Hallo La Malsanaj,
Wie steht ihr zu dem Thema, ausgestorbene oder nicht gesprochene Sprachen zu lernen? Hattet ihr Latein in der Schule? Wie habt ihr es empfunden?
Die Frage ist, ob man eine Kunstsprache zum Leben erwecken sollte, die ohne Not weibliche Formen aus männlichen über Infigierung ableitet. Das ist nicht zeitgemäß.
Das Englische ist hier viel weiter in der Gleichberechtigung der Geschlechter, indem es geschlechtsdiskriminierende Personen- und Berufsbezeichnungen wie "stewardess" und "male nurse" abgeschafft und durch geschlechtsneutrale Begriffe wie "flight attendant" bzw. einfach nur "nurse" ersetzt hat.
Aber was macht stattdessen Esperanto? Es leitet sogar die Witwe (vidvino) vom Witwer (vidvo) ab, welch letzterer aufgrund seiner niedrigeren Lebenserwartung doch viel seltener anzutreffen ist als erstere. Noch schlimmer: Es leitet gar die Mutter (patrino) vom Vater (patro) ab, vom Fehlen eines schönen geschlechtsneutralen Begriffs, wie ihn das Englische in "parent" (auch im Singular) bietet, einmal ganz abgesehen ...
http://en.wikipedia.org/wiki/Esperanto_vocabulary#Gender
Schade, wenn der Stifter dieser Kunstsprache seine eigene Menschheitslehre zuende gedacht hätte, hätte daraus vielleicht was werden können.
Gruß Gernot