Hallo Ludger,
Was meinst Du: ist ein Pull-Abo nicht im Grundsatz immer einem "Push-Abo"
vorzuziehen?
Nö. Garantiert nicht. Da Du heute etwas sehr auf den Schlauch zu stehen
scheinst (und andere unnötig anrotzt) mal eine Erklärung mit Bildern:
Stell Dir das ganze mal als Unterhaltung zwischen zwei Menschen vor. Ich
war mal so frei, das für Dich im IRC zu inszenieren. Hier das Push-Prinzip,
das sich hier dadurch auszeichnet, daß das zu Übermittelnde an den Client
(hier: »Eins«) gepusht wird.
Und nun das ganze als Pull-Abo. Hier muß der Client ständig neue Nachrichten
anfordern. Ich habe diese Anforderung hier mit dem »Hast Du mir etwas neues
zu sagen?« ausgedrückt, der Server antwortet dann entweder mit dem Neuen
oder mit nil. Und natürlich muß der Client diese Anforderung in regelmäßigen
Abständen wiederholen.
Da ist dann doch etwas mehr Verkehr auf der Leitung, oder?
Die Absurdität eines Chats über HTTP liegt nicht nur in HTTP oder irgendwelchen
XML-Strukturen. Es liegt in dem ständig neuen »Hast Du etwas neues für mich?«.
Bei anderen Anwendungen, beispielweise Content Syndication mit RSS, ist das
nicht so schlimm, da ist nicht so oft etwas Neues vorhanden, so daß man den
Zeitraum zwischen den Anforderungen sehr viel länger gestalten kann. Bei
einem Chat ist das schwachsinnig.
Tim
Der für die Screenshots verwendete IRC-Client ist übrigens Colloquy. Er passt
besonders hier in dieses Forum, weil er den IRC-Verkehr mit Webtechniken
darstellt: Er schreibt sämtliche Vorgänge in eine XML/DOM-Struktur, transformiert
die mit XSLT und formatiert dies mit CSS. Was dann zu den unterschiedlichsten
Darstellungen führen kann, beispielsweise dieser Sprechblasendarstellung.