Hallo, Björn,
danke für die Erläuterungen, auch im Nebenthread.
Mit XHTML M12N lässt sich vieles anstellen, so ist es relativ leicht, verschiedene XHTML-Sprachen zu definieren, so zum Beispiel XHTML 1.1, XHTML Basic 1.0 oder WML; ferner erlaubt sie es, XHTML auch mit anderen Sprachen zu vermischen, so zum Beispiel Profile für XHTML + (MathML, SMIL, SVG, ...)
Aha, mir war bisher nur das direkte Einbinden über "Dateninseln" und mehrerer Namensräume bekannt.
Neue, auf XHTML basierende Sprachen zu "erfinden", macht genau dann Sinn, wenn es genügend Leute gibt, die sich auf die Verwendung eben dieser Sprache einigen können, WML ist hier ein schönes Beispiel, es gibt Hersteller, die implementieren WML in ihre Produkte und es gibt Anbieter, die Inhalte in WML anbieten.
Apropos, ist die erste Version WML nicht älter als die erste XML-Recommendation? Ich finde nur: "In the mid-90's WML was derived from XML for use with wireless devices." Ich finde aber für die Zeit nur den allerersten XML WD vom 14. November 1996. Andererseits scheint WML 1.0 von 1998 zu sein, es würde also passen.
Naja, nur eine Frage.
Bei "Herbalizer XHTML" halte ich das nicht für gegeben.
Das Gefühl habe ich auch. :)
Im Gesamtzusammenhang gesehen spiegelt es meiner Erfahrung nach einen Trend wider, der zwar eindeutig in Richtung XHTML Strict geht, aber die Autoren schreiben kein besseres (X)HTML als vorher. (...)
Dennoch betrachte ich die Gesamtentwicklung als positiv, es gibt zumindest ein Bewusstsein dafür, dass es noch andere Kriterien gibt, als "it works in both browsers", das war lange Zeit nicht so.
ACK.
Gerade für dieses Forum ist der W3C HTML Validator ein schönes Beispiel. Vor ein paar Jahren war der unsinniges, unnützes Teufelszeug. Danach wurde er zum "Valigator", der zwar benutzt wurde, aber böse war und sicherlich nicht das letzte Wort hatte.
Das habe ich beim Lesen von alten Diskussionen im Archiv auch gemerkt, die Standards wurden mehr als Empfehlungen (Recommendations halt) gesehen, an die man sich nicht zwingend halten musste. Wer dennoch die Standards hochhielt, wurde als verbohrt und dogmatisch bezeichnet.
Vielleicht liegt es aber auch an der allgemeinen Entwicklung, die eine Einsicht ermöglichte. Es war früher tatsächlich ab einem gewissen Punkt nur Traumtänzerei, heute ist es um einiges einfacher, validen Code zu rechtfertigen.
Es gibt viele Anknüpfungspunkte, welche die Entwicklung vorantreiben, bspw. wenn die gesellschaftliche und politische Akzeptanz von der Notwendigkeit der Barrierefreiheit steigt, werden gleichzeitig auch die Webseiten besser, da die WCAG und ähnliche Richtlinien Standardkonformität mit sich bringen.
Heute hat er meist das letzte Wort. Wenn man mich fragt, geht es jetzt daran, an den Details in diesem Bewusstsein zu feilen.
Die Regulars dieses Forums muss man IMO nicht mehr überzeugen, da sie bereits durch die Bank Wert auf Standardkonformität, Trennung von Inhalt und Präsentation und zusammengefasst verantwortungsvolles Publizieren im Web legen. Das hiesige Klientel lässt sich meist durch Argumente auf den richtigen Weg bringen. Zumindest trifft man immer seltener auf Mentalitäten wie "Hauptsache es funktioniert bei mir".
Ich finde wichtig, dass man den Anfängern das einfach verständliche XHTML ans Herz legt, wenn man schon nicht Pxelschubser resozialisieren kann. Es muss auch Autorenwerkzeuge geben, die es jedem ermöglichen, ohne viel Vorwissen valide und zugängliche Hypertextdokument zu verfassen (sofern das in Bereich des Möglichen liegt).
Ein Hypertextautor hat es imho heutzutage viel einfacher, da es endlich verbindliche Vereinbarungen gibt und man kein Mischmasch aus Microsoft-HTML und Netscape-HTML schreiben muss, sondern für alle Browser schreiben kann, die die Standards unterstützen. Alleine die wiedererlangte Vielfalt auf dem Browsermarkt und die Existenz eines Open Source-Browsers, der in vielerlei Hinsicht die Referenz darstellt, sind Anzeichen für die nicht mehr aufzuhaltende webweite Revolution. ;)
Mathias