Vinzenz Mai: Installations-Server

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Hallo

Allerdings muss ich dann immernoch mit der Boot-CD von Rechner zu Rechner laufen und übrigens auch die Installation "betreuen".

RedHat bot früher die Möglichkeit, skriptgesteuerte Installationen durchzuführen. Ich kann mir gut vorstellen, dass das auch für Ubuntu gibt. So etwas ist superbequem - und funktioniert zumindest unter Windows-NT-ähnlichen Betriebssystemen ganz hervorragend. Ich kann mir kaum mehr vorstellen, einen Windows-Rechner anders zu installieren. Hätte ich beruflich mehr mit Linux-Kisten zu tun, könnte ich Dir in dieser Frage besser helfen.

Fällt mir aber auch jetzt auf ... dass das sowieso ein Problem ist. Kann ich denn auch auf einem ftp-Server einfach ein Festplatten-Image ablegen und dieses nach dem Bootvorgang einmal rüberziehen?

Ob die typischen Image-Programme FTP unterstützen, weiß ich nicht. Diese Programme wie früher DriveImage (eine geniale Software) oder Acronis TrueImage haben die Fähigkeit (in Abhängigkeit vom Dateisystem) eben nicht alles zu kopieren und können dadurch schneller sein. Da bin ich aber nicht mehr auf dem Laufenden, vielleicht kann Christoph Schnauß Dir weiterhelfen.

Die Rechner haben alle die gleiche Hardwarekonfiguration. Kann ein solches Image auch verschiedene Partitionen mit sogar verschieden Betriebssystemen haben?

Ja, das ist vollkommen problemlos. Ich habe früher auf diese Art und Weise die Schulungsrechner meines damaligen Arbeitgebers installiert, Windows 2000, NT, 9x und Linux - alles zusammen - und ohne größere Probleme (außer der manchmal etwas wackligen Hardware).

Dass man z.B. die Netzwerkonfiguration im Nachhinein noch manuell vornehmen muss ist mir klar.

DriveImage Professional früher - und ich nehme an die TrueImage-Server-Lösung heutzutage boten Dir auch dafür Konfigurationsmöglichkeiten an, weitestgehend sollte dies DHCP übernehmen, insbesondere in Kombination mit dem Bezug des Rechnernamens über DHCP.

Am liebsten wäre mir eine Lösung gewesen: Rechner startet, der Bootloader wählt "Netzwerkinstallation" und entweder wird einfach ein Image kopiert, oder aber die Installation startet, wobei aber die gesamte Konfiguration vorher in einem Skript o.ä. festgekegt wird, sodass die Installation selber unbetreut laufen kann.

Soetwas sollte bei einer modernen Linux-Distribution ebenso möglich sein wie bei Windows. PXE wäre natürlich die bequemste Methode, da Du ohne Bootmedium auskämst.

Aber umso mehr ich drüber nachdenke, umso weniger wird mir klar, wie das ohne DHCP funktionieren soll.

Tja, die Frage ist, warum DHCP nicht zur Verfügung steht? Das hast Du noch nicht begründet. Ich halte den Einsatz von DHCP für grundsätzlich wünschenswert, in nahezu jeder Form von Netzwerken.

Im Gegensatz zu Rolf bin ich von der Methode der Festplattenduplizierung _nicht_ überzeugt. Diese Methode ist für Rechnerhersteller sehr bequem, keine Frage, da hier die Festplatten eh' eingebaut werden müssen, im laufenden Betrieb oder bei einer Saaleinrichtung halte ich dies für einen Aufwand, der den Zeitgewinn sehr schnell wieder auffrißt. Ich schraube inzwischen einen Rechner nur noch auf, wenn es sein muss. Und erst wieder zu, nachdem ich getestet habe, dass er wieder läuft ...

Freundliche Grüße

Vinzenz