Hi Ludger,
Nun, die Manager versuchen den boersenvaluierten Unternehmenswert zu erhoehen, dieser ist nicht kurzfristig.
Ich habe mich ein wenig mit Aktien beschäftigt, da bist Du nicht auf dem Laufenden: Gerade das ist ein vieldiskutiertes Problem. Nur wenige Aktionäre bzw. die für sie stimmberechtigten Gesellschaften (Fonds, Banken usw.) dulden über längere Sicht eine Unternehmenspolitik, die langfristig erfolgreich sein könnte, kurzfristig aber weder Dividenden noch Wertzuwachs der Anteile erwirkt. Der Anleger wandert immer schneller weiter zu Papieren, die unmittelbare Anlageerfolge versprechen, das Geschäft ist hektischer geworden.
Es gibt auch Unternehmer, die protektionistischen Argumentationen zugaenglich sind, das ist normal, so zu sagen unternehmerisch orientierte Sozen. Aber das ist Theorie, Ideologie und so. Was soll ich dazu schreiben? ;-)
Es ist Ideologie zu glauben, wir lebten in einer gänzlich frei am Markt konkurrierenden Wirtschaft. Die Sozialdemokratisierung der Wirtschaftswelt, wenn Du Steuerungs- und Regulierungsversuche so bezeichnen willst, sind weit fortgeschritten. Wie diese Regulierungen laufen, ist heute schwerer nachzuvollziehen, da die entscheidenden Instrumente komplexer geworden sind, als frühere protektionistische Zollsysteme, die es aber natürlich immer noch gibt.
Aus Deiner neoliberalen Sicht dürfte eine weitere Deregulierung wünschenswert sein, ich dagegen befürworte, auch wohl kaum eine Überraschung, die Weiterentwicklung von Steuerinstrumenten. Dabei wäre ich durchaus in vielen Bereichen für mehr Markt und für Deregulierung, etwa im Bereich der Versicherungs- und Energiewirtschaft, gerade dort arbeiten aber auf konkurrenzarmer Basis deutsche Unternehmen, die besonders erfolgreich sind. Es wäre leicht, hier mehr Wettbewerb einzuführen, im Bereich der Krankenversicherungen etwa durch Gesetze, die es erlauben, angesparte Rücklagen bei einem Versicherungswechsel mitzunehmen oder durch Erleichterung des Wechsels von Versorgern im Energie- und Telekommunikationsbereich, sozusagen auf Knopfdruck.
Es koennte aber so sein, dass deutsche Arbeit zu teuer ist.
Ein bekanntes Argument. Seltsam, dass selbst innerhalb Deutschlands die Wirtschaft in den Regionen am besten läuft, in denen die Kosten und Löhne am höchsten sind, etwa in den Räumen München, Frankfurt und Stuttgart.
Koennte an der CDU/CSU liegen (Aber ich bin parteiisch nicht so festgelegt, war also keine dediziert persoenliche Meinungsaeusserung).
1. Glücklich ist, wer vergisst:
Die Finanzmisere der Bundesrepublik verdanken wir in erster Linie einer 16jährigen CDUCSUFDP-Regierung.
2. Die Hoffnung stirbt zuletzt:
Ich würde mich über einen Erfolg der zu erwartenden schwarzgelben Regierung wirklich freuen, in einigen Bereichen ist die Not wirklich groß, etwa im Bereich der Ausbildungsplätze für Jugendliche, da ist die Situation wirklich schlimmer denn je.
Viele Grüße
Mathias Bigge