Tim Tepaße: Exotischere Versionszählungsvarianten

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Hallo Sven,

(Ich bin lernfähig, ich falle nur in alte Schemata zurück, wenn Du auch
zurückfällst. ;o)

Deswegen frage ich: Gibt es irgendein System bei Versionszählung - oder
vergleichbares? Irgendeinen Standart?

Nein. Es gibt nur unterschiedliche Traditionen. Die Tradition des Marketings,
das man schneller sehr höhere Versionsnummern verwenden sollte, um sich von
der Konkurrenz zu unterscheiden, die Tradition der Open-Source-Gemeinschaft,
mit sehr niedrigen Versionsnummern zu beginnen und die 1.0 als das angestrebte
Ziel zu bezeichnen.

Und es gibt witzige Traditionen bei Versionsnummern, über die ich mich gestern
noch unterhalten habe:

Das von Donald Knuth entwickelte Textsatzsystem TeX wird als abgeschlosses
Projekt betrachtet. Die Versionsnummer konvergiert gegen Pi, das heißt immer
wenn irgendein Bugfix dazukommt, wird eine weitere Stelle von Pi an die
Versionsnummer herangehängt. Die derzeitige Versionsnummer ist 3.14159

Ebenso strebt das ebenfalls von Knuth entwickelte Programm METAFONT gegen die
Zahl e, die ebenso eine irrationale Zahl ist wie Pi. Derzeitige Versionsnummer
ist 2.7182.

Gerüchteweise soll sich der MP3-Player Winamp für die großen Versionsnummern
bei der Fibonacci-Reihe bedienen. Dann aber nicht sehr konsequent; ich kann
mich jedenfalls nicht an zwei unterschiedliche Versionen 1 erinnern. Aber
man wird sehen, ob der nächste Player nach der Version 5 die Versionsnummer
8 tragen wird. ;o)

Tim

--
Ja, Informatikerhumor, ich weiß. Ich finde es witzig.