Christoph Schnauß: Editor für Linux gesucht

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hallo TomIRL,

Zwar nur so ein Suse 9.3. für Warmduscher, aber egal.

Soooo entsetzlich ist die SuSE für den Anfang nun auch wieder nicht. Wo die Schwachpunkte liegen, bekommst du nach einer Weile selber mit.

Auf jeden Fall habe ich doch nach respektablen 2 Stunden ein funktionierendes System mit einem Webserver inklusive PHP hinbekommen.

Oh. Wenn du bisher nur die "Konsolenhackerei" kanntest, hast du diese zwei Stunden wahrscheinlich darauf verwendet, in YaST die gewünschten Optionen einzustellen. Wesentlich weniger als zwei Stunden brauche ich bei einer Neuinstallation von SuSE 9.3 auch nicht, und hinterher ist noch jede Menge Feinarbeit zu erledigen (hauptsächlich die Sachen wieder streichen, die SuSE für extrem wichtig hält).

Nun kann ich mir nicht vorstellen, dass alle Linuxuser Puristen sind, die nur auf einer Konsole ohne syntaxhighlighting mit vi rumbasteln. Welche Editoren könnt Ihr empfehlen?

Diese Frage wird kaum deutlich seltener gestellt als die Frage, welche Distribution zu empfehlen ist. Du kennst ja die Suchfunktion des Archivs.

Ich habe nmal was von xvi gehört, habe auch eine Seite gfunden, die schreiben da was von Windows, da wollte ich dann doch lieber noch mal hier nachfragen.

Es gibt mehrere "Varianten" des guten alten vi, die auf den Einsatz innerhalb grafischer Oberflächen hin zugeschnitten wurden (siehe http://www.vim.org). Auch emacs funktioniert in einer grafischen Umgebung. Nur gehören die nicht zur "Standardauswahl" bei SuSE, die mußt du dann schon selber finden und dir gegebenenfalls nachinstallieren (über YaST -> Software installieren -> Paketgruppen -> Editoren). Ob man sie mag oder nicht mag, spielt keine Rolle (ich mag sie beide nicht besonders), aber Syntaxhighlighting können sie beide ganz gut.

SuSE 9.3 stellt dir, falls du das nicht anders ausgewählt hast, standardmäßig KDE 3.4 zur Verfügung. Übrigens mit einigen "SuSE-Erweiterungen". Und im KDE-Basispaket hast du sowohl Kate wie auch Kwrite. Beide können ebenfalls Syntaxhightlighting, das ist bereit voreingestellt, kann aber beliebig variiert und auf eigene Anforderungen hin optimiert werden. Über die Sache mit dem Code-Folding haben CK und Marc bereits diskutiert. Ich persönlich finde beides, also das Code-Folding wie auch Syntax-Highlighting, eher lästig, allerdings kann ich schon verstehen, daß du das vielleicht anders siehst.

In anderen Threads zur selben Frage tauchen immer einmal wieder zwei weitere Editoren auf: Bluefish (siehe Fabians posting) und Quanta. Das muß man ausprobieren. Bluefish halte ich für eine ungeeignete Software, aber Qanta hat nahezu dieselben Möglichkeiten wie Ulli Meybohms Phase5. Nur werden dir beide von der SuSE 9.3 nicht mehr angeboten (frühere SuSE-Ausgaben lieferten die Sourcen mit), das heißt, in den Auswahllisten von YaST findest du sie nicht mehr (allerdings wird auch kwrite nicht gelistet, aber standardmäßig mitinstalliert). Quanta Plus gehörte ursprünglich zu KDE und ist mit KDE 3.4 aus der Kollektion verschwunden (warum, habe ich noch nicht verstanden). Du findest es unter http://quanta.kdewebdev.org. Und dann gibts die Editor-Komponente von Netscape bzw. mozilla (ich vergesse immer, wie das jetzt heißt) natürlich auch noch, und wenn du möchtest, kannst du dich in den Office-Paketen (koffice und OpenOffice.org) nach geeigneten Instrumenten umschauen.

Unter Windows benutze ich den Weaverslave, also vom Funktionsumfang was ähnliches wäre schon nett. Gibs eigentlich auch so etwas wie "Dreamweaver" unter Linux? *g*

Nein, das gibts natürlich nicht. Aber wenn du gar nicht darauf verzichten kannst, gibt es noch eine (von mir allerdings höchst ungeliebte) Möglichkeit: installiere dir deine SuSE parallel zu Windows auf einer zweiten Platte. Dann kannst du dir mit dem Emulator Wine, der es dir prinzipiell ermöglicht, auch Windows-Programme unter Linux laufen zu lassen, deinen Weaverslave aufrufen und damit wie gewohnt arbeiten. Wine ist allerdings nicht unbedingt stabil und gehört zu den relativ wenigen Software-Paketen, die ein grafisches System (und schlimmstenfalls sogar den gesamten Rechner) abstürzen lassen können. Das kann problematisch werden, weil solche Abstürze auch auf der Windows-Partition Spuren hinterlassen können.
Das Gegenstück zu Wine ist VMware. Das gibts als Shareware auch für Linux, mußt du dir aber ebenfalls gesondert besorgen, YaST bietet es dir nicht an. VMware emuliert ein ganzes zweites Betriebssystem, läuft stabil und hat sich in den letzten Jahren erheblich entwickelt.

Vielen Dank für die Tips und viele Grüße aus dem schaurigen Berlin

Hm. Donnerwetter, Regen, Hagelschlag ... grrrr, dabei wollte ich ursprünglich heute in Brandenburg herumradeln :-(

Grüße aus Berlin

Christoph S.