Hallo frankx,
Na, es würde mich aber auch nicht stören, wenn jemad in ungeraden Kalenderwochen die männliche und in geraden Kalenderwochen die weibliche Form benutzt.
Warum nicht in Kalendermonaten mit "R" die männliche und sonst die weibliche Form oder umgekehrt? Das meinst du jetzt aber nicht ernst, oder? Das wäre ja noch zwanghafter als die ständige Dopplung.
Interessant aber auch, dass in der Reihenfolge meist "männlich"/"weiblich" erwähnt. Der Vorschlag letztlich im Elternkreise einer Schule, doch dann wenigstens der alten Schule zufolge "Ladies first" zu gewähren, brachte nur Gelächter. Immerhin was, ein bisschen Fröhlichkeit zu streuen.
Marieluise Beck eröffnete ihre Reden im deutschen Bundestag immer mit "Herr Präsident" bzw. "Frau Präsidentin" und dann mit "meine Herren und Damen, ...", was insbesondere die Herren in dem Gremium anfangs als Provokation empfanden.
In den Zusammenhängen aber auch ganz wichtig, hin und wieder mal "-euse" als Weiblichkeitskennung zu nutzen, zB. bei Kanzlereuse A. Merkel. Auch von Frauschaften zu sprechen ist prima. Besser als von Männinen (wie bei Landsmänninen).
"-euse" ist total verpönt, bloß nicht; kennst du den Unterschied zwischen einer "Masseurin" und einer "Masseuse" nicht? Nicht zuletzt heißt es in dem Zotenlied, das hier in Köln gerne auch mal von Frauen an Weiberfastnacht voller Inbrunst gesungen wird, "Zehn nackte Friseusen, mit richtig feuchten _Haaren_ ...", - schon des Reimes wegen!
Als Feminist kann mann sich sowas durchaus leisten (mensch beachte dass doppelt nn in "mann" (;-)).
Ich kenne kaum Frauen, die sich solche Sprachverrenkungen zu eigen machen wollen. Durch die Schreibung mit Doppel-N und die Verwendung sonstiger pronominaler Neuschöpfungen wie "mensch" und "frau" stößt du diejenigen Frauen vor den Kopf, die weiterhin das Indefinitpronomen "man" auch in Bezug auf sich selbst und ihre Geschlechtsgenossinnen verwenden wollen.
Besser finde ich da die Vermeidung von "man" durch Passiv- oder Passiversatzformen, das ist zwar auch eine Verrenkung, aber sie fällt wenigstens nicht so auf.
frankx (müsste wohl eher frankXY heißen)
Du meinst des männlichen Chromosoms wegen, zu dem du dich damit bekennen würdest? Das fände ich gut, denn ein Mann, der sich von tradiertem Rollenverständnis emanzipieren will, der muss zum Maskulinismus finden, nicht zum Feminismus, so wie der Protagonist in Gerd Brantenbergs "Die Töchter Egalias".
Gruß Gernot