molily: Layout gut in IE5.x, aber nicht in IE6.0

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Hallo,

Pauschal kenne ich dazu keinen Grund, das würde ich immer an konkreten Anforderungen entscheiden.

'Pauschal' muss natürlich nicht sein, aber pauschal lässt sich schon feststellen dass ein kleinster gemeinsamer Nenner und defensives Verhalten beim Cross Browser behandeln weniger Probleme verusacht.

Ich sehe immer noch keine Kriterien, an denen sich das festmachen ließe, außer eben das nicht belegbare »Gefühl«, MSIE 6 nicht herauszufordern (so stellt es sich für mich zumindest dar, wenn auf einer solchen abstrakten Ebene für das eine oder andere Vorgehen argumentiert wird). Gut, ich habe nicht die Erfahrung, dass nach zahllosen Layoutumsetzungen zu der Erkenntnis gekommen bin, dass eine bestimmte Strategie statistisch-tendenziell gesehen die bessere war, aber selbst wenn ich diese hätte, würde ich nicht bei der nächsten Aufgabe wie bei der Mehrheit der vergangenen Fälle handeln, ohne mir die konkreten Anforderungen anzuschauen. Wenn man jede neue Seite für MSIE 5.x, 6 und Opera 7 im Kompatibilitätsmodus schreibt, ohne sich weiter zu kümmern, läuft es früher oder später auf Kontrollverlust hinaus, da man sich nicht mehr bewusst ist, welche Fehler überhaupt durch den Rendermodus behoben werden und welche im anderen auftauchen würden. Wenn man sich ständig bewusst darüber ist, welche Folgen diese Entscheidung hat und haben wird, bestünde dieses Problem natürlich nicht, nur sind diese wohl in der Regel nicht in ihrer Gesamtheit erfassbar.

So ist auch der doctype-switch usw. für den IE 6 per normaler Codierung pauschal harmloser als ein 'Hack'.

Wieso? (Und warum ist dies kein »Hack«?)

Wir benötigen ja Vorausurteile um arbeiten -oder ökonomisch arbeiten- zu können.

Das mag sein, ich finde es nur schade, wenn die Untersuchung zu kurz kommt und die Zusammenhänge im Ungewissen bleiben. Erst wenn ich mir all dieser Zusammenhänge bewusst bin - was natürlich voraussetzt, einer Sache auf den Grund zu gehen -, kann ich ein Vorurteil bilden, das letztlich irgendwann nach genügend Anpassungen hinreichend verlässliche Resultate liefert.

Gerade da ist es m.E. wichtig eine Bevorzugung von "fortschrittlichem" oder "modernem" Code um den Preis nachfolgender Mängel und Klimmzüge zu hinterfragen, und deine Einschätzung als "Kanone" schien mir in die falsche Richtung zu gehen.

Ich sehe nichts Falsches daran, einen Renderfehler zuerst zu lokalisieren, bevor man sich umsieht, wie sich dem begegnen lässt. Und vom jeweiligen Fix möchte ich mir sicher sein, alle jeweiligen Auswirkungen (hinreichend) vorhersagen zu können. Und wenn ich wegen eines solchen kleinen Fehlers den gesamten Rendermodus ändere bzw. bewusst setze, während es vorher egal war, dann mag das sinnvoll sein, wenn ich dadurch auch gleich andere Fehler bewusst umgehe, denen sonst nur durch grässliche Einzelhacks begegnet werden könnte. Wenn eine punktuelle Behandlung möglich ist, ziehe ich diese vor, da die Konsequenzen dessen m.E. einfacher vorhersehbar sind.

Beispielsweise bei einer grundsätzlichen Entscheidung zum Verzicht auf Hilfs- und Containerdivs steht dann den u.U. nötigen CSS-Spielereien immerhin ein sehr aufgeräumter HTML-Code als Nutzen gegenüber. Hier beim IE 6 sehe ich hingegen erstmal zu wenig Vorteile durch den anspruchsvolleren Rendermodus, im Gegenteil wird der IE z.B. bei (allerdings nicht empfehlenswerten) dhtml/expression instabil, und kann meist doch nicht richtig rendern. Wenn also die naheliegende Idee zukunftsorientiert alle modernen Browser gleich zu behandeln zum einen doch (womöglich mehr) Korrekturen für alte IEs erfordert, und der IE 6 auch noch Extrawürste benötigt, ergibt sich aus der Summe der Korrekturen ein Vorteil für den IE 6 im BackModus.

Wenn diese Voraussetzungen tatsächlich gegeben sind, bezweifle ich das gar nicht. Aber ohne sich überhaupt zu konkret zu fragen, welche Extrawürste nötig wären, lässt sich gar nicht erst in Erfahrung bringen, ob diese Voraussetzungen gegeben sind.

Wobei mir eigentlich ein IE6 im CSS-kompatiblen Modus lieber ist, doch eine nüchterne Bewertung scheint m.E. immer noch zugunsten back-compatible auszugehen.

Was ist daran eine »nüchterne Bewertung«? Die Diskussion führen wir nicht zum ersten Mal und bisher nanntest du keine rationalen Gründe, die es ohne nähere Betrachtung der Umstände nahelegen, MSIE 6 grundsätzlich zuerst einmal im Kompatibilitätsmodus zu bedienen und auf dieser Grundlage aufzubauen. Das mag deine Erfahrung sein und als solche gerechtfertigt sein, ich kann sie aber nicht nachvollziehen, da ich Vor- und Nachteile nicht vollkommen abstrahiert abwägen kann.

Mathias