Hi Norbert,
grundsaetzlich ist alles, was ich nicht nachvollziehen kann default falsch.
Na, da hab ich eigentlich schon keine Lust mehr am Beantworten deiner Frage
hmm,
bist Du wirklich auf "blindes Vertrauen" angewiesen ?
blindes Vertrauen und der Standpunkt, den du dargestellt hast, sind meiner Ansicht nach zwei Extreme auf einer Skala. Und ich halte beide Extreme für wenig erstrebenswert.
Gerade in Technik und Wissenschaft ist blindes Vertrauen in die Aussagen Anderer wohl nicht angebracht. Dieser Bereich unserer Gesellschaft ist auf Logik und Zusammenhänge angewiesen, und dazu gehört sicher auch, dass man Aussagen und Thesen gegen andere, als richtig anerkannte Informationen verifiziert.
Aber was du ausgedrückt hast, klingt -etwas überspitzt- nach dem Lebensmotto "was ich nicht kenne, gibt's nicht". Und das ist hier genauso Quatsch wie das bedingungslose Vertrauen. Ich finde, man sollte sich bei nicht bewiesenen oder belegten Aussagen die Frage stellen: Kann das stimmen? Steht das im Widerspruch zu anderen anerkannten Fakten? Falls ja, wo liegt der Fehler? Falls nein, kann man die Aussage unter Vorbehalt als Möglichkeit akzeptieren.
Eine gesunde Skepsis ist also durchaus angebracht - aber bitte nicht gleich alles verneinen, was nicht felsenfest bewiesen ist. Auch in Wissenschaft und Technik hat der Glaube noch seinen Platz. Nur nennt man es hier nicht Glaube, sondern vielleicht These oder Annahme. Und anders als in der Religion sollte man sich auch immer bewusst sein, dass die Annahme sich auch als falsch erweisen könnte.
Selbst unser Prof meinte, dass man ihm nicht alles ungeprueft glauben soll, da er vermutet, schon mal was falsches gesagt zu haben, was wir uns auch im letzten Studienjahr nicht wirklich vorstellen konnten.
Ja, es gibt solche Leute, die eine so unerschütterliche Sachkenntnis haben, dass man sich einen Irrtum oder einen Fehler gar nicht vorstellen kann. Und doch verzapfen selbst die brillantesten Köpfe ab und zu einen Stuss, und sei es nur, weil sie mit den Gedanken nicht ganz bei der Sache sind.
Schönen Abend noch,
Martin
Denken ist wohl die schwerste Arbeit, die es gibt. Deshalb beschäftigen sich auch nur wenige damit.
(Henry Ford, amerikanischer Industriepionier)