Patrick Andrieu: Suche Zukunft

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Hallo Arbeitssuchender!

ich weiß das ist hier nicht das Arbeitsamt oder eine Job-Börse aber ich denke mal das
sich hier auch die einen oder anderen Arbeitgeber durchs Forum arbeiten die ich mit diesem Thread ansprechen möchte
So, wer jetzt denkt „wieso schreibt dieser Kerl den Misst?“ dem möchte ich natürlich antworten. Ich bin 24 Jahre alt und empfange Hartz 4, ich suche eine Zukunft Bzw. eine Arbeit und nutze jede Chance einen Arbeitgeber zu finden.

Wenn Du wie im ersten Satz in der Tat hier potentiell mitlesende Arbeitgeber ansprechen möchtest, ist dieser weitere Satz aus dem unteren Teil Deines Postings schon mal wirklich richtig Mist. Wenn Du eine Arbeit suchst, brauchst Du eben eine Möglichkeit des Lebenserwerbs - ob Du Arbeitsloser oder Hartz 4er bist oder nur einen bestehenden Job wechseln möchtest ist zunächst nicht relevant.

Du sagst, Du empfängst Hartz4, es setzt voraus, dass evtl. bereits ALG empfangen hast, und nach einer gewissen Zeit der erfolgslosen Arbeitssuche jetzt "runtergestuft" wurdest. Jedenfalls bist Du bei der BAA oder einem Jobcenter registriert. Haben die Dich noch nicht zu einem Bewerbungstraining geschickt? Wenn nicht, nachhaken warum und fragen, ob Du an so einem Training teilnehmen kannst. Denn da wüßtest Du, dass eine Bewerbung - ob offiziell in einem Anschreiben oder mal flott und locker wie Du es eben hier gemacht ist, nichts anderes als (ist sogar im Wort Bewerbung drin): Werbung.

Das bedeutet in erster Linie: nichts Negatives schreiben. Wörter wie "nicht" o.Ä vermeiden. Wenn Du etwas nicht kannst, oder nicht Deiner Meinung nach nicht genug kannst, oder Du meinst, Du hast in X oder Y Nachholbedarf, nie schreiben: "Kann ich nicht sehr gut" sondern einfach "Grundlagen der Programmierung in Sprache X und Y"

Zum Beispiel:

mit JavaScript habe ich eine zeit sehr intensiv gearbeitet nutze es aber nur noch für die wichtigsten dinge wie z.B Formulare überprüfen.

ersetzen durch:

langjährige Erfahrung in der JavaScript-Programmierung

Ich lege sehr viel wert auf CSS basierte Webseiten und getrenntem Quellcode, mein ziel ist es alles so semantisch korrekt wie möglich umzusetzen ,man sollte auch mit einem Textbrowser wie z.B lynx alle vorhandenen Informationen einer Webseite problemlos entnehmen können.

Die Arbeitgeber, die das interessiert, dürftest Du an den Fingern einer Hand zählen. Abgesehen davon: Floskeln wie "man sollte" - auch "ich möchte" auf jeden Fall vermeiden. Sicher, Du hast vollkommen Recht, was das angeht, aber das gehört nicht in eine Bewerbung - sei es hier oder in offizieller Form.

Wenn das Dir unbedingt wichtig ist, dieses Thema anzusprechen, dann so etwas wie:

(...) und kann mir sehr wohl vorstellen, Ihr Unternehmen/Ihre Agentur durch sematisch korrektes Layouten zu bereichern.

Meine PHP Kenntnisse sind durchschnittlich,

Zu negativ. Besser:

Ausbaufähige Grundlagen in der PHP-Programmierung.

In der schriftlichen Bewerbung reicht das vollkommen. Beziehungsweise, eher im Lebenslauf sollte sowas stehen. Damit lügst Du nicht, sondern zeigst, dass Du PHP kennen gelernt hast und Dich damit beschäftigt hast. Einen nur "durschnittlichen" Mitarbeiter wird kein Personaler einstellen wollen. Er will immer den Besten.

Da du aber etwas mehr kannst als nur Grundlagen:

von der Erstellung eines Mailformulares bis zum kleinen Redaktionssystem  spiegeln meine PHP Kenntnisse wieder.

sollte das auf jeden Fall mit im einem Lebenslaufabschnitt "Weitere Kenntnisse" angeführt werden, nur anders, viel positiver formulieren. Auch wenn ein Personaler den "Besten" will, weiß er allerdings auch, dass er nie die Eierlegende Wollmichsau bekommt. Jemand, der sich mit einer Programmiersprache mit Interesse beschäftigt hat, hat sehr wohl gute Chancen. Nur das Interesse sollte eben 'rüberkommen, nicht das "Durchschnittliche".

Sehr gute Kenntnisse habe ich im Umgang mit Photoshop, die Erstellung von modernen Grafikelementen  oder die Fotoretusche gehören zu meinen liebsten aufgaben. Der Umgang mit der 3D Software Cinema 4D fällt mir sehr leicht da auch die Erstellung von architektonischer 3D-Elemente zu meinem 5 Jährigem Hobby gehört.

Dieser Abschnitt ist schon sehr gut (für den Lebenslauf), sollte dann aber eher stichwortartig verfasst werden. "Hobby" weglassen. Für solches Feintuning in den Erklärungen ist das Bewerbungsgespräch da, aber bis es erstmal dazu kommt, muss die Bewerbung auf dem Schreibtisch des Personalers liegen bleiben - und nicht unterm Schreibtisch im Papierkorb landen.

Nebenbei arbeite ich mich in Flash 8 und ActionScript ein, des Weiteren habe ich Erfahrungen in Visual Basic, C und in der BashProgrammierung (Linux).

Auch da lieber einfach:

Ausbaufähige Kenntnisse/Grundlagen der ... und der ... Anwendungen/Programmiersprache.

Weitere Tipps, außer der Notwendigkeit eines Bewerbungtrainings, falls Du schriftliche Bewerbungen schreibst:

Anschreiben: _maximal_ eine DIN A 4 Seite (auch bei E-Mail-Bewerbungen: die Länge sollte der eines einseitigen Word-Dokuments entsprechen).

4 Absätze:

  • Anleitung

  • Knappe Zusammenfassung Deiner bisherigen beruflichen Erfahrungen, die für das Unternehmen, in das man sich bewirbt, von Belang sind (wenn Du Dich für als Backwarenfachverkäufer bewirbst, brauchst Du also nichts von Deinen PHP-Erfahrungen zu berichten)

  • Soft Kills (Deine menschlichen Qualitäten, Gründe, warum abgesehen von Deinen "fachlichen" Kenntnissen eine Einstellung Deiner Person sich für das Unternehmen lohnen könnte)

  • Abschlussformel

Das Ganze in einem einwandfreiem, fehlerfreiem Deutsch (bei Bewerbungen in Deutschland, solange nicht ausdrücklich englisch "inseriert" wurde)! Von jemandem korrektur lesen lassen, wenn Du Dir Deiner Orthographie nicht sicher bist!

Lebenslauf: nun ja, je nach Länge des Lebens hat man u.U. viel erlebt, will sagen, vielleicht sehr oft den Job gewechselt, so dass hier vielleicht 3 Seiten zusammen kommen. Da hat man etwas mehr freie Hand, ob man seine Lebenslauf chronologisch schreibt (wobei Grundschule und so Kram wirklich kaum noch jemand interessiert), in chronologisch umgekehrte Reihenfolge (die letzten Jobs zuoberst) oder nach "Jobarten" gruppiert.

Viele Grüße aus Frankfurt/Main,
Patrick

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_ - jenseits vom delirium - _
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Nichts ist unmöglich? Doch!