Hallo.
Tja... theoretisch ist Bio ja auch so eine Art Vornamen-Nick, nur "einmaliger".
Eben, um dieses "einmalig" ging es mir.
Und Du meinst, der Einfluss des Adels ist so gross, dass er einen Angehörigen eines unbedeutenden Neben-Zweigs in die Redaktionen von mehreren großen, von verschiedenen Verlagen herausgegebenen Zeitungen hiefen kann?
Zunächst einmal meine ich, dass es in Deutschland gar keinen Adel mehr gibt. Aber unter den reichsten Familien findet sich eine doch eine sehr hohe Zahl von Vermögenserben.
Wäre es nicht auch möglich, dass der Mensch einfach "gut" ist - vielleicht auch wegen des familiären Hintergrunds etc. - aber kann man ihm das zum Vorwurf machen? Hat das was mit dem "Adel" zu tun?
Adel interessiert mich nicht. Es gibt ihn hierzulande ja auch nicht. Und natürlich kann er gut sein, aber du hattest ihn ja unter einem ganz anderen Gesichtspunkt in die Diskussion eingebracht. Und er ist eben nicht der verarmte Adelige, den seine schier unglaubliche Schaffenskraft vor dem sicheren Ruin bewahrt hätte.
Wenn sie durch milliardenschwere Witwen auflagenstark dazu verleitet werden, spricht das vor allem dafür, dass man mit viel Geld noch mehr Geld machen kann. Und wer keinen Job hat und wegen geschlossener Kultureinrichtungen über kurz oder lang ein Leben "zwischen 'Bild' und Glotze" fristet, ist dafür leider empfänglicher als der durchschnittliche Golfplatz-Schänder.
Das ist sicher auch richtig, aber entbindet es den einzelnen von seiner Eigenverantwortung? AFAIK lernt man auch in der Schule, was "Werbung" ist und wie sie funktioniert.
Du meinst die Werbung, die in "Bild" bereits zahlreich angemahnt wurde, da sie nicht als solche kenntlich gemacht und immer wieder mit redaktionellen Inhalten vermengt worden ist? -- Und bei vielen anderen "Informationsquellen" sieht das ja leider nicht viel besser aus. Wir beide fallen ja sicher auch häufig genug darauf herein; da bin ich mir sicher.
Und was die geschlossenen Kultureinrichtungen angeht - da geht doch der Bild-Leser sowieso nicht hin, er hat ja Sozialknete, Bier und RTL-Trash.
Redest du von der Henne oder vom Ei?
Die Fachpresse.
Die 100 reichsten Leute der Erde sind nicht repräsentativ, denn sie sind so ultrareich, dass sie nur schwer verarmen können und auch nur deshalb so reich, weil sie großartig mit Geld umgehen können bzw. tolle Berater haben. Darum würde ich auch die relative Bewegungslosigkeit in der Forbes-Liste nicht als Beweis Deiner These sehen wollen.
Die Mechanismen, mit denen sich Geld vermehrt oder vermindert, sind in jeder Einkommensschicht die gleichen. Aber ab einem gewissen Reichtum, kannst du ja von deinen Zinsen leben. Alles, was darüber hinausgeht, dient also nicht mehr dem Halten des erreichten Lebensstandards, sondern entweder dem weiteren Ausbau desselben oder dem Ansammeln von Geld als Machtinstrument. Während ersteres Konsum und somit volkswirtschaftlichen Nutzen bedeutet, aber nicht endlos zu steigern ist, empfinde ich das Ansammeln und damit verbundene Abschöpfen von Kaufkraft als volkswirtschaftlichen Wahnsinn.
Wir können uns allerdings einigen, dass es eine Schere zwischen arm und reich gibt uns die immer grösser wird. Das hängt IMHO mit der Globalisierung zusammen, mir fällt aber kein Gegenmittel ein.
Auch wenn du es dir sicher schon gedacht haben wirst, nur der Ehrlichkeit halber: Mir lieder auch nicht.
Ich finde, es ist durchaus logisch, dass jemand, der Chef eines Weltkonzerns mit Unter-Firmen, Divisionen, Abteilungen etc. ist, also quasi ganz oben in einer vielstufigen Kommandokette, extrem viel verdient, wesentlich mehr als ein Chef einer "nur" nationalen Firma oder einer regionalen Firma.
Naja, ich sehe das so: Wenn sie es tatsächlich _verdienen_, der Erfolg ihnen also Recht gibt, sollen es auch _bekommen_.
Also muss sich die Einkommensschere zwischen den reichsten und den Ärmsten weiten, und wegen der Globalisierung werden auch immer mehr Leute ganz arm.
Und an genau dieser Stelle halte ich staatliches Eingreifen für gerechtfertigt -- schon aus Eigennutz. Und die Globalisierung, also die Ausweitung der Märkte sehe ich nämlich nicht einmal als den entscheidenden Punkt, sondern die Ungeduld der Anleger und den mangelnden Mut der Konzernlenker, vor das Publikum zu treten und zu sagen: "Wir arbeiten nachhaltig. Entweder ihr geht den Weg mit oder eben nicht."
MfG, at