Hallo,
Klar kann einen älteren Standard nehmen, und wenn der noch zu eng ist, einen noch älteren usw., ist ja nicht so, das wir keine hätten. Am Ende sind doch wieder 90% aller Seiten in HTML Transitional geschrieben, toller Erfolg!
Was bringt dich zu der Meinung, dass neuere Standards dem Webautor immer mehr Möglichkeiten nehmen? XHTML 1.0 Transitional deckt die genannten Anforderungen ab, ist zuverlässig anwendbar und ist kein alter Standard. XHTML 1.1 ist zwar neuer, allein deshalb aber nicht sinnvoller, und als nicht-HTML-kompatible XML-Anwendung aufgrund der Browsersituation schon gar nicht praktikabel. Es trifft also nicht zu, dass immer der jeweils ältere Standard benutzt werden muss, um mehr Möglichkeiten zu haben. HTML 4 ist auch nicht nennenswert umfangreicher als aktuellere Standards, sondern zieht sich bis XHTML Modularization durch. Die neuen Standards bauen auf dem Umfang von HTML 4 auf, selbst XHTML 1.1, nur eben ohne den Transitional-Ballast. HTML-Versionen vor 4 bieten zudem nicht annähernd soviele Möglichkeiten.
Woher kommen denn die ganzen Seiten, die HTML nur noch als Rahmen für die Flash-Präsentation verwenden?
Sie kommen trivialerweise daher, dass HTML nicht für Ansprüche geeignet ist, für welche Flash geeigneter ist. Freilich kann man sich bei Vollflash-Seiten nicht mehr die Vorteile von HTML zu Nutze machen und umgekehrt, dementsprechend müssten die Ansprüche korrigiert werden, wenn eine Vereinbarun erzielt werden soll. Soll sich HTML in Richtung Flash entwickeln, damit dieser Trend zum Stehen kommt?
Je stärker sogenannte Standards die Gestaltungsmöglichkeiten der Autoren einengen, und dahin geht der Trend ganz offensichtlich, desto weniger werden sie akzeptiert werden.
Was an den Strict-Varianten ist überhaupt so »strict«, warum schränkt es prinzipiell die Möglichkeiten ein? Das target-Attribut ist eines der wenigen Funktionen, welche in Strict-Markup nicht äquivalent durch andere Techniken umgesetzt werden können, aber es ist zumindest weitesgehend durch Javascript ersetzbar. Um Browserunzulänglichkeiten, welche Transitional-Markup fordern, kann es ja nicht gehen. Wenn die Browser die Standards umsetzen würden, gäbe es die zwingende Notwendigkeit von Transitional nicht, weil Strict-Markup nicht weniger Funktionen hat, sondern nur andere Techniken dazu herangezogen werden (CSS, Javascript; von HTML4-Frames einmal abgesehen). Welche Gestaltungsmöglichkeiten meinst du also?
Kein Wunder, das immer mehr Leute proprietäre Microsoft-"Features" verwenden, und der IE zum Volksbrowser wird. Die Politik des W3C fördert das ja geradezu.
An welche Features denkst du konkret? Mir fällt da nichts Bedeutendes und Entscheidendes ein. An den CSS-Filtern, farbigen Scrollbars, Seitenübergängen und DHTML-Zusätzen kann es ja nicht liegen.
Mathias