Stonie: Anmerkungen zum Thema "Kommunikation"

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Hallo Marko!

ups, normalerweise bin ich eher sehr beruhigende Postings von Dir gewohnt, weniger welche die in die Offensive gehen. Um das Beispiel von Der Dicki aufzugreifen: Hattest Du einen schlechten Tag? (Das ist freundlich und als Beispiel gemeint. Nicht als Angriff! ;o))

Nein, absolut nicht. Ich habe nur die "unnötigen" kleinen Streicheleinheiten weggelassen - will heissen: Die Punkte, in denen ich Axel recht gebe, habe ich nicht erwähnt. Eben weil schon Antworten da waren, in denen das gesagt war.

Um ehrlich zu sein, kann ich Euch Stammposter sehr gut verstehen, wenn Ihr Euch häufig genug über dumme und lächerliche Fragen aufregt und auch entsprechend gereizt reagiert!

Ach, du liebe Güte! Schau, selbst eine 2-Frames-Frage braucht nicht unbedingt dumm zu sein. Wie du weiter unten schon sagst: Der Ton macht die Musik. Und Kati hat sehr richtig angemerkt, dass einige Leute offensichtlich vergessen, dass sie hier schriftlich kommunizieren, also Gestik, Mimik und Tonfall durch die zugegebenermassen unzureichenden Smileys und *ggg*s ersetzt werden. Das macht's nicht leichter.

Generell finde ich, man sollte es denen, die lesen, was man schreibt, so leicht wie irgend möglich machen. Dazu gehört, dass man so verständlich wie möglich formuliert und eben nicht seine übliche "Jugendlichen-Geheimsprache" benutzt. Ich selbst habe, als ich so zwischen 14, 15 und ungefähr 20 war, "coole" Formulierungen benutzt, wenn ich mit meinen Freunden sprach. Allerdings habe ich auch mit der Zeit gelernt, dass die Benutzung dieser Umgangssprache wenig nutzte, wenn ich versucht habe, ein Problem zu beschreiben, das ich selbst hatte oder wenn ich versuchte, einem anderen bei der Lösung eines Problems zu helfen. Beim "Quatschen", zum Beispiel im Chat, "spreche" ich auch ganz anders als hier.

Das machen einige von denen, die hier als "Stammposter" oder "alte Hasen" (hallo Thomas! ;o)) bezeichnet werden, genauso wie zum Bespiel ich selbst. Und in der Folge wirken Antworten, die auf "die Sache" reduziert werden, oft schroff und trocken - und auf diejenigen, die ihren Slang nicht nur sprechen, sondern ihn einfach leben und folglich kaum noch in grammatikalisch korrekten Sätzen denken können, wirkt's extrem arrogant. Das ist es aber gar nicht - es ist der simple Versuch, so allgemeinverständlich wie irgend möglich zu sein.

Viele von den jüngeren Teilnehmern hier, den "Ferienkindern", die in den Sommerferien so gern über uns "hereinbrechen", leben in ihrer persönlichen, kleinen Welt. Sie fragen, wenn sie Computerprobleme haben, ihre Kumpels, nicht etwa ihre Eltern - die haben in den meisten Fällen sowieso keine Ahnung, wie die Kästen funktionieren. Folglich gehen diese sehr jungen Leute davon aus, dass sich hier eben auch nur Menschen ihrer Altersklasse tummeln, die ihren Slang beherrschen. Dass dem eben nicht so ist, und dass wir Poster hier haben, die die 50 Jahre schon etwas länger überschritten haben, entgeht ihnen völlig. Und dass einer, der mit Webworking und Computerei sein Geld verdient (und unter Umständen schon verdient hat, als die jungen Leute, von denen ich spreche noch als Blumen auf der Wiese standen), andere Probleme hat und sie auch anders formuliert, fällt ihnen auch erst auf, wenn sie ein völlig verständnisloses: "Moment - was willst du jetzt eigentlich und warum behandelst du mich wie einen schmutzigen Wischlappen" zu hören bekommen anstatt einer Antwort auf die doch recht missverständlich formulierte Frage.

Abgesehen von alledem kommt es trotz aller Bemühungen immer wieder vor, dass jemand einfach nicht dahingelangt, andere dazu zu bekommen, dass sie ihn verstehen, obwohl er klares, ordentliches Deutsch spricht. Das liegt daran, dass wir, obwohl wir dieselbe Sprache benutzen, doch unterschiedlich formulieren - und da kann es zu so unschönen Auseinandersetzungen kommen wie eben der, mit der Axel ein bisschen "leiden" musste, weil er nicht so gern einen anderen Weg der Erlkärung wählen wollte (vielleicht konnte er's auch nicht). Da hilft es manchmal, wenn man umformuliert oder aber eben seinen Code zum Überprüfen den Teilnehmern in die Hand drückt - im Vertrauen darauf, dass sie ihn eben _nicht_ klauen.

Das ist einer der Gründe, aus denen wir die FAQ haben und aus denen gern auf sie hingewiesen werden kann, darf und soll. Sicher nervt es, sicher wird ab und zu übertrieben. Aber die Benimmregeln in den FAQ erfüllen unter anderem einen kommunikationserleichternden Zweck. Sie sollen durch "Kommunikationshomogenisierung" die Freiheit geben, dass wir uns nicht mit ständiger Nachfragerei und dummen Vorwürfen herumschlagen müssen, sondern uns auf das eigentlich wichtige konzentrieren können: Das Problem, das der Fragesteller hat. Und für das Finden qualitativ hochwertiger Lösungen, ist eine gemeinsame Kommunikationsgrundlage extrem wichtig - sonst redet man nämlich aneinander vorbei. Deswegen und aus keinem anderen Grund gibt es hier Regeln, in denen steht, wie's geht.

Die Hinweise auf diese Regeln sind etwas, das den "stillen Mitlesern" eher sauer aufstösst, weil sie den Sinn eher nicht erkennen. Sie lesen ja nur aus Interesse an der Lösung des in der Frage zur Diskussion gestellten Problems. Da ist es sicher eher hinderlich, wenn man dreimal "du hast nicht gegrüsst, Fullquotes müllen das Forum zu und ausserdem weiss ich nicht, was du willst" zu lesen bekommt anstatt dessen, wofür man sich wirklich interessiert. Abgesehen davon, dass solche stillen Mitleser, wenn sie sich gerade nicht königlich über ein misslungenes Posting und die unausweichlichen Folgen amüsieren, das Fenster schliessen und woanders weiterlesen werden. Das hat aber auch zur Folge, dass gerade diese Leute, wenn sie ihr Schweigen brechen und anfangen, mitzuposten, gerne mal mit einer Kritik loslegen, wie Axel sie hier abgegeben hat. Er hat sicher in vielen Punkten recht - aber es ist sehr deutlich, dass ihm für vieles (noch) das Verständnis abgeht und dass er, indem er um Toleranz für "arme Newbies" bittet, eben diese Toleranz für diejenigen, die sich zum Teil schon seit Jahren mit eben solchen Newbies herumschlagen arg vermissen lässt. Ihm fehlt, mangels eigener Erfahrung, offensichtlich das Verständnis für diese Leute.

Abgesehen von all diesem gibt es die "Konvertierten", die dereinst selbst heftigst die Nase gebügelt bekamen, weil sie einfach nicht lernen wollten, wie sie sich benehmen müssen, um hier Anerkennung zu finden. Sie haben's auf die harte Tour eben doch gelernt und sind mittlerweile fester Bestandteil des Forums, anerkannte "Stammposter", Leute die wir alle kennen und gerne sehen. Gerade solche Leute legen einen nachgerade religiösen Eifer an den Tag, wenn es darum geht, die in den FAQ vorgelegten Regeln durchzusetzen und es sind häufig genug eben diese Leute, die mit "FAQ-Kanonen" auf "Frage-Spatzen" schiessen. Sowas kann man in einer entsprechenden Antwort relativieren - und das passiert auch ziemlich häufig. Wenn also mal wieder jemand die "FAQ-Keule" bekommt, empfehle ich dem Betreffenden, mal in der Archivsuche nachzusehen, wie die ersten Postings des Keulenschwingers so aussahen. Da gibt's interessante Sachen zu lesen und es hilft auch beim "cooldown". ;o)

Letztlich ist's so, dass sehr wenige Leute hier dauerhaft vergrault worden sind, aber einige ausgesprochen dickfelligen Zeitgenossen sich hier schon ausserordentlich positiv entwickelt haben. Was vielen fehlt, ist Einsicht: Einerseits in die Tatsache, dass Gewohnheiten wie das Nichtbetätigen der Shifttaste oder flapsige Formulierungen schwer zu durchbrechen sind, andererseits darein, dass eben solches auf andere Menschen, die in einem ernsthafteren Ambiente leben, ungefähr dieselbe Wirkung hat, als würde ihnen mit voller Wucht in den Magen geschlagen. Ein bisschen mehr Verständnis auf beiden Seiten des Zauns und ein bisschen mehr Überlegung in die Richtung: "Wie kommt das, was ich schreibe, bei denen an, die es lesen?" würde nicht schaden, denke ich.

Also sollten wir alle vielleicht etwas duldsamer werden, die "jungen Hupfer" mit den "alten Säcken" ebenso wie die "älteren Herrschaften" mit der "Jugend von heute". ;o)

Jetzt habe ich schon wieder viel, viel mehr geschrieben, als ich eigentich wollte und bis zu Ende lesen wird's wohl wieder kaum einer - aber nun hast du jedenfalls in vollem Umfang das, was ich zu diesem Thema denke und die Gründe, aus denen ich auf die FAQ hinweise, wenn ich's tue. :o)

File libe Griese,

Stonie

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FAQ Anbetung

Axel Napolitano
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