Bio: Kapitalismuskritik

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Sup!

Kapitalismuskritik ist halt "en vogue".

Dabei ist es Quatsch, denn: Der Kapitalismus ist immer noch die Wirtschaftsorganisations-Form, die den meisten Wohlstand schafft. Punkt.

Einzig und allein die Gestaltung der Rahmenbedingungen des Kapitalismus ist IMHO diskutierbar.
Und da sind wir IMHO eigentlich schon ziemlich nah am Optimum; das Problem ist nicht die Politik (wo ja sogar die SPD, jedenfalls, wenn sie gerade an der Macht ist, eingesehen hat, dass manche Dinge überreguliert sind), es sind die Menschen, die von der Politik Wunder erwarten und die Leute wählen, die die besten Versprechungen machen und nicht die, die die besten Programme vorlegen. Sonst hätte die FDP ja auch 100% ;-) *SCNR*

Z.B. die Sache mit der "Binnenkonjunktur". Alle drei Tage höre ich, dass irgendwo gesagt wird, die Arbeiter müssten mehr Kohle bekommen, damit die Binnenkonjunktur anspringe.
Als wenn dann die Leute mehr Geld ausgeben würden, und dann die Binnenkonjunktur anspringt, und dann mehr Arbeitsplätze geschaffen werden, und dann die Leute mehr Geld haben... als wäre das dann eine selbst verstärkende Aufwärtsspirale. Dabei sollte doch klar sein: Bei einer Staatsquote von ca. 50% und riesigen Lohnnebenkosten kann es zu so einer Aufwärtsspirale gar nicht kommen. Wenn Frau Müller vom Arbeitgeber 1000€ mehr Gehalt versprochen bekommt, kommen davon bei ihr vielleicht 600€ an. Wenn Frau Müller das Geld sofort komplett ausgibt, z.B. für einen Handwerker, schöpft der Staat da auch sofort wieder Geld ab, und es kommen vielleicht 250€ in der Kasse des Handwerkers an und 100€ in der Kasse des Materiallieferanten des Handwerkers. Sprich: Egal wieviel Geld die Leute bekommen, es kann nie einen selbst verstärkenden Effekt geben. Denn der Staat gibt das Geld zu ca. 60% für Sozialleistungen, ABM (Arbeitslosenstatistik-Kosmetik) und Subventionen etc. aus, und nur ganz wenig Geld für profitbringende Investitionen oder z.B. Bildung und Forschung. Jeder Euro für Subventionen, nutzlose ABM und für die Finanzierung von Arbeitslosen ist ein verlorener Euro, ein Euro, der den wirklich Bedürftigen (Rentner, Behinderte, Kranke) fehlt, und der für Bildung, Forschung und Investitionen in Infrastruktur fehlt.

Geld entsteht nicht von allein, sondern nur durch Leistung. Es nützt also in Bezug auf die Konjunktur nichts, wenn Leute für die gleiche Leistung (ungerechtfertigt) mehr Geld bekommen oder für Nichts-Tun überhaupt Geld bekommen.

Aber nochmal zur Binnenkonjunktur:
Die Quote der Verschuldung in Deutschland zeigt, dass die Leute zum Großteil schon mehr ausgeben, als sie eigentlich könnten und sollten.
Wenn also die Binnenkonjunktur auch mit dieser Art von "Ausgaben-Nachbrenner" nicht anspringt, obwohl Millionen mehr ausgeben, als sie sich leisten können - ist dann ohne Reformen an anderer Stelle überhaupt ein Anspringen der Binnenkonjunktur zu erwarten? Ist da eine dauerhafte Konjunktur durch eine Maßnahme zur Förderung der Binnenkonjunktur zu erreichen? Ich denke nein. Darum sind die Forderungen nach einer Förderung der Binnenkonjunktur von Seiten von SPD-Traditionalisten und Gewerkschaften IMHO auch nur zynische Volksverarschungsforderungen von Leuten, die wahrscheinlich selbst genau wissen, dass diese Forderungen aus der Mottenkiste und immanent blödsinnig sind.

Eigentlich - ich schweife sicher irgendwie ab - sollten wir uns freuen, denn eigentlich geht es uns gut. Unsere Rentenversicherung geht zwar pleite, aber Millionen Amis haben weder die noch eine Krankenversicherung und ausserdem ein Mobile-Home und zwei 5-Dollar-Jobs statt Sozialwohnung und Alg-II. Wir haben also im Prinzip eine Menge sozialer Errungenschaften und müssen (hoffentlich) nur ein wenig mehr daran denken, wie wir die weiterhin finanzieren können - und da müsste jedem klar sein, dass das nur mit weniger Arbeitslosen geht. Und die gibt es nur mit mehr Unternehmen. Und die gibt es sicher nicht mit Kapitalismuskritik und hunderttausenden von Bestimmungen (z.B. über die Mindesttemperatur in Mitarbeiterumkleiden) und möglicherweise demnächst Softwarepatenten etc., sondern nur mit Kapitalismus-Förderung, weniger staatlicher Gängelung für Unternehmen und besserer Bildung für die Leute, die sonst auch weiterhin auf jeden Blödsinn reinfallen werden, wie z.B. auf Müntes Brandreden. Soll er doch gleich den Staatsmonopolkapitalismus fordern. Die Unternehmer haben schließlich versagt. Münte könnte sicher ganz locker eine Firma in Deutschland führen, alle Regelungen beachten, dem Wettbewerb im Ausland standhalten und ausserdem noch jedes Jahr 5% mehr Lohn zahlen, um die Binnenkonjunktur zu fördern. Wer's glaubt...

Gruesse,

Bio

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Ich ziehe alles zurück und behaupte das Gegenteil!
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Kapitalismuskritik

Mathias Bigge
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