Sven Rautenberg: Linux Maschine mit 2 Netzwerkkarten

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Moin!

derzeitig ist diese physikalische Verbindung angeschlossen: (ROuter hat 5 Ports)

192.168.0.10
|----|        |--------|     192.168.0.89 |-------|
|    |        |        |------------------|       |
| M1 |--------| ROUTER |------------------| LINUX |
|----|        |------- |     192.168.0.76 |-------|
              192.168.0.1

Du wirst nun sagen: Was soll das, das gibt doch keinen Sinn. Damit muss ich dir recht geben. Ich wollte dies nur aus testzwecken machen.

Wenn du statt einer Netzverbindung mit einer Karte zwei Netzverbindungen mit zwei Karten machen willst, brauchst du Loadbalancing oder sonst irgendeine Methode, sowohl deinem "Router" (oder was immer das auch ist) als auch deinem Linuxklarzumachen: "Hey, da sind zwei parallele Leitungen zum gleichen Ziel, die dürfen parallel genutzt werden!"

Derzeit passiert folgendes beim Ping:
M1 will an .76 pingen. M1 fragt mit ARP: Welche MAC-Adresse gehört zur IP .76? Linux antwortet: Hier, das bin ich (mit eth0). Und M1 sendet an die zugehörige MAC.

Linux merkt das eingehende Ping-Paket und will antworten. Die Antwort soll an .10 gehen - aber welches Interface nehmen? Die Routing-Tabelle dürfte da Klarheit bringen: Mit Pech ist .89 als erstes Device eingetragen und wird verwendet. Und M1 kriegt deshalb die Antwort von dieser IP - das verwirrt natürlich den Menschen an M1.

Wenn Linux wüßte, dass es beide Netzwerkkarten parallel benutzen dürfte, weil sie sowieso ins gleiche Netz gehen, und auch der Router weiß, dass er sich von den beiden Leitungen die mit weniger Last aussuchen kann, dann würde Linux auch nur eine IP auf beiden Karten haben und wäre dann entsprechend schneller angebunden.

Ansonsten hat Linux eindeutig ein Routingproblem, denn wenn aufgrund der Ziel-IP feststeht, welches Netz genutzt werden soll - wie soll man entscheiden, welche Netzwerkkarte zu benutzen ist? Normale Routen sind immer eindeutig - deine ist es derzeit nicht.

- Sven Rautenberg