warum PC nur "booten"?
Chräcker Heller
- sonstiges
Hallo,
ich habe (endlich) einen neuen PC und nun das erste mal einen "Sleepmodus". Drücke ich eine Taste, speichert mein Betriebsystem (XP) den kompletten Inhalt des Speichers auf die Platte und schaltet die Kiste aus. Schalte ich die Kiste wieder ein, lädt er diese Sicherung wieder ein, und alles ist wie "vorher".
Nun frage ich mich: Gibt es einen triftigen technischen Grund, warum man so etwas nicht "grundsätzlich" als Bootalternative anbietet? Wenn ich meinen PC anmache, dann laden sich all mögliche "Dienste" in den Speicher. Diese geben sich immer noch mal gegenseitig die Hand, schauen nach, was so neues im und am PC ist und freuen sich erst mal auf den neuen Arbeitstag im PC. Das dauert. Warum könnte man nicht eine Funktion anbieten, bei der ich nach einem erfolgreichen Bootvorgang diesen relativ junfgräulichen Zustand auf Platte speichere. Ab dann kann ich wählen: Schalte ich meinen PC an und ich habe seit dem letztem ausschalten nichts an der Hardware verändert, nehme ich Knopf eins, er lädt nur dieses "image" und der Rechner ist ziemlich schnell arbeitsbereit.
Habe ich an oder im PC was geändert, dann nehme ich eben Knopf zwei und die Kiste bootet wie bisher auch.
Warum hat man so etwas bis jetzt noch nicht gemacht? Hat das technische Gründe?
Chräcker
Hi Chräcker,
Nun frage ich mich: Gibt es einen triftigen technischen Grund, warum man so etwas nicht "grundsätzlich" als Bootalternative anbietet?
Es gibt mit dem "Sleep-Modus" oder auch für Laptops schon länger etwas Vergleichbares. Daran, dass das nicht immer zuverlässig funktioniert, siehst Du schon den Grund dafür, dass sich Microsoft damit schwer getan hat.
Problemzonen gibt es verschiedene: Speicher wird nach Beendigung von Programmen nicht ordnungsgemäß freigegeben, manche Dienste funktionieren nicht nach dem "Wecken". Durch den Bootvorgang wird der Speicher aufgeräumt und werden Dienste zuverlässig initialisiert. Dass der Bootvorgang, vor allem bei komplexen Systemen, eine Nerverei ist, weiß ich von meinen Video-Workstations nur zu gut, wo nach einem Systemabsturz 10 und mehr Minuten Pause angesagt waren. Nervig.
Viele Grüße
Mathias Bigge
Hallo,
jahaaa, deswegen würde ich mir ja vorstellen, das man direkt(!) nach dem booten den dann vorhandenen Zustand als Image abspeichert. Wenn dann das System schon korupt ist, sollte man eher überlegen, was grundsätzliches zu ändern ;-)
Nach einer Sitzung von x Minuten über 0 würde ich natürlich auch eher noch mal neu booten als jeden Werktag mit so einem "Zustand" zu starten.
Aber wenn ich nichts an der PC-Substanz ändere, sollte der Zustand nach dem "heutigem booten" doch der gleiche sein wie nach dem "gestrigem" booten und nach dem "morgigem" booten....
Chräcker
Hi Chräcker,
Habe ich an oder im PC was geändert, dann nehme ich eben Knopf zwei und die Kiste bootet wie bisher auch.
Warum hat man so etwas bis jetzt noch nicht gemacht? Hat das technische Gründe?
Ja, zumindest ist das die Begründung desd Marktführers, Mathias hat dir dazu ja schon was erzählt. Der Grund dafür ist eigentlich nur, dass es zumeist nicht ausreicht "nur" den Arbeitsspeicher zu speichern, man muss auch die Zustände der Hardware erfassen, sonst kann es passieren, dass bspw. die Grafikkarte zwar Treiber bekommt, aber eben nicht ihren Arbeitsspeicher, weil er nicht geseichert wurde. Wenn das im "normalen" Betrieb passiert ist das nicht weiter schlimm, wenn aber grade was über D3D oder so berechnet wurde, dann muss die sich verschlucken. Andere Betriebsysteme haben diese Möglichkeiten berücksichtigt, da gibt es "Suspend to Disk" schon, wenn man denn will und genug Speicherplatz hat, und es funktioniert zudem recht gut.
Grüße aus Barsinghausen,
Fabian
Hallo,
sonst kann es passieren, dass bspw. die Grafikkarte zwar Treiber
bekommt, aber eben nicht ihren Arbeitsspeicher, weil er nicht
geseichert wurde.
hm, wahrscheinlich versteh ich das Prinzip noch nicht bzw mach es mir zu einfach. (Deswegen ja auch meine Nachfragen hier ;-))
Wenn ich meinen PC starte, dann rattert der eine ganze Weile (der neue deutlich weniger ;-)) und dann habe ich da ein Bild auf dem Bildschirm mit bunten kleinen Icons und still ruht der See.
Letztendlich hat sich doch (oder?) bis jetzt nur der Inhalt des Speichers (jener Speicherriegel DDR-Rams) geändert/gefüllt. Wenn man jetzt davon eine Kopie abspeichert, dann würde es doch keinen Unterschied machen, ob sich beim nächsten einschalten der Speicher durch eienn bootvorgang befüllen würde, oder durchs einlesen einer Datei von der Festplatte.
Oder wird in den Speicher der Grafikarten auch was beim booten reingeschrieben, Festplatten in ihren Zuständen geändert etc?
Chräcker
Hi,
Letztendlich hat sich doch (oder?) bis jetzt nur der Inhalt des Speichers (jener Speicherriegel DDR-Rams) geändert/gefüllt. Wenn man jetzt davon eine Kopie abspeichert, dann würde es doch keinen Unterschied machen, ob sich beim nächsten einschalten der Speicher durch eienn bootvorgang befüllen würde, oder durchs einlesen einer Datei von der Festplatte.
Oder wird in den Speicher der Grafikarten auch was beim booten reingeschrieben, Festplatten in ihren Zuständen geändert etc?
Ja. Ich beschränke mich auf diese Antwort, da ich die komplexen Vorgänge dabei höchstwahrscheinlich nicht annähernd kompetent bzw. gar verständlich erläutern kann.
Grüße aus Barsinghausen,
Fabian
Hallo Chräcker,
Letztendlich hat sich doch (oder?) bis jetzt nur der Inhalt des Speichers (jener Speicherriegel DDR-Rams) geändert/gefüllt.
Mitnichten. Und mitneffen schon gar nicht. :)
Vom Einschalten des Rechners bis zum still und starr ruhenden See, den du beschreibst, hat sich eine Menge getan. Das Wichtigste: Sämtliche Hardware-Komponenten sind durch sinnvolle (?) Parametrierungen in einen arbeitsfähigen Zustand versetzt worden. Die meisten "intelligenten" Bausteine hängen nach einem Reset nämlich erst mal faul und tatenlos in der Gegend rum.
So wie Beamte, die zwar wissen, dass sie da sind, um irgendwas zu tun, sich aber erstmal dumm stellen, bis ihnen einer genau sagt, was sie tun müssen.
Wenn man jetzt davon eine Kopie abspeichert, dann würde es doch keinen Unterschied machen, ob sich beim nächsten einschalten der Speicher durch eienn bootvorgang befüllen würde, oder durchs einlesen einer Datei von der Festplatte.
Beispiel Grafikkarte: Die hätte dann zwar den Inhalt ihres Speichers wieder, der ja letztendlich das Bild auf dem Schirm repräsentiert. Aber woher soll der Chip wissen, ob er die Datenwüste jetzt als 8bit, 24bit, oder gar 32bit pro Pixel interpretieren soll?
Oder die Soundkarte, die eventuell keinen eigenen Speicher hat. Die will doch erstmal wissen, zu welchem Grundtyp sie eigentlich kompatibel sein soll.
Oder wird in den Speicher der Grafikarten auch was beim booten reingeschrieben, Festplatten in ihren Zuständen geändert etc?
Ja. Anzahl, Größe, und und Lage der Dateien auf der Festplatte ändern sich ständig. Windows hält aber -wegen des schnelleren Zugriffs auf die Daten- einen Teil des Inhaltsverzeichnisses im Arbeitsspeicher. Das würde beim zweiten Rechnerstart schon nicht mehr zum tatsächlichen Platteninhalt passen.
Gute Idee, aber leider nicht ganz so einfach durchführbar...
Schönen Abend noch,
Martin
Hallo,
ahhh, jetzt beginne ich es zu verstehen ;-)
Danke für die Erklärung!
Chräcker
Sup!
Eigentlich ist die Funktion gut, aber wenn man eh Suspend-to-Disk hat, dann ist sie ziemlich überflüssig. Es sei denn, man hat verschiedene OS, dann wäre es ggf. praktisch - aber nicht, wenn man multi-suspend-to-disk hätte, wo man mehrere OS schlafen legen und dann wahlweise verschiedene wieder aufwecken könnte.
Gruesse,
Bio
Hallo,
Eigentlich ist die Funktion gut, aber wenn man eh Suspend-to-Disk
hat, dann ist sie ziemlich überflüssig.
naja, aber da teile ich wieder Mathias Überlegungen, das sich ja nicht immer alle Programme artig wieder verabschieden, wenn man sie schliest, da wäre ein relativ "jungfräulicher" Start am morgen schon ganz recht. (Und bedenke: ich nutze XP, da kann es doch nie schaden, lieber erst mal immer alles wieder auf null zurück zu drehen ;-))))))
Chräcker
Hallo Chräcker
Warum könnte man nicht eine Funktion anbieten, bei der ich nach einem erfolgreichen Bootvorgang diesen relativ junfgräulichen Zustand auf Platte speichere. Ab dann kann ich wählen: Schalte ich meinen PC an und ich habe seit dem letztem ausschalten nichts an der Hardware verändert, nehme ich Knopf eins, er lädt nur dieses "image" und der Rechner ist ziemlich schnell arbeitsbereit.
Habe ich an oder im PC was geändert, dann nehme ich eben Knopf zwei und die Kiste bootet wie bisher auch.
Kann garantieren, dass du den richtigen Knopf wählst, und der Rechner nicht
mit dem Image einer anderen Konfiguration gestartet wird?
Woher weißt du sicher, dass sich im PC nichts geändert hat?
Was passiert, wenn in der letzten Sitzung die physikalische Anordnung der
Dateien auf der Festplatte geändert wurde, dein Image aber die alten
Positionen gespeichert hat?
Auf Wiederlesen
Detlef
Hallo,
naja, "den Knopf" könnte man hinter einer Klappe "Vorsicht" und per BIOS erst mal ausgeschaltet instalieren ;-) Denn *ich* weiß das alles in der Regel schon....
Chräcker