Christoph Schnauß: Seiten, die "nur" Text enthalten

morgens, Forum ;-)

Ich verstehe ja, wenn ihr jetzt alle noch beim Forumgeburtstagfeiern seid, und um die Zeit mag ja bei einer Party kaum einer mehr einen längeren Text lesen ... genau deshalb plaziere ich jetzt mal ganz geschickt eine theoretische Frage:

Wir sind es im allgemeinen gewohnt, daß eine "Webseite" nicht so aussieht wie eine "Buchseite". Also: sie hat nicht bloß einfach weißen Hintergrund und dunkle Schrift und sonst nix weiter. Sondern da gibts schon allein bei links farbliche Unterschiede, da gibts Hinterundfarben, da kommen buttons und Grafiken vor, Linien und onmouseover-Effekte ...

Wann hört ihr auf, eine Webseite zu lesen, die sich so gebärdet, als wärs eine Buchseite aus einem Roman?

Ich habe gerade so etwas gebaut. Ok, es gibt links noch ein bissel Navigation zum "Umblättern" und etwas sparsame Grafik, aber im Hauptframe gibts dann eben nur eintönigen Text, schwarzblaue Schrift auf dunkelweißem (oder anders ausgedrückt: hellstgrauem) Hintergrund. Da ich die Texte mehr oder weniger selbst geschrieben hab, habe ich kein Problem damit, kenne sie ja auch. Aber ich wüßte gerne ganz theoretisch, was ihr meint: liest "man" eine solche Seite überhaupt, vielleicht sogar von oben nach unten?

experimentelle Grüße aus Berlin

Christoph S.

  1. moin,

    ich denke mal, dass die meisten User eigentlich nur Informationen im Web suchen und längere Texte nur wenns nötig ist lesen. Wann bleibt man schonmal länger auf einer Seite, um sie komplett zu lesen? Wenn man auf eine Seite geht, meistens, weil man Informationen haben will. Hat man diese gefunden, wird die Seite geschlossen..

    Wenn aber die Texte informativ und interessant sind, und diese Informationen, die man von vornherein auf deiner Seite zu finden hofft, enthalten, dann ist es glaub ich ok, wenn es sich um längere Texte handelt. Darf man fragen, was für Texte das sind? :)

    Also so viel zu meiner Meinung. Bin wohl auch einer dieser "5-Sekunden-eine-Seite-anguck-und-alles-was-nicht-nötig-ist-überflieg-Nutzer".. *g*

    Schöne Grüße,
    Ben

  2. Hallo.

    Textseiten lese ich durchaus lieber - solange der Inhalt passt.

    Meiner Meinung nach unterscheiden sich Bücher von Büchern ebenso wie Webseiten von Webseiten. Nehmen wir uns um etwas Vorgeschmack auf den Frankreichurlaub zu holen einen Bildband "Schlösser der Loire" zur Hand: Viele Bilder, wenig Text - eine nette Unterhaltung. Legen wir jetzt das Buch weg und widmen uns wieder unserem Studium: "Algorithmen und Datenstrukturen". Zwangläufig wird im letzteren mehr Text sein und weniger Bilder, aber auch der Anspruch ist ein ganz anderer.
    In genau dieser Art kann man auch Webseiten unterscheiden: Unterhaltung und Information. Möchte ist Informationen haben, dann muss der Text lesbar sein (Farben etc.), möchte ich Unterhalten werden, dann muss mehr für Auge und den Spaß (Effekte) da sein.

    Kann jetzt nicht noch mehr dazu schreiben, der Sekt wird langsam warm...

    Grüße aus Würzburg
    Julian

  3. Aloha!

    Ich habe gerade so etwas gebaut. Ok, es gibt links noch ein bissel Navigation zum "Umblättern" und etwas sparsame Grafik, aber im Hauptframe gibts dann eben nur eintönigen Text, schwarzblaue Schrift auf dunkelweißem (oder anders ausgedrückt: hellstgrauem) Hintergrund. Da ich die Texte mehr oder weniger selbst geschrieben hab, habe ich kein Problem damit, kenne sie ja auch. Aber ich wüßte gerne ganz theoretisch, was ihr meint: liest "man" eine solche Seite überhaupt, vielleicht sogar von oben nach unten?

    Es hängt wirklich vom Text ab, ob ich _grundsätzlich_ einen langen Text lese. Das Thema muß mich interessieren.

    Außerdem muß der Text lesefreundlich formatiert sein. Er darf also nicht wie eine Bleiwüste aussehen. Viele Absätze sind wichtig, Überschriften und Zwischenüberschriften, die Zeilen dürfen nicht zu lang sein (aus genau diesem Grunde mag ich es, daß mein Browserfenster nur gut 800 Pixel breit ist) und die Schriftart sollte um Gottes Willen nicht Times New Roman heißen. Was bei Büchern das Lesen erleichtern soll (nämlich die Serifen), das stört auf dem Bildschirm als unnötiger Pixelfitzelkram nur. Jedenfalls bei der Times. Die Courier hier im Forum ist auch gut lesbar, wenn Absätze gemacht werden. Mag aber auch daran liegen, daß Times als Default-Schrift schon einen schlechten Ruf hat. :)

    - Sven Rautenberg

  4. Hallo!

    Zustimmend dem,  was meine Vorreder gesagt haben,  möchte ich noch eines
    anmerken: Der Ersteller solcher Seiten ist gut beraten, die Seite in ein
    nicht zu  enges Korsett  zu zwängen, zum Beispiel  auf Tabellen  eher zu
    verzichten, denn gerade bei langen Textes finde ich die Einstellung, die
    der Ersteller getroffen hat, oft zwar schön,  allerdings bei langen Tex-
    ten zu ermüdend -- da schalte ich gerne in den benutzerdefinierten Modus
    bei Opera, bei  dem ich eine  für mich optimale  Farbe, Schriftgröße und
    Schriftart gewählt habe. Wenn die Seite zu sehr in einem starren Konzept
    steht, ist das schwer bis unmöglich.

    emu
       [der sich seine bildschirmauflösung viel zu hoch eingestellt hat]
                    [der heute einmal blocksatz versucht]
                               [und zentrieren]

  5. morgens, Forum ;-)

    meunsen!

    Wann hört ihr auf, eine Webseite zu lesen, die sich so gebärdet, als wärs eine Buchseite aus einem Roman?

    Wie ich bereits von den anderen gelesen habe, ist es von Fall zu Fall verschieden. Wenn ich mir z.B. einige "designte" Seiten anschaue, kann ich froh sein, nen Text zu finden, der gut lesbar ist.

    Anders bei z.B. Kochrezepten. Die will ich ja auch vielleicht ausdrucken...

    Was vielleicht noch ein zusätzlicher Aspekt ist: Das Internet ist ja ein schnelles Medium. Der User wartet nicht lange und da lesen am Monitor ja doch noch irgendwie imho etwas unangenehmer ist, als eine "richtige" Papierseite, werden Texte die nicht ganz mein Thema treffen, flugs überflogen.

    Und auch "heute noch im Zeitalter von DSL und Flatrates", hat sich da nicht viel geändert. Glaube ich (lass mich aber auch gerne belehren :-)

    Ich habe gerade so etwas gebaut. Ok, es gibt links noch ein bissel Navigation zum "Umblättern" und etwas sparsame Grafik, aber im Hauptframe gibts dann eben nur eintönigen Text, schwarzblaue Schrift auf dunkelweißem (oder anders ausgedrückt: hellstgrauem) Hintergrund. Da ich die Texte mehr oder weniger selbst geschrieben hab, habe ich kein Problem damit, kenne sie ja auch. Aber ich wüßte gerne ganz theoretisch, was ihr meint: liest "man" eine solche Seite überhaupt, vielleicht sogar von oben nach unten?

    Also ich denke schon, ich bin ja auch mehr der Freund von "einfachen" Seiten (bitte nicht als negativen Begriff verwenden). Denn wie man so oft sagt, ist weniger oft mehr :-)

    experimentelle Grüße aus Berlin
    Christoph S.

    Heute mal sonnige Grüße (Juhuu!) aus dem Emsland.
    CoN.

  6. Bei vielen Angeboten erwarte ich sogar weitgehend ausschließlich Text.
    Ich halte jedoch viel vo einer guten Formatierung.
    Die rfc Dateien sind unter diesem Aspekt absolut unleserlich wie Server-logdateien - aber das sind extreme Beispiele.

    Einen guten Seitenaufbau erkennt man an einer guten Gliederung, bestehend aus Übersicht, Überschriften, Inhaltsverzeichnis und Inhalten, möglicherweise Glossar und Quellenangaben.
    Daß sich vieles mit onmouseover-effekten und seiteninternen links Verknüpfen läßt ist sicher ein Vorteil des webs gegenüber dem Buch, den man nicht verachten sollte. Beispielsweise kann man Femdwörter per onmousover oder einfachen title-popups erklären, ohne daß man eine andere Seite aufrufen muß, oder die Stelle auf der Seite wechseln zu müßen. Und man Querverweise verlinken.
    Ich finde es oft wesentlich angenehmer einen zusammenhängenden Text zu lesen, als viele kurze Abschnitte mit zwischenklick oder einfach kurze zusammenhanglose Meldungen. Das hat sicher auch damit zu tun, daß der Informationsgehalt kleiner Texte einfach nicht umfassend sein kann, aber auch damit, daß man beim lesen vieler kurzer Meldungen schnell ermüdet.

    Aber ich denke, wenn man SelfHTML liest, hat man schon ein sehr gutes Textformat. Dort sind alle Themen die ich angesprochen habe (ausser diesen kleinen Title-popups) sinnvoll realisiert. Sicher gibt es Themen, bei denen man weniger Anschauungsmaterial braucht und ab einer gewissen Textmenge würde ich dann auch lieber zum Buch greifen aber textlastige Seiten haben halt den Vorteil, daß auch Inhaltlich einiges  Vorhanden ist. Meist hat man von solch Seiten einfach mehr als von Seiten, die versuchen ausschließlich oder weitgehend mit Grafikeffekten zu glänzen.

    Viele Grüße
    David

    PS: Beachtet den Link meiner Super-grafiklastigen Seite ;-))

  7. morgens, Forum ;-)

    moin christoph

    Ich verstehe ja, wenn ihr jetzt alle noch beim Forumgeburtstagfeiern seid, und um die Zeit mag ja bei einer Party kaum einer mehr einen längeren Text lesen ... genau deshalb plaziere ich jetzt mal ganz geschickt eine theoretische Frage:

    Wir sind es im allgemeinen gewohnt, daß eine "Webseite" nicht so aussieht wie eine "Buchseite". Also: sie hat nicht bloß einfach weißen Hintergrund und dunkle Schrift und sonst nix weiter. Sondern da gibts schon allein bei links farbliche Unterschiede, da gibts Hinterundfarben, da kommen buttons und Grafiken vor, Linien und onmouseover-Effekte ...

    ich lese im mom. _online_ ein buch über JAVA (lerne JAVA ab donnerstag... dann werd' ich euch hin und wieder nerven ;)
    und ich muss sagen, das ist mir viel lieber, als eine "gestylte" seite, die denselben Inhalt rüberbringen will, denn es geht nicht.

    btw: SelfHTML hat auch den anspruch eines Buches, und Stefans "Abschweife" über Validität, Zukunft des I-Nets etc. haben durchaus Roman-Qualitäten ;-)

    Wann hört ihr auf, eine Webseite zu lesen, die sich so gebärdet, als wärs eine Buchseite aus einem Roman?

    kaum, wenn es sinn hat. wenn es keinen hat, hör ich auf.

    Ich habe gerade so etwas gebaut. Ok, es gibt links noch ein bissel Navigation zum "Umblättern" und etwas sparsame Grafik, aber im Hauptframe gibts dann eben nur eintönigen Text, schwarzblaue Schrift auf dunkelweißem (oder anders ausgedrückt: hellstgrauem) Hintergrund. Da ich die Texte mehr oder weniger selbst geschrieben hab, habe ich kein Problem damit, kenne sie ja auch. Aber ich wüßte gerne ganz theoretisch, was ihr meint: liest "man" eine solche Seite überhaupt, vielleicht sogar von oben nach unten?

    (*framerignorier*)

    wenn der inhalt dem angepasst ist, beziehungsweise darein "passt" dann ja. ansonsten: zeig doch mal her, kann ja sein, dass du den neuen "spartanismus" im webdesign erfindest :)

    experimentelle Grüße aus Berlin

    gespannte Grüße zurück

    Christoph S.

    Fabian