hallo Sven,
Aber was wäre die Konsequenz daraus, wenn jeder sofort jeden Job zu jedem Preis annehmen müßte und würde?
Darum geht es nicht. Das ist das (inzwischen wesentlich seltener) _veröffentlichte_ Argument einiger Fernsehkommentatoren zu HartzIV. Die mir bisher bekannten gesetzlichen Regelungen sehen ein "Muß" nun doch nicht vor bzw. differenzieren sehr stark nach Lebensalter und (bisheriger) Lebensleistung. Die beiden mir bekannten älteren arbeitslosen Professoren, die im September einen Bescheid bekamen, daß sie ab Januar als Straßenkehrer arbeiten sollen, haben Entschuldigungsschreiben erhalten ("Sie wissen ja, in der Hektik der Umstellung kann sowas passieren ...")
Solch ein Fall liegt hier aber überhaupt nicht vor.
Das ist korrekt.
Warum jetzt plötzlich die Neider auf den Plan treten
Da hast du etwas falsch gelesen. Es geht doch gar nicht um "Neid" - ganz im Gegenteil: aus _allen_ Beiträgen ist herauszulesen, daß das Angebot, das "lieber mal anonym" erhalten hat, als durchgängig gut bewertet wird und ihm durchgehend geraten wurde, es erstmal anzunehmen. Man gönnt es ihm doch. Was auf Unverständnis stößt, ist seine Erwartungshaltung, daß da doch "etwas mehr" hätte gekommen sein müssen. Es ist doch überhaupt kein Problem, nach einer gewissen Einarbeitungszeit in der neuen Firma dem Chef zu sagen, daß man auch etwas mehr Lohn für gute Arbeit (sofern man die denn dann geleistet hat) erhalten müßte. Das wird Chefchen weit gründlicher bedenken, als die Ablehnung seines doch immer noch ziemlich großzügigen Einstiegsgehalts. Der Betrieb findet schon noch einen Mitarbeiter, der die Stelle zu diesen Konditionen annnimmt. Ob "lieber mal anonym" ebenfalls ein Angebot findet, das seinen höheren Ansprüchen genügen kann, ist dagegen fraglich.
Was man selbst in der Situation tun würde, kann nur jemand beurteilen der _in derselben_ (und nicht bloß in ähnlicher!) Situation ist.
Das ist richtig, nur wurde die Frage hier im Forum gestellt, und _hier_ gibts nunmal nur wenige, die tatsächlich in _derselben_ Situation sind - wohl aber einige, die in _ähnlichen_ Situationen stecken. Vergleiche anstellen darf man schon, meine ich.
Grüße aus Berlin
Christoph S.
mailto:christoph.schnauss@berlin.de
http://www.christoph-schnauss.de
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