Mathias Bigge: 40 Jahre Beatclub

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Hi Christoph,

Nena (jaja, ihre alten Leider von damals waren wenigstens wiedererkennbar)

Die ist aus Hagen...

Möglich, daß nicht die "gesamte Jugend" angesprochen wird. Was mich erstaunt, ist eher, daß es so gut wie nichts zu geben scheint, was sich durch Wiedererkennbarkeit auszeichnet. Es muß mir ja nicht  einmal gefallen.

Doch gibt es, nenn mal eine Sparte. Es ist mit der Musik wie mit dem Rotwein: Vieles wirkt gleichwertig und ununterscheidbar, wenn man die feinen Unterschiede nicht kennt.

Und das Gefühl, in der eigenen Jugend sei es niveauvoller zugegangen, dürfte wohl alle Generationen der Menschheitsgeschichte irgendwann einmal beschleichen.
Ich hüte mich davor, von "niveauvoller" zu sprechen, auch wenn ich selber mittlerweile der Großelterngeneration angehöre. Vielleicht aber war es tatsächlich alles deutlicher differenziert als heute.

Das sehe ich eher umgekehrt, nicht nur die Teilung der Arbeit entwickelt sich weiter, auch die Ausdifferenzierung der Kultur.

Roy Black war tatsächlich nicht auszuhalten, und Heintje ebensowenig. Aber bei "Annuschka" von Udo Jürgens brauchte man nicht unbedingt das Radio abzustellen. Ein paar Zeilen seines Textes kann ich immer noch auswendig, auch wenn das niemals auf einem meiner Bänder konserviert wurde.

Naja, der Udo, aber für musikalische Innovationen war er auch nicht gerade zuständig, immerhin ein Mensch mit Persönlichkeit.

Die DDR-DJs waren gezwungen, zu 60% sozialisitsche Titel zu spieln
Glücklicherweise hielten sich die wenigsten wirklich daran.

Die berühmten Nischen. Die Leute basteln sich ihre Zivilgesellschaft, so gut es geht, selbst in Moskau unter Stalin werden sich die Jugendlichen irgendwie amüsiert haben. Dennoch sehe ich die ost- und westeutsche Musikproduktion bis in die 70er als zweite bis dritte Liga, da waren die ANgelsachsen einfach kreativer und auch rein technisch besser.

Viele Grüße
Mathias Bigge