molily: Scripts und Styles auskommentieren

Beitrag lesen

Hallo Cheatah,

Benutzt Du XHTML? Andernfalls sehe ich keinen Grund, den JavaScript-Code nicht HTML-auszukommentieren.

Welchen Grund gäbe es denn, den JavaScript-Code auszukommentieren? Welche praktische Relevanz hat diese Methode noch, welche auf sieben Jahre alte, ohne Zweifel absolut antiquierte Browser (MSIE 2 und Netscape 1) abzielt?

welchen Grund gibt es, die Existenz dieser und ähnlicher Browser zu ignorieren?

Mir ging es darum, die reale Verbreitung und Benutzung anzuzweifeln, nicht die »Existenz« zu ignorieren, das heißt zu ignorieren, dass es irgendwann in grauer Vorzeit einen Browser gab, der script-Elemente nicht verstand. Mosaic, der line mode browser und Co. existieren deiner Definition nach auch, dennoch wird man mit ihnen nur durchs Web stolpern können, da sie nicht einmal Virtual Hosts verstehen. Es ist sicher keine annehmbare Konsequenz, nur noch eine Domain pro IP zu verwenden, selbst wenn wissentlich diese und ähnliche Browser nicht berücksichtigt werden werden.

Tut die Kommentierung weh? Schadet sie?

Nein, wie gesagt, bei HTML nicht. Dennoch würde ich es heute nicht mehr als obligatorisch darstellen (darum ging es mir). Viele Sites verwenden außerdem XHTML produktiv - Vom skeptischen »man kann nie wissen«-Standpunkt wäre schon HTML 3.2 problematisch.

In Anbetracht der Tatsache, dass Diskussionen geführt werden, ob der Steinzeitbrowser Netscape 4.x noch aktiv unterstützt werden soll,

Solche Diskussionen werden vorwiegend von Leuten geführt, deren Erfahrungsschatz noch zu wünschen übrig lässt.

Wieso? Ich würde das Gegenteil behaupten, es sind eher diejenigen, die eine Site rationalisiert mit CSS layouten wollen und trotz intensiver Auseinandersetzung mit den unzähligen Browserbugs unter anderem an Netscape 4.x scheitern, sodass sie den Schritt wagen wollen, dem NS 4.x und anderen alten Browsern nur ein abgespecktes Stylesheet zu liefern, da die Alternative konventionelles Layout wäre, was durch HTML-Formatierungen schlecht zu pflegen ist.

Ich habe nur selten erlebt, dass Fachleute darüber ernsthaft nachgedacht haben.

Ich sehe hier ständig Diskussionen und sehe vor allem auch ständig Sites, welche oben genannte Techniken anwenden, sicher nicht aufgrund von Faulheit oder Unkenntnis über mögliche Wege. Deine Definition von »Fachleute« kenne ich nicht, ich weiß aber nicht, welche Relevanz dies haben soll.

halte ich es für reichlich absurd, für die (wenn auch passive) Unterstützung von Netscape 1 zu plädieren.

Warum redest Du eigentlich nur von Browsern,

Was gibt es außer HTTP/HTML-Benutzeragenten sonst noch für Webseiten darstellende Software, welche kein script-Element kann? ;)

zudem nur von solchen mit einer graphischen Darstellung?

Ich finde keine zuverlässigen Angaben darüber, ab welcher Version Lynx script versteht (und dann ignoriert). Diesbezüglich muss ich leider darauf vertrauen, dass der Rest der Site zugänglich genug ist, sodass ein paar unauskommentierte lokale Styles den Besucher nicht an der grundlegenden Benutzung der hindern. Theoretisch dürfte es auch nicht schwer sein, dass er sich sofern darüber beschwert, da Kontaktformular usw. nicht weit sind. Darauf sollte man natürlich nicht vertrauen und diesem Ärger vorher begegnen, soweit stimme ich dir zu. Dennoch brauche ich vielleicht noch Hunderttausend Besucher mehr, damit dieser Fall zum ersten Mal eintritt und kein hypothetisches Gedankenspiel bleibt, was es momentan m.E. ausschließlich ist.

Es gibt andere Clients. Wie verhalten die sich, kannst Du das mit Gewissheit sagen?

Dieses Argument ist hinfällig, da es diese Gewissheit nicht geben kann und nicht geben wird. Diesen Einwand kannst du bezüglich jeder im Web verwendeten (clientseitigen) Technik bringen. Ich kann auch nicht mit Gewissheit sagen, ob mein Markup oder meine Styles nicht bei einem nicht kalkulierbaren Browser einen Absturz verursachen (schlechter Vergleich, denn die von mir genannten Browser sind mehr oder weniger kalkulierbar, aber du sprachst ausdrücklich andere Clients an). Ich kann lediglich die mir bekannten beziehungsweise verfügbaren Browser im Auge behalten und mich soweit es geht über andere wichtige informieren. Und nicht einmal das ist möglich, ich werde beispielsweise wahrscheinlich nie erfahren beziehungsweise »mit Gewissheit (voraus-)sagen« können, wie meine Sites im OmniWeb oder iCab (oder ...) aussehen. Insofern ist es weder möglich noch sinnvoll, über Browser mit nicht messbarer Relevanz zu spekulieren geschweige denn sie zu »berücksichtigen«.
Man wird auch, wie ich sagte, in fünf oder sechs Jahren nicht mit Gewissheit sagen können, ob sich alle Browser entsprechend verhalten. Diese Tatsache lässt dennoch keine Schlüsse zu, wie man handeln soll.

Ein Client, der <script> nicht kennt, wird diese Zeichen übrigens ausgeben.

Wieviel Prozent (Promille?) seiner Besucher verwenden wohl Netscape 1 als regulären Browser?

Ich rede bewusst von Clients, nicht von Browsern.

»Browser« definiere ich im WWW-Kontext als ein Programm, welches den Inhalt von Hypertextseiten ausgibt beziehungsweise durch Interaktion navigierbar macht, wozu sich dann meist auch die Unterstützung der Übertragungsprotokolle gesellt. »Browsing« ist in Hypertextsystemen klar definiert.

Hast Du eigentlich schon mal einen Blindenbrowser gesehen? Das sind meist vorwiegend mechanische Geräte - dort sollte nicht wirklich mit aktueller Software gerechnet werden.

Der Microsoft Internet Explorer ist beispielsweise ein unter Blinden weit verbreiteter Browser, die Transformation übernimmt eine Zusatzsoftware. Mechanische Geräte werden eher zur Aus- und Eingabe verwendet.

Wieviel Prozent davon sind sich nicht bewusst, dass sie einen aus heutiger Sicht rundum vermurksten Browser verwenden?

Muss man es denen bewusst erschweren, wenn *vier Bytes* das Problem beheben?

Wieso vier, ich denke mindestens acht, wenn man von acht Bit pro Byte ausgeht. ;) Hinzu kommen die beiden Newlines, nicht auszumalen, wieviel zusätzlicher Speicher verquast wird! Du handelst im Auftrag eines Webhosters, gestehe! ;)

Grüße,
Mathias