(A)DSL vs. Fernsehkabel
Tony
- internet-anbindung
hallo
momentan liefern sich die ADSL-Internetanbietern (über telefonleitung) mit dem Internetanbieter Cablecom (über das bestehende Kabelfernsehnetz) einen harten konkurrenzkampf.
auf der cablecom site sind solche argumente zu lesen:
Im Gegensatz zu den von ADSL-Anbietern genutzten dünnen Telefonleitungen setzt cablecom dieselben dicken Kabel wie für die Übertragung seiner TV-Signale ein, um enorme Datenmengen aus dem Internet bereitzustellen.<
dieses argument mag vielleicht einem laien einleuchtend erscheinen,
jedoch erscheint es mir nicht sehr technisch mit der kabeldicke zu argumentieren.
welche technologie hat tatsächlich das höhere potential an bandbreite? (rein technisch gsehen)
kennt ihr gute links zu dieser thematik?
danke!
hi,
auf der cablecom site sind solche argumente zu lesen:
Im Gegensatz zu den von ADSL-Anbietern genutzten dünnen Telefonleitungen setzt cablecom dieselben dicken Kabel wie für die Übertragung seiner TV-Signale ein, um enorme Datenmengen aus dem Internet bereitzustellen.<
my d*ck is bigger than yours ...
(korn, "all in the family")
und autos mit dickeren auspuffrohren fahren ja auch schneller, als normale ...
dieses argument mag vielleicht einem laien einleuchtend erscheinen,
jedoch erscheint es mir nicht sehr technisch mit der kabeldicke zu argumentieren.
ist auch unsinn.
welche technologie hat tatsächlich das höhere potential an bandbreite? (rein technisch gsehen)
hmm, bin mir nicht sicher.
aber während du bei DSL schon mal deine leitung "für dich" hast, teilst du dir bei internet über tv-kabel AFAIK die bandbreite mit allen anderen nutzern, die am selben kabelstrang angebunden sind - also schon mal ein (theoretisches) argument dagegen.
gruss,
wahsaga
Moin!
welche technologie hat tatsächlich das höhere potential an bandbreite? (rein technisch gsehen)
Das Fernsehkabel.
ADSL läuft auf Telefonleitungen. Die waren ursprünglich mal dazu da, Frequenzen bis zu 4 Kilohertz zu übertragen, und das kriegen sie auch mit verhältnismäßig geringer Dämpfung hin. Aber der Frequenzbereich bis zu einigen Megahertz, wie er für ADSL benutzt wird, ist für längere Leitungen nicht wirklich geeignet, weil die Dämpfung immer höher wird. Und oberhalb von etwa 10 Megahertz dürfte Schluß sein. Deshalb wird man auch nur mit Mühe DSL-Anschlüsse mit mehr als 10 MBit kriegen können.
Das TV-Kabel hingegen überträgt eine Bandbreite von 88 MHz bis hin zu 890 MHz schon Radio und TV-Kanäle - da ist also durchaus Potential drin. Das sind umgerechnet also grob 800 MBit.
Bei ADSL scheint man die Leitung ganz für sich zu haben. Stimmt aber natürlich auch nur bedingt, weil alle ADSL-Leitungen der Nachbarschaft zur Ortsvermittlungsstelle laufen und dort auf einer dickeren Leitung zusammengefaßt werden. Da kann man sich dann ausrechnen, dass auch mit ADSL keine Spitzenleistungen zu erreichen sind, wenn alle online sein wollen. Typische Bandbreiten wären beispielsweise 155 MBit - das sind 77,5 2-MBit-ADSL-Anschlüsse. An einer Vermittlungsstelle sind aber wesentlich mehr Teilnehmer angeschlossen - vermutlich auch mehr, die ADSL haben.
Beim Kabel ist klar, dass sich alle Kunden eines Netzabschnitts die Bandbreite teilen. Allerdings ist da die Frage, wie klein die einzelnen Netzzellen wirklich sind, also wieviele Kunden sich die Bandbreite teilen müssen. (Zur Frequenzbelegung siehe http://info.electronicwerkstatt.de/bereiche/fernsehtechnik/frequenzen_und_normen/frequenzverteilung/frequenzverteilung.html.)
Rein technisch hat das mit der Kabeldicke aber absolut nichts zu tun. :)
- Sven Rautenberg
Hallo zusammen,
weil wir es gerade davon haben... Hat jemand Erfahrung mit einem öffentlichen WLAN-Anschluss einer Kommune?
Bei uns im Ort soll wohl in den nächsten Monaten ein Feldversuch mit WLAN gestartet werden, so als Alternative zu DSL. Über ein Funkmast kann man theoretisch in der gesamten Ortschaft darüber ins Netz. Ein Bekannter war auf der öffentlichen Präsentation und zeigte sich begeistert davon. Die Eindrücke die er mir erzählte sehe ich doch recht skeptisch, da zum dem Zeitpunkt vermutlich nur ein Nutzer (nämlich der Präsentator) im Netz war. Scheinbar wurde ein ca. 10MB grosses File in weniger als einer Minute heruntergeladen.
Für mich klingt das ein wenig nach Bauernfängerei, schliesslich müssen sich die potentiellen Interessierten dann ja den "Hauptausgang" zusammen teilen, oder? D.h. das bei x Interessierten auch die Bandbreite um x in den Keller geht, vorausgesetzt man steuert Hardwaretechnisch nicht dagegen?
Mich interessiert vorallem was für Geschwindigkeiten da realistisch sind? Google wusste leider nix gescheites dazu...
Sicherheitsrelevante Kriterien sind auch noch ein Punkt, das macht bei uns wohl der örtliche Elektronikhändler. Nix gegen den Mann, aber wenn selbst Unis und Unternehmen es nicht schaffen Ihre Türen geschlossen zu halten...?
Danke & Grüsse
AndreD
Moin!
weil wir es gerade davon haben... Hat jemand Erfahrung mit einem öffentlichen WLAN-Anschluss einer Kommune?
Die mir berichteten Erfahrungen mit WLAN sind eher ernüchternd - und das sind lediglich die klassischen "WLAN-Router an DSL"-Erfahrungen gewesen.
Für mich klingt das ein wenig nach Bauernfängerei, schliesslich müssen sich die potentiellen Interessierten dann ja den "Hauptausgang" zusammen teilen, oder? D.h. das bei x Interessierten auch die Bandbreite um x in den Keller geht, vorausgesetzt man steuert Hardwaretechnisch nicht dagegen?
Ist natürlich auch die Frage, wie groß die Funkzellen sind - und wie groß der Ort ist.
Klar ist, dass sich zumindest alle Teilnehmer einer Funkzelle deren Bandbreite teilen müssen. Das ist genau dann problematisch, wenn alle Teilnehmer auf einmal downloaden wollen - dann wird das mit "10 MB in unter 1 Minute" nichts werden.
Mich interessiert vorallem was für Geschwindigkeiten da realistisch sind? Google wusste leider nix gescheites dazu...
Die nominellen Geschwindigkeiten für WLAN sind 11, 22 oder 54 MBit/s.
Die tatsächlichen Geschwindigkeiten dürften immer darunter liegen. Auch wegen Protokolloverhead, aber hauptsächlich wegen Parallelbenutzung.
Sicherheitsrelevante Kriterien sind auch noch ein Punkt, das macht bei uns wohl der örtliche Elektronikhändler. Nix gegen den Mann, aber wenn selbst Unis und Unternehmen es nicht schaffen Ihre Türen geschlossen zu halten...?
Die Sicherheitsfrage ist natürlich bei WLAN nochmal ein ganz anderes Thema. Allerdings macht man sich das bei kabelgebundenem Internet vielleicht auch nicht so richtig klar.
Tatsache ist: Alle unverschlüsselte Kommunikation, die den eigenen Rechner verläßt, kann theoretisch von jedermann abgehört werden. Mit WLAN ist sowas vermutlich noch einfacher, als wenn man eine Kabelverbindung anzapfen müßte, aber egal, ob nun kabellos oder kabelgebunden: In jedem Fall mußt du deinem Provider vertrauen, welcher die Daten für dich ins Internet weiterleitet. Und dem Internet insgesamt natürlich. Wobei es für dich persönlich eher egal sein dürfte, wenn irgendein Amerikaner rausfindet, welche Webseiten du so besuchst oder was in deiner Mail drinsteht - dieses Wissen aber eine vollkommen andere Qualität besitzt, wenn das dein Nachbar oder auch das halbe Dorf weiß. :)
- Sven Rautenberg
Hallo Sven,
Die mir berichteten Erfahrungen mit WLAN sind eher ernüchternd - und das sind lediglich die klassischen "WLAN-Router an DSL"-Erfahrungen gewesen.
Auch wenn ich sonst mich sonst für neue Techniken interessiere war ich doch bei WLAN - wie auch bei UMTS - eher von Anfang an skeptisch. Deshalb auch mein Nachfragen hier in dem mehr oder weniger passenden Thread :-)
Ist natürlich auch die Frage, wie groß die Funkzellen sind - und wie groß der Ort ist.
Die Anzahl der Funkzellen ist mir z.Zt. unbekannt, keine Ahnung wie viele man da an einem Mast bekommt? Es soll jedenfalls - zumindest Anfangs - einen Mast geben, wobei weitere wohl wegen dem Widerstand einzelner Bürger fraglich sind. Der Ort hat ca. 6000 Einwohner + 1500 Einwohner im 1km entfernten Teilort.
Klar ist, dass sich zumindest alle Teilnehmer einer Funkzelle deren Bandbreite teilen müssen. Das ist genau dann problematisch, wenn alle Teilnehmer auf einmal downloaden wollen - dann wird das mit "10 MB in unter 1 Minute" nichts werden.
Das war mir von Anfang auch eher suspekt, ich dachte erst der erzählt mir von Breitband via TV-Kabel :-)
Die nominellen Geschwindigkeiten für WLAN sind 11, 22 oder 54 MBit/s.
Ok, normal DSL hat ja ca. 768 KBit/s (= 96kb), d.h. wenn die an eine Zelle mit 54 MBit/s (=6750kb) 100 User gleichzeitig surfen ist man langsamer als mit ISDN?
Die tatsächlichen Geschwindigkeiten dürften immer darunter liegen. Auch wegen Protokolloverhead, aber hauptsächlich wegen Parallelbenutzung.
Obere Milchmädchenrechung - den Protokollen = also deutlich weniger als 100 User bekommen mit einer Zelle nur noch ISDN-Geschwindigkeit?
Die Sicherheitsfrage ist natürlich bei WLAN nochmal ein ganz anderes Thema. Allerdings macht man sich das bei kabelgebundenem Internet vielleicht auch nicht so richtig klar.
Tatsache ist: [...] In jedem Fall mußt du deinem Provider vertrauen, welcher die Daten für dich ins Internet weiterleitet.
Das ist bei T-Online eher ein Vertrauen in die Anonymität der Masse ;-)
Und dem Internet insgesamt natürlich.
Bin mir nicht sicher in wie weit ich dem Internet vertrauen kann. Ich bin da glaub ich schon ein wenig vorsichtig?
Wobei es für dich persönlich eher egal sein dürfte, wenn irgendein Amerikaner rausfindet, welche Webseiten du so besuchst oder was in deiner Mail drinsteht - dieses Wissen aber eine vollkommen andere Qualität besitzt, wenn das dein Nachbar oder auch das halbe Dorf weiß. :)
ACK, genau _das_ kommt bei dem ganzen noch hinzu. So bekommt der Dorfklatsch eine ganz neue Dimension. Aber schlaue Leute sagten ja auch mal dass das Internet die Welt zu einem Dorf mache, also so what? ;-P
Grüsse AndreD
Hi Tony
Ich würd mir DSL verkneifen. Du bist dann auf einen DSL-Anschluss bei der Swisscom angewiesen. Die Swisscom kriegt das nur häufig nicht ohne Komplikationen hin. Selbst wenn dein DSL-Anbieter das für dich erledigt, geht es häufig nicht ohne das du persönlich denen ordentlich in den Hintern trittst.
Cablecom Hispeed hat diese Probleme weniger da sie auch wirklich Gewinn machen mit deinem Abo. Die Downstreamgeschwindigkeit wäre theoretisch bis auf rund 80MB ausbaubar, dann wäre aber auf dem Kabel kein Platz mehr für TV. Was hingegen den Upstream angeht, der ist nicht mehr alzu stark ausbaubar.
Aus Erfahrung kann ich sagen, mit Cablecom Hispeed erreichst du die maximale Geschwindigkeit die dein Abo bietet auch zu den Zeiten mit vielen Usern.
Gruss Daniela