Hallo Enrico
Ich habe schon etliche Internetseiten zu diesem Thema durchgelesen (wie man beispielsweise automatisch Programme mit installiert und reg-Dateien mit einbindet).
Die beste Referenz ist nach meiner Erfahrung Microsoft:
Windows XP, die technische Referenz.
- Ordner "$OEM$" mit den Ordnern "$$" und "System32" (beide leer)
- Ordner "i386" mit der Distribution und den Ordnern "ASMS", "SVCPACK", "SYSTEM32" und "update". Inwieweit ich hier noch den einen oder anderen Ordner weglassen kann, weiss ich allerdings nicht.
Dazu komme ich gerne später
- Auf gleicher Ebene wie die Ordner "$OEM$" und "i386" liegen die wohl für den Startvorgang verantwortlichen Dateien "boot.bin", "boot.catalog", "BOOTFONT.BIN", "WIN51", "WIN51IC" und "WIN51IC.SP2"
*g*, keine einzige ist für den Startvorgang verantwortlich :-)
Hmmm, nachdem die Datei "cmdlines.txt" am Ende des graphischen Abschnitts von Setup ausgeführt wird, und zwar nachdem die Einstellungen der Anzeige vorgenommen wurden, machen hier meine Partitionswünsche keinen Sinn.
Sie können schon sinnvoll sein, nur kannst Du Dir hier nicht den Ast absägen, auf dem Du sitzt. Du könntest jedoch die weiteren Partitionen _anlegen_ :-)
Du schreibst von Netzwerkinstallation, ich möchte aber doch nur von CD unbeaufsichtigt installieren...
Nur ist gut. Das ist das schwierigste von allem. Schrieb ich bereits.
Nun ein paar Erläuterungen zum Setup von Windows XP. Du musst den Setup-Vorgang verstanden haben, damit Deine unbeaufsichtigte Installation erfolgreich sein kann.
1. Normales interaktives Setup von CD
besteht im wesentlichen aus drei Phasen
a) Laderphase zu Beginn des Installationsvorgangs
b) Textmodusphase I(blauer Hintergrund)
c) interaktive Phase im GUI-Modus mit Assistenten
Laderphase
initialisiert durch Starten von der CD, Setup kopiert
die Installationsdateien und SETUPLDR von der CD auf
die Festplatte, erstellt bzw. ändert BOOT.INI.
SETUPLDR ist eine Variante von NTLDR, dem Bootloader
Windows-NT-ähnlicher Betriebssysteme, siehe auch
folgender Archivthread.
Die von Dir aufgeführten Dateien haben mit dem Booten
herzlich wenig zu tun.
Textmodusphase
ist im "Mini-Kernel-Modus", gestartet vom Sitzungsmanager
USETUP.EXE (befindet sich in I386). Folgende Aufgaben
werden erledigt:
- Ermitteln der Basishardware wie CPU, Mainboard,
Festplattencontroller
- Prüfen der Festplatten
- Erstellen der Registry und der Dateisysteme
- Durchführen einer eingeschränkten Plug & Play-
Erkennung
- Partitionieren und Formatieren des Laufwerks für
das Dateisystem
- Überprüfen der Minimalanforderungen an RAM und
Festplattenspeicher
- Kopieren der meisten Installationsdateien in den
Installationsordner für den Beginn der interaktiven
Phase im GUI-Modus.
GUI-Phase
- Abfrage EULA
- Eingabe ProduktID
- weiter Eingaben ...
- Erkennen und Installieren aller am Computer
ermittelten Geräte
- Konfigurieren der Geräte
- Installation und Konfiguration der Netzwerkkomponenten
- Installation optionaler Komponenten
- Kopieren der Installationsdateien, die nicht
während der Textmodusphase kopiert wurden
- Schreiben der Setupprotokolldateien
(ja, die können durchaus interessant sein)
2. Unbeaufsichtigte Installation von einem Distributionsordner
wo dieser Distributionsordner sich nun liegt, ist
unwichtig. Er kann - im einfachsten Fall - sich auf
einem lokalen Festplattenlaufwerk befinden, er könnte
sich auf einer CD befinden oder auch auf einer
Freigabe im Netzwerk. Wichtig ist nur, dass man nach
Starten des Rechners darauf zugreifen kann.
Eine Antwortdatei dient (zunächst) dazu, die Dialoge
aus dem interaktiven Setup mit Antworten zu füllen.
Bei einem Start von einem DOS-basierten Bootmedium,
z.B. eine Windows-98-Bootdiskette bzw. CD in der
Floppy-Emulation erfolgt das Starten des Setups durch
WINNT /S:<pfad\zum\Distributionsordner> /U:<pfad/zur/Antwortdatei> /T:<Ziellaufwerk>
(weitere Parameter für WINNT siehe WINNT /?)
Die Phasen lauten jetzt:
- Kopierphase
hier werden die Dateien vom Distributionsordner
in einen temporären Ordner auf das Ziellaufwerk
kopiert und anschließend die - Textmodusphase
initialisiert - GUI-Phase
Die Installation kann mittels einer Antwortdatei,
deren Name beliebig sein kann, sehr fein gesteuert
werden. Du kennst davon schon einiges, in diesem
Posting ginge dies jetzt zu weit. Gleiches gilt
für die Struktur des Distributionsordners, die
ich gerne in einem weiteren Posting näher erläutern
kann.
Bei der Erstellung der Antwortdatei kann Dir der
Setup-Manager setupmgr.exe, den Du auf der XP-CD in
\SUPPORT\TOOLS\DEPLOY.CAB findest
helfen. Nach meiner Erfahrung muss man jedoch stets
die Antwortdatei von Hand editieren, um ein optimales
Ergebnis zu erhalten.
Wenn Du diese Installation soweit angepaßt hast,
dann der schwierigste Teil: Ausführen des Setup
im unbeaufsichtigten Modus von der XP-CD:
3. Unattended Setup von der Windows-XP-CD
Der Name der Antwortdatei _muss_ WINNT.SIF lauten,
die Datei muss auf einer Diskette gespeichert sein,
die beim Start des Computers von CD eingelegt sein
muss.
Die Antwortdatei muss einen Abschnitt [Data] mit
den erforderlichen angegebenen Schlüsseln enthalten.
Freundliche Grüße
Vinzenz