Tim Tepaße: J. Weizenbaum

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Hallo Mathias,

Ich habe mal irgendwo gelesen, dass die nautischen Berechnungen erst lange
nach dem Wechsel des Weltbildes tatsächlich genauere Ergebnisse gezeitigt
hätten als die auf dem geozentrischen Weltbild beruhenden Vorgehensweisen.

Noch im 19. Jahrhundert waren viele nautische Tafeln einfach ziemlich
ungenau, u.a. durch Rechenfehler. Charles Babbage wollte dann die Rechnungen
maschinell erledigen lassen, sein Vorbild war die damals neue Dampfmaschine.
Sein Maschinchen, die Differenzmaschine, wurde wegen zahlreicher Änderungen
und finanzieller Probleme allerdings nicht fertig. Auch ein anderes Modell,
die Analytische Maschine entstand nie. Die Differenzmaschine wurde aber vor
ein paar Jahren nach den Originalplänen nachgebaut und funktionierte
problemlos. Eine Dystopie, die sich mit dem »was wäre wenn« beschäftigt,
also welche gesellschaftlichen Änderungen es gegeben hätte, wenn die
Differenzmaschine gebaut worden wäre und sich durchgesetzt hätte, ist der
Roman »Differenzmaschine« von Sterling/Gibson.

(Beeinflusst von Babbage machte sich damals Lady Ada Lovelace Gedanken
darüber, was Rechenmaschinen leisten können. Praktisch eine der ersten
Informatikerinnen und das auch noch im viktorianischen England. Etwas, daß
man durchaus mal häufiger erwähnen sollte. ;o)

Tim

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