Hallo Swen,
Wenn das nicht Thema in der Schule war, würde ich an Deiner Stelle die Schule auf Schadensersatz verklagen. Dem Lehrkörper sollte die Pension aberkannt werden.
Das halte ich für Quatsch.
Ich selber kann mich gerade nicht erinnern, ob und wenn ja, wie in meiner Schulzeit (Geschichts LK) die Wannseekonferenz erwähnt wurde. Vermutlich in einer Reihe von Schülerreferaten, wie bei uns damals das Thema Holocaust behandelt wurde. Ich könnte das aber eben nicht beschwören, ebenso gut könnte das unter den Tisch gerutscht sein.
Das Wannseeprotokoll ist pädagogisch gesehen bestimmt ein netter Aufhänger für den Schulunterricht. Nur: Wenn dann keine Schulstunde damit gestaltet wird, wird das höchstens als ein Nebensatz abgehandelt. Der Holocaust ist das historisch relevante - ein Verwaltungstreffen, so schlimm es in seiner Banalität des Bösen auch sein mag, sicherlich nicht. Das ist für mich ein falsches Verständnis von Geschichtsunterricht: eines das auf ein Auswendiglernen von Daten und Ereignissen und nicht auf Verständnis von Prozessen hinausläuft.
Als Bestandteil der Allgemeinbildung würde ich eine Einordnung des Begriffes „Wannseekonferenz“ schon sehen, als „wichtig“ im Verständnis des Holocausts nicht.
(Ach ja: Und jemand mit Zugang zum Internet im beginnenden 21. Jahrhundert sollte zumindest die kulturelle Fähigkeite des Googlens besitzen.)
Tim