Hi there,
Wie wäre wohl Frau Knoblochs amtliche Äußerung, wenn sich ein jüdisches Mitglied der deutschen Fußball(junioren)mannschaft weigerte, bei einem Länderspiel gegen den Iran anzutreten? Ob sie dann auch dessen Ausschluss aus der Nationalmannschaft fordern oder ihn im Gegenteil gegen entsprechende Forderungen verteidigen würde?
Eine Interessensvertretung ist eben eine Interessenvertretung und nicht per se eine moralische Instanz, auch wenn sie sich gelegentlich als solche geriert. Auf der anderen Seite muss man natürlich verstehen, daß in Deutschland und gerade dort jüdische Einrichtungen unter besonderem "Naturschutz" stehen. Auf dieses "Privileg" hätten sie vermutlich gerne Verzichtet, bedenkt man, wodurch es zustande gekommen ist...
mal was zum überlegen:
Judentum != Israel
D.h. der Spieler verweigert ein Spiel gegen Israel - nicht gegen Juden. Da der Zentralrat jüdische Interesse vertritt (wenn ich den Namen richtig deute), ist die Kritik fehl am Platz.
Abgesehen davon wird ein wohl unter persönlichem Druck stehender Sportler für ein System (mehrerer) Seite in die Mangel genommen, dem er sich nur beugt. Nur eben zu einer falschen Seite - in den Augen mancher.
Ich finde es fast eine Frechheit, wie man als Europäer sich anmaßt, diese persönliche Lage beurteilen zu wollen. So wie ich das mitbekommen habe, sieht der Mensch seine im Iran lebenden Familienmitglieder gefährdet. Würde der Zentralrat und der deutsche Fußballbund für deren Sicherheit einstehen, wäre die Kritik berechtigt.
Gruß
Reiner