Tag auch
Ich kann mich da nur anschließen. Was sich unsere Poliker-Garde im Wahlkampf leistet, ist an Dummheit nicht mehr zu überbieten.
Da wäre zum einen der Herr Stoiber, der sich ja ach so gern mit dem Nimbus des großen Wirtschaftsexperten umgibt und im Falle des Wahlsieges gleich mal eben 1,5 Mio. neue Arbeitsplätze verspricht.
Es sollte doch diesem großen Wirtschaftsexperten nicht verborgen geblieben sein, daß sich ein derart dämliche Diskussion nicht sonderlich fördernd auf den Aktienkurs der Telekom auswirken wird.
Statt seine Kritik dort anzubringen, wo sie hingehört (Aufsichtsrat), posaunt er sein destruktives Geschwafel lauthals in die Öffentlichkeit.
Daß er damit neben dem Image des Konzerns auch Arbeitsplätze gefährdet, scheint ihm egal zu sein - übrigens nicht zum ersten Mal.
Das ganze erinnert mich fatal an das dumme (und zudem noch inkompetente) Geblubber über angebliche Steuernachzahlungen der Deutschen Post, wonach der Aktienkurs ebenfalls postwendend eingebrochen ist.
Und daß sich die Opposition nun im Nachhinein auch noch über die Ablösung von Sommer echauffiert, ist an Heuchelei nicht mehr zu überbieten.
Leider ist der andere, nämlich Strahlemann Schröder, auch nicht viel besser. Dessen wichtigste Aufgabe wäre auf jeden Fall gewesen, sich in der Öffentlichkeit schützend von Telekom-Vorstand zu stellen.
Man kann zu Ron Sommer stehen wie man will - doch wenn man sich schon zu einer Ablösung entschließt, dann ist der nun praktizierte Weg so dumm wie wie nur sein kann.
Statt sich heimlich, still und leise einen geeigneten Nachfolger zu suchen, verfällt die Regierung in hektische Betriebsamkeit und spekuliert öffentlich mit Namen (Ferdinand Piech) ohne die Kandidaten überhaupt zu fragen. Und wenn man schon Sommer abschießt, dann muß sich der Aufsichtsrat ebenfalls in Frage stellen. Denn dieser ist hat offensichtlich seine Aufgabe vernachlässigt, nämlich den Vorstand zu beaufsichtigen.
Überlegtes Krisenmanagement sieht anders aus.
Fazit:
Je näher die Wahl rückt, desto mehr rücke ich in die Fraktion der Nichtwähler. Was soll das für eine Wahl sein, wo ich mich im wesentlichen nur zwischen Pest und Cholera entscheiden kann?
Unsere politische Landschaft ist verseucht von Eitelkeit, Machtdenken, Korruption, billigem Populismus und braucht dringend einen Denkzettel. 40 % Prozent Wahlbeteiligung oder dieses Ergebnis für jeweils die FDP und die PDS wären eine ordentliche Klatsche für die beiden großen Parteien, die in schierem Oppositionsdenken erstarrt sind. Leider wird weder der eine noch der andere Fall eintreten.
Egal wer die Wahl gewinnt - es wird sich nichts ändern. Die Regierung wird in dem gleichen Trott wie die jetzige weitermachen und die Opposition wird sich darin üben, auch den besten Gesetzentwurf aus purer Parteipolitik zu blockieren.
Thomas J.