Hallo Siechfred,
ich schreibe mal auf, was eventuell noch dazu kommen könnte, aber nicht
wirklich für ein Weblog benötigt wird, also Luxusoptionen. »Eigentlich«
besteht ein Weblog ja nur aus ein paar HTML-Seiten in einer bestimmten
Ordnung, kann man im Prinzip ja wunderbar mit nur einem HTML-Editor basteln.
- Datenhaltung mit Hilfe einer mySQL-Datenbank
- Programmiersprache Perl, die Ausgabe mit HTML und etwas Javascript
Darf ich nachfragen, wofür Javascript? Ich hab zwar in der Vergangenheit
einige interessante Weblogkonzepte gesehen, in denen JS bespielsweise für
ein dynamisches Nachladen von Kommentaren benutzt werden, aber solch
komplizierte DHTML-Varianten kann ich mir bei einem von Forum erzogenen
eigentlich weniger vorstellen. Reine Neugierde hier.
Die dynamische Struktur erspart Dir jedenfalls bei einer Designänderung
den kompletten Rebuild der Seite, bei älteren Weblogskripts (Greymatter,
Movable Type, Blogger.com), die aus Templates direkt HTML-Seiten kreiierten
war das immer extrem nervtötend bis hin, daß der Hoster den Prozess tötete.
Etwas templatebasiertes solltest Du wirklich in Betracht ziehen, zu oft
will man dann hinterher etwas ändern, ohne im Skript rumzufummeln. Da
gibt es doch auch irgendwas Perl, nicht?
- Übersicht der Einträge nach Jahr/Monat/Thema
Bei Kategorien besteht auch noch die Möglichkeit hierarchischer Kategorien
wie zum Beispiel bei Tim Bray oder multipler Kategorien (»Tags«), wie
neuerdings auch bei GMail oder iTunes beliebt. Für ein Einpersonenweblog
ist das aber oft Overkill.
Früher (zu Zeiten von Blogger.com) waren archiviertee Einträge auf Monats-
oder Wochenseiten sehr beliebt, seit einigen Jahren geht der Trend zu dem
Prinzip »Ein Eintrag - eine Seite«, was auch den Vorteil hat, daß man
die Kommentare dort darstellen kann und nicht mit irgendwelchen lästigen
Popups rumhantieren muß. Je nach Weblog kann man noch Archivseiten für den
konkreten Tag der Einträge anlegen, das hängt aber natürlich vom eigenen
Postingaufkommen ab.
- Neue Einträge sind nur durch mich möglich
An Deiner Stelle würde ich die entsprechenden Eingabeskripte einfach durch
.htaccess schützen, anstatt mir komplizierte Nutzerverwaltungsvarianten
auszudenken, schließlich soll es ja nur ein Weblogskript für Dein Weblog
sein, kein CMS-ähnliches Gebilde, nicht?
- Kommentieren kann jeder, das Löschen unerwünschter Kommentare behalte
ich mir vor
Was dabei für Dich praktisch sein könnte: Eine Übersicht aller zuletzt
abgegebenen Kommentare, um nicht jedesmal die aktuellen Eintragsseiten
durchgehen zu müssen. RSS nutzende machen das dann per RSS-Feed. Auch
ist es Usus, daß Einträge, die seit einiger Zeit nicht mehr aktuell sind
(z.B.: Nicht mehr auf der Startseite des Weblogs stehen) nicht mehr
kommentierbar sind. Erspart einem, daß irgendjemand über dem ganzen Archiv
mit einem Skript Kommentarspam verteilt, auch wenn Kommentarspam bei einem
selbstgeschriebenen Skript eher selten sein sollte.
- Möglichkeit des Anlegens von Nutzerprofilen
Ähm. Ja. Als potentieller Leser des Weblogs wäre ich da nicht so ein Fan
von, wenn das heißt, daß man unregistriert nicht kommentieren kann. Die
für jeden offene Kommentarmöglichkeit ist für viele sehr wichtig, wer will
schon sich für dutzende von Weblogs jeweils registrieren müssen? Ausnahmen
sind meist die Weblogs-Communities wie z.B. Antville, wo der registrierte
Name weblogübergreifend gilt. Parallel zur offenen Kommentarmöglichkeit
sind Nutzerprofile natürlich kein Problem.
- maßvoller Einsatz von BBCode (URL, Bilder, Textformatierung)
Ich würde da HTML vorziehen, aber das ist natürlich Geschmackssache.
Das wären so meine momentanen Ideen. Fällt euch noch was ein/auf?
-
RSS/Atom-Feed halte ich inzwischen für unverzichtbar, dann aber bitte
Full Posts im Feed, nicht nur Überschriften oder Teaser. Wurde zwar schon
genannt, aber hey. -
Da es Dein Weblog auf Deinem Webspace ist, ist das vielleicht nicht so
wichtig, aber eine Upload-Möglichkeit für Bilder und ähnliches wäre vielleicht
praktisch.
...
Und nun etwas mehr oder weniger unnötiges Luxuszeug:
-
»Wer linkt auf mich« ist in der Blogosphäre eine anscheinend sehr wichtige
Frage. Einige machen das, indem sie die Referrer auswerten. Und dann gibt
es die beiden gewollten Lösungen, Trackback und Pingback. Ersteres ist
populärer, aber auch schwieriger bei der Implementierung von Auto-Discovery,
Henryk hat da mal eine Beschwerde drüber geschrieben. Als Hardcorevariante habe
ich auch schon Weblogs gesehen, die auf Technorati zugreifen, das ist aber
extremes Exotentum. -
Was 2001 mal sehr populär war, war Greymatters Karma, einfach eine
Bewertung des Beiträgs, wie hier im Forum. Sieht man aber kaum noch mehr. -
Fast schon absurde Extras: Wenn ein Kommentator eine Homepage angibt,
diese nach einem Favicon durchsuchen und das bei sich einbinden, und
ähnliche Schmankerl. -
Etwas, um das ich nie mein Hirn winden konnte: die Unterstützung externer
Services wie Flickr, delecious, Amazon API. Wer's mag. -
Polls, wobei die natürlich wieder nach einer Registrierung schreien.
-
Wenn man nicht im Browserfenster schreiben will, ist Unterstützung einer
API zum Zugriff externer Weblogeditoren auf das eigene Weblog vielleicht
interessant. APIs wären die MetaWeblog API oder in Zukunft vielleicht die
Atom API, dann könnte man seine Einträge in schönen Programmen wie Ecto
oder Marsedit schreiben.
Tim