Stonie: Sexseiten vom AA

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Hallo Axel,

Das ist ja der Mist: Du bist auf Gedeih und Verderb Menschen ausgeliefert, die dich einfach nur nach einem bestimmten Schema verwalten sollen.
Nun ja, immerhin haben diese Menschen Vorgesetzte und sollten diese auch so verquer denken, gibt es Medien (Presse, Funk, Fernsehen) mit bestimmten Aufgaben in einer Demokratie. Er muss sich halt einfach auf die Hinterbeine stellen, aufmucken, sich durchsetzen ...

Das auf-die-Hinterbeine-stellen, aufmucken und sich durchsetzen musst du dir aber zunächst mal _leisten_ können. Im wahren Sinne des Wortes.

Im Prinzip hast Du ja Recht. Mich stört nur das Rumgejammere. Man muss schon was für sein Recht tun, wenn man meint im Recht zu sein.

Nunja - ich habe die harten Realitäten am eigenen Leibe zu spüren bekommen (nein, nicht die Arbeitsagentur, aber das ist insgesamt 'ne andere Geschichte). Da kann man schon mal jammern und da kann man schon mal verzweifeln. Vor allen Dingen dann, wenn die Menschen auf der anderen Seite des Tresens (nein, nicht der in der Kneipe, ich meine das Amt an sich) einfach ohne jedes Erbarmen sind. An "dem Rumgejammere" störst du dich so lange bis du selbst einmal nicht mehr die Kraft zum Aufbegehren gehabt hast. Ich wünsche dir, dass du dir die Arroganz, dich am Jammern anderer zu stören, noch lange erhalten wirst können. Das ist ein sicheres Zeichen dafür, dass es dir gut geht.

Wenn Thorsten das durchzieht und sein Arbeitsvermittler sich quer stellt, dann kann er betteln gehen, damit seine Familie was zu essen hat.
Ohne Familie hätte er ja, nach eigenen Aussagen, das Problem auch nicht. Sorry, ist böse, ich weiß. [...]

Es ist nicht nur böse, es ist unfair. Wenn ein Mann, der eine Frau und Kinder hat, durch diese Tatsache dahin gekommen ist, dass er über die ihn umgebende Welt nachdenkt und durch dieses Nachdenken zu dem Schluß kommt, dass er Pornographie für ablehnenswert hält, dann ist das so und dann darf dieser Mensch nicht von (nicht-mehr-aber-verhalten-sich-immer-noch-so-)Beamten dazu gezwungen werden, gegen seine Überzeugungen zu leben.

[...] Trifft aber die derzeitige Situation ziemlich gut. Ein Arbeitsplatz und gleichzeitig Zeit und Kraft für eine Familie, das ist selten.

Und da haben wir dann des Pudels Kern: Arbeit und Familie sind nicht vereinbar. Wer ausser Spass im Bett (und an Pornographie) auch noch Kinder hat, ist ein asoziales Stück Mist, wenn er nicht vorab dafür sorgt, dass diese Kinder auch garantiert und unter allen Umständen gut versorgt sind und dem Staat, der Sozialversicherungsgemeinschaft und auch der Kirche nicht zur Last fallen. Das ist übrigens der Grund, aus dem wir immer mehr "Spätgebärende" haben, die so lange "vorsorgen", bis es ein Gesundheitsrisiko für sie selbst und ihre Kinder bedeutet, überhaupt noch eine Schwangerschaft auf sich zu nehmen.

Gute Nacht, Deutschland!
Siehe oben. Die Verfassung garantiert die Selbstbestimmung. Sie garantiert nicht, dass sie einem nachgeworfen wird.

Die Verfassung kann mich mal. Ich lebe in einer Gesellschaft, nicht in einer Verfassung. Und die Gesellschaft, in der ich lebe, macht mir täglich mehr Wut mit ihrer ist-doch-egal-der-soll-doch-sehen-wo-er-bleibt-Hauptsache-ich-krieg-was-ich will-Mentalität.

Nein, ich finde, dass Thorsten dieses Stellenangebot ablehnen können muss. Ich finde, dass es eine Unverschämtheit ist, ihm eine 30%ige Arbeitslosengeldkürzung anzudrohen. Ich finde, ein "Berater", der so wenig Fingerspitzengefühl beweist, gehört entlassen, er ist nämlich ungeeignet, seinen Beruf auszuüben. Und ich finde, dass man jemandem, der in die Situation gerät, in der Thorsten ist, durchaus Verständnis entgegenbringen darf. Auch wenn und gerade weil er jammert. Und so jemanden darf man auch mal in den Arm nehmen und trösten, statt ihn dafür zu verachten, zurechtzuweisen oder sich daran zu stören, dass er jammert. Wir sind Menschen. Merk' dir das.

File Griese,

Stonie

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Ein schlechtes Statement spricht für sich - jeder Kommentar ist verschwendete Energie, die einem bei wirklich wichtigen Unterfangen fehlen könnte.
Und im Übrigen kennt auch Stonie Wayne.