Moin!
schau mal bei Stiftung Ökotest. Es gab in letzter Zeit eine Studie, bei der Handystrahlung nach heutigem Wissen in Deutschland nicht schädlich sein soll.
vielen dank, die studie hab ich zwar noch nicht gefunden, aber die bestätigung, dass die teile die strahlung verstärken.
http://www.oekotest.de/cgi/ot/otgs.cgi?suchtext=&doc=10608&pos=1&splits=0:1860
Hach ja, die Ökotester.
Meine persönliche Meinung zu denen: Da hat sich eine schlaue Verlags-GmbH einen Namen gesucht, der nach Möglichkeit viel Ähnlichkeit mit der Stiftung Warentest hat ("Warentest" klingt ähnlich wie "Ökotest"), und versucht mit dieser klanglichen Nähe Seriösität zu erzeugen. Ob die Testergebnisse das in der Mehrheit inhaltlich auch hergeben, habe ich nicht überprüft, aber das, was punktuell durch deren Pressemitteilungen anderweitig verbreitet wird, läßt mich absolut nicht überzeugt zurück. Ich habe den (ja möglicherweise falschen) Eindruck, dass hier gerne auch mal Testergebnisse so aufgebauscht werden, damit der Name "Öko" gerechtfertigt klingt - zumindest beim Zielpublikum.
Zu dem von dir verlinkten Text: Du bist offenbar zur Ansicht gelangt, Headsets würden die Antennenstrahlung VERSTÄRKEN. Das gibt der Text aber garnicht her! Dort wird eindeutig gesagt: An den Ohrstöpseln des Headsets wurden 5 bis 20% der Antennenstrahlung gemessen. Das bedeutet erst einmal: Sich die Antenne direkt neben das Gehirn zu halten ist 100% - mit Ohrstecker kommt nur noch ein Bruchteil dort an.
Das Argument, warum dieser Bruchteil genauso schlimm ist, wie die Antenne: Man würde sich die Antenen ja nicht direkt ins Ohr stecken, sondern "einige Zentimeter vom Schädel weg halten".
Jetzt frage ich mich: Wie muß denn ein Handy gebaut sein, damit die Antenne "einige Zentimeter" vom Schädel weg sein kann, während man sich das Handy zwischen Ohr und Mund hält? Ist es nicht vielmehr so, dass der Unterschied zwischen "Ohrstöpsel im Ohr" und "Handy am Ohr" wirklich nur sehr geringt ist.
Sicher: Die Feldstärke sinkt mit dem Quadrat des Abstandes. Doppelter Abstand - nur ein Viertel der Feldstärke. Aber das ist doch nicht der Punkt. Es geht hier immer um abgestrahlte Energie, und die verschwindet nicht einfach in der Entfernung, sondern verteilt sich nur auf ein größeres Gebiet.
Wenn nun aber der Kopf grob geschätzt die Hälfte des Abstrahlraumes abdeckt, und das beim Ohrstöpsel auch nicht groß anders ist, dann ist wieder das Szenario im Vorteil, bei dem weniger Energie abgestrahlt wird - und da sind mir 5 bis 20% irgendwie sympathischer, als die 100% des Handys.
Bleibt unter dem Strich also:
1. Ein Headset verstärkt die Handystrahlung nicht, sondern führt nur einen Bruchteil der Antennenstrahlung heran.
2. Der angeführte Entfernungsunterschied zwischen Handyantenne und Ohrstecker ist defacto eher gering. Warum Ökotest aber deshalb darauf kommt, dass Ohrstecker- und Handystrahlung ähnlich stark aufgenommen werden sollen, wird nicht weiter begründet.
Insofern komme ich zu dem Schluß, dass das Telefonieren mit Headset günstiger ist, als direkter Kontakt. Allerdings: Wer wirklich korrekt telefonieren will, der muß das Handy im weitestmöglichen Abstand vom Körper tragen. Denn Handystrahlung wirkt, wenn sie denn böse ist, natürlich nicht nur auf das Gehirn.
Da das aber niemand tut, ist die Diskussion um "Mit Headset telefonieren sie gesundheitsunschädlicher" ziemlich idiotisch. Denn was ist, wenn gar nicht das Gehirn geschädigt wird, sondern beispielsweise die roten Blutkörperchen?
- Sven Rautenberg