Sven Rautenberg: so komische Adressen...

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Moin!

Also wenn ich Dich richtig verstehe geht das so: Ein Anbieter hat Zugang zu TLD's in irgendwelchen Ländern (Timbuktu oder was immer) und verscherbelt sie hier mit .de unter-Domain? Und warum verscherbelt bzw. "verschenkt" er sie nicht direkt unter .de?

Die Sache geht so: Die Second-Level-Domain (SLD) muß kostenpflichtig registriert werden. Wenn also "irgendwas.de" angeboten werden soll, kostet das je Domain Geld, das an den Registrierer (in diesem Fall für .de an DENIC) gezahlt werden muß.

Wenn man aber _eine_ solche SLD besitzt, dann hat man mit der Registrierung zusammen einen Nameserver eingetragen, der für alles, was unterhalb dieser SLD existieren könnte, erstmal gefragt wird.

Deshalb: Die SLD "de" unterhalb von ".vu" hat _einmal_ Registriergebühr gekostet. Alle Subdomains von ".de.vu" kosten den Anbieter dann kein Geld mehr, weil er das lediglich in seinen eigenen Nameserver eintragen muß - und in den Webserver, damit die Weiterleitung funktioniert. Da der wichtigste Rechnungsposten "jährliche Registriergebühren für X Domains" wegfällt, und "nur" Betriebskosten für einen Name- und Webserver anfallen, dem aber die Werbeeinnahmen durch Banner und Popups entgegenstehen, rechnet sich das ganze.

Viel Administrationsaufwand fällt ja auch nicht an. Die Registrierungen sind voll automatisiert, es wäre lediglich ganz gut, wenn ein Admin von Zeit zu Zeit das System mal kontrolliert. Es muß nicht mal besonders stabil funktionieren: Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul, und die AGB schließen eine Haftung bei Unerreichbarkeit sicherlich aus.

- Sven Rautenberg

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"Beim Stuff für's Web gibts kein Material, was sonst das Zeugs ist, aus dem die Sachen sind."
(fastix®, 13. Oktober 2003, 02:26 Uhr -> </archiv/2003/10/60137/#m338340>)