Hi Stefan,
Sollte es allerdings wirklich dazu kommen, dass es
idR unzulässig ist, Unterseiten direkt zu verlinken,
dann sehe ich schwarz für das WWW in der bisherigen
Form.
Ich nicht. Wer ist denn darauf angewiesen, auf seiner
Homepage Links auf kommerzielle Seiten zu setzen? Die
setzt man dann einfach nicht mehr.
Was mich interessieren würde, des ist eher folgendes:
1. Wäre es für solche Firmen, die deep linking verbie-
ten, nicht schädlich, wenn als Reaktion darauf die
Betreiber der großen Suchmaschinen deren Sites auf
ihre schwarze Liste setzen (um das Risiko eines
Rechtsstreites zu vermeiden)?
Wer deep links verbietet, würde dann einfach von den
Suchmaschinen nicht mehr gefunden - selber schuld.
Da Suchmaschinen ja schon Spammer ausschließen,
würden sie Firmen, die ihnen mit juristischem Ärger
drohen, noch viel eher ausschließen.
Umgekehrt: Wenn eine Suchmaschine deep links setzen
darf, weil sie dynamische Seiten verwendet, dann
verwende ich eben auch nur noch dynamische Seiten.
2. Sollte das W3C oder wer auch immer nicht mal eben
ein Format spezifizieren, über welches ein Rechner
via HTTP die Link-Politik eines anderen Servers
abfragen kann?
Ich denke da an etwas Ähnliches wie das Robots-
Format; in diesem Falle _könnte_ Dein Server einen
deep link nur nach vorheriger Abfrage dieser Link-
Politik setzen, d. h. via SSI oder ähnlicher ser-
verseitiger Intelligenz dynamisch einbinden.
Auf diese Weise könnte sich der Anbieter juristisch
absichern - er _kann_ den Link dann ja nicht gegen
den Willen des Link-Ziels gesetzt haben, selbst
wenn sich dieser Wille überraschend ändert (was ja
bisher das Problem des Link-Setzers ist, der nicht
ständig prüfen kann, ob seine Links noch legal sind).
3. Man könnte so etwas ggf. sogar in den Sprachumfang
von HTML aufnehmen - ein zusätzlicher Parameter
für Tags wie "<a>" etc., welcher den Browser zwingt,
einen zusätzlichen HTTP-Request auf eine entweder
per definiertem Namen (wie "robots.txt" oder
"favicon.ico") oder angebbarem Parameterwert
(schlechter, denn das könnte der Anbieter ändern)
spezifizierte Datei durchzuführen und den Link im
Browserfenster nur dann zu enablen, wenn er von
der deeplink-Strategie des Ziel-Servers erlaubt
wird.
In letzterem Falle wären die Homepage-Anbieter aus
dem Schneider, und die Verantwortung läge bei den
Browser-Herstellern.
Viele Grüße
Michael