Hallo,
immer wieder fällt mir auf das berichte aus Amerika eine komische Bildqualität haben, im Gegensatz zu berichten aus Deutschland oder allg. Europa sehen die Filmchen in Reportagen oder Liveübertragungen aus Amerika matschig aus, eher wie ein Film.
was meinst du mit "wie ein Film"? Technisch gesehen ist es doch genau das, wo liegt für dich der Unterschied zwischen einem Spielfilm und einer Reportage, außer im Inhalt?
Woran liegt das? Haben die da andere Kameras?
Ja. Dass die Amerikaner ein anderes Farbfernsehsystem verwenden, wurde ja schon gesagt. Deren System ist prinzipbedingt nicht so farbtreu wie das bei uns verwendete PAL, weshalb NTSC auch gern als "Never The Same Color" persifliert wird.
Dazu kommt noch, dass auch das Bildformat (PAL: 625 Zeilen, NTSC: 525 Zeilen) und die Bildfrequenz (PAL: 50 Halbbilder/s, NTSC: 30 Vollbilder/s ohne Interlacing) unterschiedlich ist. Das vorliegende Bildmaterial muss also konvertiert werden.
Aber wenn z.B ein Deutsches Nachrichtenteam dort ist nehmen die doch unsere Kameras mit...
Das ist anzunehmen. Andererseits könnte ich mir durchaus vorstellen, dass die zur Übertragung die amerikanischen Fernsehstationen und Satelliten-Uplinks verwenden - und dann müssen sie ihr Fernsehsignal eben an das dort übliche System angleichen.
Heute im digitalen Zeitalter werden Fernsehübertragungen allerdings kaum noch analog gemacht, sondern digital (vermutlich MPEG2-codiert). Das ist weniger störanfällig, und man kann den Kompromiss zwischen Qualität und Bandbreitenbedarf durch die Wahl des Kompressionsgrades gut beeinflussen. Ich vermute stark, dass bei Korrespondenten-Beiträgen vor Ort eine sehr hohe Kompression (also relativ kleine Bandbreite, aber auch geringere Qualität) verwendet wird.
Besonders deutlich war das bei einigen Berichterstattungen aus dem Irak-Krieg zu sehen, wo in den Bildern schon deutliche Kompressionsartefakte erkennbar waren.
So long,
Martin
Wer morgens zerknittert aufsteht, hat den ganzen Tag Gelegenheit, sich zu entfalten.