Moin!
Wo sind denn die XML-Webloesungen mit Transformation beim Client, wie's richtig ist?
Da geht der Trend offenbar wieder von weg, würde ich meinen. Weil: Hat sich nicht durchsetzen können bislang. Microsoft ist daran mit Schuld.
Außerdem: Wenn du schreibst "wie's richtig ist", impliziert das deine positive Einstellung zu dieser Technik: "So sollte man es machen." Andere Leute sind aber vollkommen anderer Ansicht und wollen XML-Transformationen ausschließlich auf dem Server angesiedelt sehen. "XSLT considered harmful" wurde da mal als stereotype Schlagzeile für gefunden.
Wenn sich also ohnehin Befürworter und Gegner einer Technik gefunden haben, dann kann man keinesfalls mehr von Trend sprechen.
Und wie gesagt: Microsoft hat's im Grunde genommen sowieso versaut. Weil sie in den IE-Versionen zwei zueinander inkompatible XML- bzw. XSLT-Engines verbaut haben. Und damit deutlich wurde, was bei allen anderen Browsern, so sie denn XSLT beherrschen (Opera beispielsweise nicht, der kann nur XML+CSS), auch drohte: Ein zweites document.layers/all-Debakel.
Aber das XML jetzt der Supertrend wäre, kann ich nicht sagen. XML ist normal geworden. Wurde furchtbar gehypet, als die Superlösung fürs Web bezeichnet - und von all diesen tollen Ideen ist dann die realistische und sinnvolle Anwendung "Datenaustauschformat" übrig geblieben. Diverse XML-basierende Standards haben sich seitdem etabliert - und gut ist. Das Problem bei XML ist doch, dass wieder jeder sein eigenes Süppchen kochen kann. Man muß also diszipliniert arbeiten, wenn man mit jemandem Datenaustausch betreiben will.
Und das dürfte auch ein Grund für den Mißerfolg von XML im Browser sein. Weil: In XHTML hat man einen definierten und wohlbekannten Standard für Darstellungsdefinitionen. Warum soll man den neu erfinden müssen? Semantisches Web - auch eine Farce, solange es keine weltweit anerkannte, _bessere_ Definition für Inhalte gibt. HTML leistet immerhin die Unterscheidung zwischen "Überschrift", "Textabsatz" und "Metadaten". Alles andere wäre stark anwendungsbezogen, daten- und bedeutungsabhängig - mithin für Maschinen nicht erfaßbar.
- Sven Rautenberg
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"Habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!" (Immanuel Kant)