Björn Höhrmann: DTD Erweiterung XHTML1.1

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Das geht nicht. XHTML 1.1 enthält kein <iframe>. Wenn du ein solches Element - wie auch immer - hinzufügst, ist es kein XHTML 1.1 mehr, du kannst also entweder W3C XHTML 1.0 Transitional verwenden, oder Herbalizer XHTML.

Keine Suggestivfrage, rein naiver Natur: was bringt XHTML Modularisation dann? Soll auch kein Widerspruch zu deiner These sein, mir geht dieses Verlangen nach target/iframe usw. in XHTML 1.0 Strict/1.1 auch auf die Nerven, es wird hier fast schon zur FAQ.

Mit XHTML M12N lässt sich vieles anstellen, so ist es relativ leicht, verschiedene XHTML-Sprachen zu definieren, so zum Beispiel XHTML 1.1, XHTML Basic 1.0 oder WML; ferner erlaubt sie es, XHTML auch mit anderen Sprachen zu vermischen, so zum Beispiel Profile für XHTML + (MathML, SMIL, SVG, ...) Neue, auf XHTML basierende Sprachen zu "erfinden", macht genau dann Sinn, wenn es genügend Leute gibt, die sich auf die Verwendung eben dieser Sprache einigen können, WML ist hier ein schönes Beispiel, es gibt Hersteller, die implementieren WML in ihre Produkte und es gibt Anbieter, die Inhalte in WML anbieten. Bei "Herbalizer XHTML" halte ich das nicht für gegeben.

Im Gesamtzusammenhang gesehen spiegelt es meiner Erfahrung nach einen Trend wider, der zwar eindeutig in Richtung XHTML Strict geht, aber die Autoren schreiben kein besseres (X)HTML als vorher. Nach der CSS-Revolution sind semantische Blockelemente sowieso out, man kennt nur noch das div-Element, für sontige Formatierungen nimmt man span und eine CSS-Klasse. target="_blank" wird über JavaScript simuliert und ein mehrfach verschachteltes Tabellenlayout stylt man neuerdings mit CSS2, ist ja schließlich en vogue, oder das auf 800x600 zementierte Layout wird pixelgenau nachgebaut.

Dennoch betrachte ich die Gesamtentwicklung als positiv, es gibt zumindest ein Bewusstsein dafür, dass es noch andere Kriterien gibt, als "it works in both browsers", das war lange Zeit nicht so. Gerade für dieses Forum ist der W3C HTML Validator ein schönes Beispiel. Vor ein paar Jahren war der unsinniges, unnützes Teufelszeug. Danach wurde er zum "Valigator", der zwar benutzt wurde, aber böse war und sicherlich nicht das letzte Wort hatte. Heute hat er meist das letzte Wort. Wenn man mich fragt, geht es jetzt daran, an den Details in diesem Bewusstsein zu feilen.