seth: 40 Jahre Beatclub

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gudn tach Utz!

ach ja, was ist mit iron maiden, kiss, black sabbath oder billy idol?

Komisch, die weiß ich jetzt gar nicht auswendig, muss ich heute abend in meinen schlauen Büchern nachsehen :-) Ich denke, bei Black Sabbath dürften es "Paranoid" und "Iron Man" gewesen sein, sehr unterschiedlich.

ok, bei diesen beiden gebe ich dir recht (auch, wenn man "never say die" dazunaehme).

Ob Iron Maiden außer mit "Run To The Hills" überhaupt jemals in den Charts war, bezweifel ich jetzt (ohne nachschauen zu können) einfach mal.

hab mir jetzt mal die deutschen top20 seit 1960 runtergeladen (nur die listen selbstverstaendlich), damit ich den kram besser durchsuchen kann. und darunter ist tatsaechlich kein iron maiden-song.

[von nachtrag hierher kopiert]

Iron Maiden (waren in den engl. Charts dann deutlich mehr als "Run To The Hills" *g*): "Running Free" (80) und "Twilight Zone/Wrath Child" (81, eine Doppel-A-Seuten-Single) - ich kenne keine der drei Nummern.

"run to the hills" und "running free" haben so ungefaehr (abweichung schaetze ich auf <5bmp) das gleiche tempo, sind sonst aber ziemlich verschieden.
"running free" und "wrathchild" sind zwar vom tempo unterschiedlich, aber von den akkorden und deren abfolge sehr aehnlich, wenn ich's richtig gehoert habe. beim anspielen von wrathchild habe ich jedenfalls sofort an running free gedacht.
von aehnlichkeiten wie bei modern talking ist jedoch keine spur zu hoeren.

ja, der bohlen ist halt schon ein extremfall. *geistesblitz* aber natuerlich! modern talking ist doch eine band, deren lieder sich _alle_ ziemlich gleich anhoeren. und die sind aus den 80ern. aetsch! ;-)

Erwischt - aber eigentlich hatte ich mich gestern schon selber erwischt (und Du es nicht gemerkt :-) mit Boney M.

ach, ja richtig.

Die Nachfolgesingle war melodisch viel stärker als der erste Hit (war ja auch ne Coverversion *g*) - das ist natürlich ein Weg, aus der One-Hit-Wonder-Falle zu kommen, indem man den Nachfolger einfach viel besser macht als den Erstling (wenn's denn nur auch so leicht getan wie gesagt wäre!).

najaaa, was "besser" ist, ist ja wieder nur noch geschmackssache. das koennte man heute ebenso sagen.

Somit können wir das Kriterium "Erste beide Hits ähnlich/unterschiedlich" nicht alleine stehen lassen - da kommen schon noch andere Faktoren dazu.

ok.

Ich modifiziere meine These also dahingehend: Strukturell klassisch als One-Hit-Wonder zu vermutende Acts haben in den 80ern zunehmend auch dauerhaften Erfolg mit der immer selben Masche gehabt. Ab den frühen 90ern wurde diese bisherige Ausnahme eher zur Regel - ein und dieselbe Nummer immer wieder leicht abgeändert neu zu produzieren ist seitdem kein Hinderungsgrund mehr für eine mehrjährige große Karriere.

hmm, dagegen koennte ich nur noch ankommen, wenn ich einen grossen haufen an gegenbeispielen liefern koennte. aber das wuerde, falls es ueberhaupt moeglich waere, zu lange dauern.

vielleicht hast du auch einfach recht.

[nirvana]

Ich erinnere mich an Interviews im Vorfeld zu "In Utero", dass man die Musik viel schroffer machen wolle, um aus der Kommerzfalle zu kommen. Hat nicht geklappt, die Leute haben's trotzdem gekauft wie blöd. Ich denke nicht, dass bei Nirvana Marketing eine große Rolle gespielt hat. Die sind eins der Beispiele, dass die Leue schlicht ihre Musik klasse fanden und sie deswegen kauften.

viele, vor allem jugendliche, fanden nirvana toll, weil es in bestimmten kreisen "cool" war, nirvana zu moegen. das waren dann besagte, die dann voll auf den merchandise-kram abgefahren sind, von dem es mehr als genug gab. marketing hat da imho mit eine grosse rolle gespielt. ich kann mich noch erinnern, dass es auf mtv auch mind. ein nirvana-weekend gab.

die einen haben nirvana-cds gekauft, weil ihnen die musik gefiel, andere haben sich die gleichen cds gekauft, aber eher mit der ambition, mit welcher man sich auch modern-talking-scheiben kauft.
was ich damit sagen will: man kann lieder (oder auch bands) kaum pauschal als "fuer die industrie (oder charts) produziert" bezeichnen.

prost
seth