Gunnar Bittersmann: Tabelle oder Definitionsliste

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Hi Gernot,

Ich habe den Verdacht, dass es beim DL-Element und seinen Kindern gar nicht um Semantik geht, sondern um Optik:

Ich habe den Verdacht, dass es bei allen HTML-Elementen nicht um Semantik geht. (Oft geäußert, keiner glaubt mir.) HTML beschreibt die _Struktur_ eines Dokuments. (Und HTML 3.2 und HTML 4.01/XHTML 1.0 Transitional sogar die „Optik“, aber das lassen wir mal.)

Will man Definitionslisten,

Wenn du als Webseitenautor der Meinung bist, eine Definitionsliste beschreibt am besten die Struktur, nimm dl. Bist du der Meinung, eine Tabelle beschreibt am besten die Struktur, nimm table.

Wobei eine Tabelle die Daten weitaus besser strukturiert:

<foo>  
  <bar>  
    <baz></baz>  
    <quz></quz>  
  </bar>  
  <bar>  
    <baz></baz>  
    <quz></quz>  
  </bar>  
</foo>

gegenüber einer Definitionsliste:

<foo>  
    <baz></baz>  
    <quz></quz>  
    <baz></baz>  
    <quz></quz>  
</foo>

In einer Tabelle sind jeweils zusammengehörige Elemente noch in einem übergeordneten eingeschlossen (tr). Bei einer Definitionsliste hängen alle dt und dd nebeneinander unter dem dl-Element; nur die Reihenfolge spiegelt die Zusammengehörigkeit wider.

Und HTML zwingt dich nichtmal, eine Definitionsliste überhaupt vernünftig zu strukturieren. Wegen <!ELEMENT dl (dt|dd)+> ist

<dl>  
  <dd></dd>  
  <dt></dt>  
  <dd></dd>  
  <dd></dd>  
  <dt></dt>  
  <dt></dt>  
</dl>

syntaktisch korrekt.

Vielleicht sollte man nicht ganz so pingelig sein. HTML ist dafür gemacht, Webseiten zu beschreiben, nicht dafür, die Daten auf diesen zu beschreiben.

Eine Textstelle einzig zur Hervorhebung mit <h1> auszuzeichnen ist genauso unsinnig wie eine Überschrift mit <div style="">.

Aber die Entscheidung, ob Tabelle oder Definitionsliste, liegt wohl im Auge des Webseitenautors.

Gunnar

PS.

Unfug […], ebenso wie <font></font>, <i></i>, <u></u> und <b></b>.

Ja, leere font-, i-, u-, b-Elemente sind Unfug. ;-) SCNR.

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“I got my finger on the trigger / But I don’t know who to trust” (Bruce Springsteen, Devils and Dust)