Sven Rautenberg: Videobearbeitung - Format - avi.mpeg.svcd. SOS :)

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Moin!

(Ich habe dieses Posting auch in einem anderen Forum reingesetzt, habe aber leider keine Antwort bekommen... aber ich weiß, auf euch ist Verlaß ;-) )...

Hehe. ;)

Ich bearbeite meine Homevideos im MPEG Format und bin eigentlich so mehr oder weniger zufrieden damit, habe jedoch noch nicht gesehen, wie diese dann gebrannt auf CD aussehen wenn man die abspielt.

Das MPEG-Format ist, von einigen Ausnahmen abgesehen, für die Videobearbeitung gänzlich ungeeignet. Warum? Weil es Interframe-Codierung macht, d.h. ein gezeigtes Bild ist nicht nur von den eigenen codierten Bilddaten abhängig, sondern auch von vorhergehenden und nachfolgenden Bildern. Wenn man vorhergehende oder nachfolgende Bilder durch einen Schnitt entfernt und durch andere Bilder ersetzt, gibts entweder Murks, oder das Programm muß das MPEG dekodieren, dann schneiden, und wieder codieren, damit der MPEG-Datenstrom wieder stimmt.

Die einzige Ausnahme ist I-frame-only-MPEG. Ein I-Frame ist ein Intra-Frame. Der hat nur eigene Bilddaten codiert und bezieht sich nicht auf andere Bilder - allerdings ist er auch besonders datenintensiv.

Wenn du schneiden willst, und eine IEEE1394-Karte hast, wirst du sicherlich im DV- oder D8-Format filmen - und das kann man ganz wunderbar schneiden, wenn man es sozusagen direkt auf die Platte zieht. Die Qualität ist dann wirklich super, weil noch nicht umcodiert werden mußte (und DV-Kameras eben Superqualität liefern). Wenn du den Film geschnitten hast, kannst du ihn dann wahlweise wieder auf DV-Band ausgeben (was bei unbearbeiteten Bildern (= ohne Überblendung, Trickeffekte, Texteinblendungen etc) effektiv eine 1:1-Digitalkopie ist), oder in andere Formate wie z.B. MPEG umcodieren, um ein Zielsystem damit zu füttern. Zur Vermeidung von Qualitätsverlusten ist dieser Schritt aber erst dann angesagt, wenn der Film 100% fertig ist.

Somit ergeben sich folgende Fragen:


  1. Welches Format verspricht nun  die beste Qualität, wenn man das   Gefilmte auf eine CD ohne Qualitätsverlust brennen möchte.

MPEG2 MP@ML. Damit kriegst du aber wohl kaum mehr als 15 Minuten auf eine CD, denn da entstehen Datenraten von locker 6 MBit/s und mehr (je nach Kompressionsgrad).

Die übliche Vorgehensweise ist: Wahlweise MPEG2 für eine Super-VideoCD (dann wird die horizontale Auflösung heruntergeschaubt, und das Ergebnis ist immer noch besser als VHS - aber auch dann gehen kaum mehr als 45 Minuten auf eine CD - die kann dann aber von manchen fernöstlichen DVD-Playern wiedergegeben werden).

Andernfalls gibts noch das klassische VideoCD-Format. Das kann bis zu 80 Minuten auf eine CD packen, sieht aber gräßlich aus: Gegenüber PAL wird nur ein Viertel der Auflösung genutzt (sowohl in X- als auch Y-Richtung die Hälfte), und die hohe Kompression tut den Rest. Datenrate muß, genau wie bei der Musik-CD, 150 Kilobyte/s sein - so will es der Standard. VHS ist wesentlich augenfreundlicher.

Wir haben : Eine Digitalkamera, FireWire - Karte, Ulead 4 V-Studio, große Tränensäcke unter den Augen :)

Gute Voraussetzungen eigentlich, um direkt von der Kamera den Film einzulesen und erstmal als DV-kodiertes AVI-File auf der Festplatte zu bearbeiten.

  1. Was ist genau der Unterschied zwischen MPEG1 und MPEG2?

Das Grundprinzip ist gleich, die Details haben sich geändert. MPEG2 ist angepaßt an die Erfordernisse des modernen Fernsehens (aus Sicht der TV-Produzenten) und erlaubt jetzt verschiedene Auflösungen und Datenraten, abgestimmt auf diverse TV-Systeme (wie 16:9 und HDTV).

  1. Kann man aus MPEG in divX konvertieren (ich meine ja oder?)

Klar, konvertieren geht. Aber eben zeitaufwendig und rechenintensiv. Grundsätzlich kann man jedes Format in jedes andere Format konvertieren: Einfach die unkomprimierten Bilder berechnen, aber nicht anzeigen, sondern neu komprimieren. Aus diesem Grund ist auch klar, daß das Ausgangsmaterial eine möglichst hohe Qualität haben sollte, damit nicht schon Kompressionsartefakte (oder deutlicher genannt: Kompressions"dreck") die neue Komprimierung stören.

- Sven Rautenberg