkt.
Diese Defizite der SPD würden m.E. durch die FDP eher verstärkt.
Das Paket wäre dann womöglich eine sehr schmale unsoziale "Mitte",
ein Konsens des postmodernen Mainstreamkapitalismus, etwas Agrarsubvention
und Bergbauromantik zwischen den Banken und Versicherungen
und einigen Exportbetrieben. Das alles ordentlich verwaltet, eine Horde
Beamte, einige Gewerkschafter, nur die Arbeitslosen würden vmtl.
noch mehr Freiheit bekommen für sich selbst zu sorgen.
Also u.U. ein absoluter worst case, welchen kein noch so neuer Markt
rausreissen könnte.
Grüsse
Cyx23
Hallo,
Sauer, enttäuscht, Nicht-Wähler.
Dann wirf doch noch einen letzten Blick auf Joschka Fischer. Der scheint mir zu den Wenigen zu gehören, die ihren Job sauber erledigen. Vielleicht solltest du ja doch ...?
Hans35
Mahlzeit,
Sauer, enttäuscht, Nicht-Wähler.
Kann ich alles nachvollziehen, Nichtwählen ist trotzdem aus den bereits schon genannten Gründen eine flashce Alternative.
Ich ziehe aus dem diesjährigen Wahlkampf schonmal für mich die Alternative, daß ich anfange zu sparen, auf daß ich 2006 einen Urlaub von Januar bis vielleicht eine Woche vor der Wahl irgendwo weit, weit weg machen kann.
Grüße,
Tim
n'Abend
Ich ziehe aus dem diesjährigen Wahlkampf schonmal für mich die Alternative, daß ich anfange zu sparen, auf daß ich 2006 einen Urlaub von Januar bis vielleicht eine Woche vor der Wahl irgendwo weit, weit weg machen kann.
Hatte ich Dir schon von meiner geplanten Südpolexpedition zu Fuß mit Ausrüstung von 18schießmichtot und der anschließenden Weltumrundung auf einem Floß erzählt, nach der ich dann nur mit einem Kamel durch die Sahara ziehn will ?
Du bist herzlich eingeladen.
Es wird sicher 'ne entspannende Sache.
Ciao,
Harry
n'abend,
also Intelligenz hin u. her, Späth = intelligent?
Du meinst JeanOptik? Da gab es doch wohl erstmal genug in die Portokasse,
um den Betrieb aufzumotzen. Immerhin intelligent genug um nicht gleich
alles Spielgeld zu vergeigen...
"drüben" gibt's auch den mdr. Der zockt immer mit der Startkohle aus den
öfentlichtrechtlichen, da gab es mal was nach der Wiedervereinigung, an
der Börse. Dafür hast du doch sicher gerne Rundfunkgebühren gelatzt.
Das eigentliche Problem ist doch wohl genau diese Börse.
Da wird kurzfristig honoriert, wenn wie bei einem Kettenbrief
in die Zukunft verschoben wird wer's denn mal zahlen soll.
So geschehen auch mit den UMTS-Lizenzen.
Die erstmal sinnvolle scheinende Idee der Börse, Geld dahin zu bringen
wo es gebraucht wird, scheitert doch besonders dann wenn es zuviel Geld
bei zuwenig Inflation gibt. Die Inflation wird ja seit einiger Zeit
künstlich verhindert, im Binnenmarkt sieht es teilweise sogar nach
Deflation aus, mit verheerenden Folgen.
Grüsse
Bert