Lude: Mehrwert und Moral

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Yo!

Es folgt eine kleine Ausarbeitung zum Mehrwert und zur Moral.

Mehrwert:
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Was ist Mehrwert? Wann wird Mehrwert generiert? Ist Mehrwert gut oder boese? - Das sind die Fragen, die uns alle bewegen sollten, aber nicht tun. Denn - wir wissen einfach nicht was Mehrwert ist, ausser das es etwas ist, das besteuert wird.
Also, was ist denn nun Mehrwert. Ich erlaeutere: Mehrwert wird generiert, wenn zwei Geschaeftspartner einen Vertrag abschliessen - und zwar grundsaetzlich, denn sonst, so darf man annehmen, waere der Vertrag nicht abgeschlossen worden.
Beispiel: Person A verkauft Person B einen Staubsauger fuer 200,-EUR. Person A hat einen Vorteil, denn der Staubsauger hat im Einkauf weniger als 150,-EUR gekostet; Person B hat ebenfalls einen Vorteil, denn er waere bereit gewesen beispielsweise 250,-EUR zu zahlen. - Man hat sich (zufaelligerweise) in der Mitte getroffen. Der generierte Mehrwert ist 100,-EUR (versteuert werden 50,-EUR, aber das ist ein anderes Thema).
Das o.g. Beispiel ist typisch. Mehrwert entsteht also aus einem positiv abgeschlossenen Kooperationsverhaeltnis.

Moral:
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Moral ist etwas schwerer zu packen zu bekommen. Es scheint so, dass jeder seine eigene Moral hat und das Moral mit Kultur korrelliert. Ueber den Korrelationsfaktor kann man spekulieren, und/aber ich schlage ein einfacheres Modell vor.
Ein alter Meister hat man die Sache wie folgt versucht auf den Punkt zu bringen: "Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, daß sie ein allgemeines Gesetz werde"
Zu bemaengeln ist, dass die Aussage (ganz streng genommen) demokratischem Gedankengut widerspricht, denn man sollte eben nicht wollen, dass der eigene Motivationsimperativ sich durchsetzt. Diesen Kampf kann das Individuum nicht gewinnen und sollte darum auch nicht gefuehrt werden. Ausserdem ist der genannte Imperativ nicht vollstaendig, denn er ist kein Grundsatz fuer alle Handlungsmassnahmen. Zudem ist der Satz humorlos.
Modernere Ansatze reduzieren Moral auf den Erfolg von zwischenmenschlichen Kooperationsverhaeltnissen. "Tit for tat"-Programme spielen beispielsweise um die Weltmeisterschaft, Geschaeftsleute suchen erfolgreiche, also Mehrwert generierende Kooperationen, die Bibel gebietet deeskalierende Kooperation nach dem Motto "Halte ihm auch die andere Wange hin!", die Juden gehen nach dem "Aug' um Aug'"-Prinzip vor, waehrend der Islam die Eskalation als Konzept propagiert, nach dem Motto "Macht kaputt, was Euch kaputt macht.".
Ich schlage vor Moral so zu definieren, dass moralisch gehandelt wird, wenn ein "Mehrwert" generiert wird. Das muss kein Waehrungsbetrag sein (konvertible "Belohnungpunkte"), sondern darf gerne auch ein anderes "Win-Win"-Verhaeltnis sein. Beispielsweise, wenn man einer aelteren Dame ueber die Strasse hilft (und ein Jahr spaeter ueberraschenderweise eine Flasche Gin geschenkt bekommt) oder wenn man ein kleines Kind mit einen energischen Sprint davon abhaelt auf die Strasse zu laufen (die Eltern werden es danken) oder wenn man seinen durch das Arbeitsverhaeltnis definierten Fachvorgesetzen darueber informiert, dass Kollege B regelmaessig blaumacht und klaut. - Es mag sicherlich bessere Beispiele geben, aber ich habe versucht aufzuzeigen, dass Moral etwas nicht Absolutes, nicht irgendwo Niedergeschriebenes und nicht Unverstandenes ist, sondern dass Moral als Kooperationsmassgabe zu verstehen ist. (Und als "Chef" des Mehrwerts bzw. dessen Generierung.   ;-)

Mit etwas Darwin koennte man den o.g. Sachverhalt noch absichern und verbreitern. Zudem koennte man den Moralbegriff fuer Peronenmengen ausarbeiten.

Gruss,
Luddie