Sven Rautenberg: übrigens bin ich der Meinung ...

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Moin!

Es ist ziemlich gefährlich, einen Server aufzusetzen und sonst nichts weiter zu tun. Wenn du keinerlei Sicherheitseinstellungen (Firewall, gesperrte ports usw.) vornimmst, steht dein Rechner "offen wie ein Scheunentor" im Internet und kann von jedem Scriptkiddie dazu benutzt werden, beispielsweise Spam zu verschicken.

Da erzählst du leider teilweise Unsinn.

Wenn man sich einen HTTP-Server installiert, wird genau ein Port geöffnet: Nr. 80. Über diesen Port kann man alles tun, was die Serversoftware erlaubt - inklusive dem, was die Sicherheitslücken der Software und des Betriebssystems erlauben. Es ist hier allerdings für Anfänger und auch Profis unmöglich, mehr zu tun als sich jeweils díe neueste, hoffentlich fehlerfreie Version zu installieren und eben darauf zu vertrauen, dass keine Lücken übersehen wurden.

Ein Server selbst benötigt keine Firewall, auch keine gesperrten Ports. Und Spam kann man auch nur dann versenden, wenn ein Mailserver installiert ist, und dieser aufgrund seiner Konfiguration Relaying erlaubt (also Mail annimmt für Mailboxen, für die er selbst nicht zuständig ist, um sie weiterzuleiten).

Ein weiterer installierter Server kann MySQL sein. MySQL bietet die Möglichkeit, ebenfalls über TCP/IP VErbindungen anzunehmen. Auf diese Weise kann man einen zentralen Datenbankserver von verschiedenen Webservern aus abfragen. Hier gilt bezüglich Sicherheit das bei HTTP gesagte: Neueste Version draufhaben. Außerdem wird die Sicherheit natürlich erhöht, indem MySQL so konfiguriert wird, dass nach außen kein Port offen ist, sondern die Zugriffe nur von intern zugelassen werden.

Schreib dir deine zugewiesene IP auf, geh ins nächste Internetcafe und rufe dort von einem beliebigen Rechner aus in der "Netzwerkumgebung" deine IP auf. Du bekommst die Startseite deines Apache zu sehen, und falls du irgendwelche Freigaben hast, kannst du nach Herzenslust auf deinem Rechner herumarbeiten, sogar die Platte formatieren.

Die Problematik, dass eigentlich fast jeder Rechner, der Netzwerkfreigaben hat und direkt ins Internet geht, diese Freigaben auch dem Internet zugänglich macht, ist eine ganz andere und hat mit dem Installieren von weiteren Servern nichts zu tun. Das ist primär ein Problem von Windows, und man kann es durch geeignete Konfiguration (oder zumindest durch die Verwendung von Passwörtern) verhindern, dass von außen zugegriffen wird.

Und man kann auch durch den Apache via HTTP die Festplatte nicht formatieren. Und ebenfalls nicht durch die Netzwerkumgebung. Da kann man freigegebene Dateien höchstens löschen, wenn man Schreibzugriff hat.

Mit anderen Worten: Du verbreitest unverantwortlich Panik durch Halbwahrheiten und Falschinformationen.

Also laß solche Versuche, deinen Apache "ins Netz" zu stellen, besser erstmal sein. Arbeite erstmal ein bißchen mit ihm, um ihn kennenzulernen, der Rest ergibt sich dann nach einer Weile. In der Regel gibt es auch gar keinen Grund, den eigenen Rechner über einen Webserver online zu stellen.

Versuch macht kluch. Und es hilft nicht wirklich, Anfänger immer davor zu warnen, es besser sein zu lassen, sondern sie müssen vollständig informiert werden, was sie tun und lassen sollten, um das umzusetzen, was sie wollen.

- Sven Rautenberg

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