agapanthus: Nutzt hier wirklich niemand UMTS?

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Moin.

seit 8 Stundenn keine Antwort, kein Kommentar. Das ist wirklich ungewöhnlich.

Stimmt. Und wirklich Erfahrung haben sicher die wenigsten - schon wegen der Tarife. Ich bin seit 2 1/2 Jahre in der UMTS-Entwicklung - so intensiv habe ich mich aber mit den Belastungen nicht auseinander gesetzt. Ich kann aber mal grob die Unterschiede zu GSM beschreiben.

Die Unterschiede zw. GSM und UMTS liegen u.a. in dem Übertragungsverfahren. Während GSM ein Zeitmuliplex-Verfahren (TDMA - Time Division Multiple Access -->Wikipedia) einsetzt, nutzt UMTS das W-CDMA-Übertragungsverfahren, also Code-Multiplex. Beim Zeitmuliplex-Verfahren werden die Infomationen (Sprach oder Daten) pro Kanal innerhalb eines Zeitschlitzes übertragen. Sind die Kanäle unterschiedlich belegt, und das ist ja der Regelfall, entsteht ein niederfrequent gepulstes Signal. Dies ist nach jetztigen Erkenntnissen nicht ganz ungefährlich, weshalb auch immernoch der alte Ubertragungsstandard CT1 als die strahlentechnisch bessere Wahl gegenüber DECT bei Schnurlostelefonen ist (der Vergleich hinkt, da CT1 außerdem ein analoges Verfahren ist - aber eben ungepulst).

Beim CDMA wird die Information (Bitfolge) durch Multiplikation mit einem bestimmten Code (Speizcode) kodiert. Der Empfänger muß "nur" das empfangene Signal phasenrichtig mit genau diesem Spreizcode multiplizieren - schon hat der die ursprüngliche Bitfolge. Jeder Kanal hat einen anderen Spreizcode, alle Sender (Teilnehmer) senden bei UMTS gleichzeitig im gleichen Frequenzband. Das Signal, daß also letztlich gesendet wird, ist ein kontinuierliches "Rauschen", ohne das oben beschriebene pulsen (abgesehen von Leistungs-Regelmechanismen mit Frequenzen zw 5 und 20Hz bei bewegten Mobilteilen, uninteressant bei der PCMCIA-Card).

Nimmt man an, daß nur das niederfrequente Pulsen eines Signals biologisch schädlich ist, hat UMTS deutliche Vorteile gegenüber GSM. Ob allerdings das kontinuierliche Rauschen im 2GHz-Bereich (GSM sendet bei uns bei 900MHz (D-Netz) und 1,8GHz (E-Netz)) weniger schädlich ist, kann (oder will) wahrscheinlich noch keiner sagen.

Es gibt noch einen weiteren strahlentechnisch interessanten Aspekt: GSM-Telefone beginnen eine Verbindung immer mit voller Leistung und regeln dann abhängig von der Verbindungqualität ab. UMTS-Geräte beginnen grundsätzlich mit der geringsten Leistung. Der Grund dafür ist, das an der Basisstation alle Mobilteile einer Funk-Zelle "gleich laut zu hören" sein müssen, also mit der gleichen Feldstärke empfangen werden müssen (deshalb auch der Regelmechanismus bei bewegten Geräten). Während des Gesprächs sind allerdings die Send-Feldstärken bei UMTS und GSM in etwa gleich.

Gruß Frank

P.S. eine Frage noch: wie heißt denn das Angebot, das Du Dir da geholt hast, interessiert mich auch. Im nächsten Vodafon-Shop konnte mir keiner weiterhelfen.