Normalerweise hätte mich die Sache gar nicht interessiert
Same here. Weswegen eigentlich diese Aufregung? Bei euch im Wilden Osten wächst eine Generation extrem rechter Gesinnung auf und wegen einer Journalistin, der ich soeben genüsslich beim fehlgeschlagenen Zurückrudern zuhören durfte wird so ein Tanz gemacht. Kann mir bitte jemand diese Wahrnehmungsschere erläutern? Ist die Dame so wichtig?
Ich frage mich wirklich, verstehe ich den Satz falsch, der in meinen Augen vom Nationalsozialsmus distanzierend ist, oder sind die alle so dumm?
Dumm nicht, nur konditioniert. Wer von uns ist denn nicht durch die Entnazifizierungs-Schule (sic!) gegangen? Die Dame hat den Fehler begangen, den Satz „Nationalsozialismus $irgendwas gut“ zu formulieren und damit ist es letztlich egal, was auch immer sie damit gemeint haben kann oder könnte. Sowas geht nicht. Strafverschärfend kommt hinzu, dass sie sich dabei auf Werte bezieht, die nunmal traditionell stärker von den Konservativen besetzt sind und dass sie im selben Atemzug die 68er kritisiert. Wenn das kein Indizienbeweis ist … Die potentiell ungute Optik wurde ihr schnell bewusst. Nicht rechtzeitig genug, denn die Kurve hat sie trotz oder dank beherzten grammatikalischen Schleuderns nicht mehr gekriegt. p0wned! *g*
Ich bin ja trotz oder vielleicht auch wegen der Dauerberieselung mit der NS-Zeit eher fachunkundig, aber die Werte, die sie in diesem Interview anspricht scheinen die selben zu sein, mit denen sie ihr komisches Buch verkauft, also …
-- Hitler: Die Aufgaben der Frau (1936)
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| … Wenn heute eine weibliche Juristin noch soviel leistet und nebenan wohnt eine
| Mutter mit fünf, sechs, sieben Kindern, die alle gesund und gut erzogen sind, dann
| möchte ich sagen: Vom Standpunkt des ewigen Wertes unseres Volkes hat die Frau, die
| Kinder bekommen und erzogen hat und die unserem Volke damit das Leben in der Zukunft
| weiter geschenkt hat, mehr geleistet, mehr getan! (Quelle)
… „Frauen zum Kind und an den Herd statt in die Chefinnen-Etage“. Irgendwelche völkischen Theorien mag ich der Guten nicht unterstellen, ich glaube auch nicht, dass sie diesen Aspekt gemeint hat. Viel mehr glaube ich, dass sie einfach nur ihre Heimchen-Ideologie an die Frau bringen wollte.
Jetzt mag man diese Vorstellung einer Rollenverteilung unterstützen, belächeln, nicht gutheißen oder von mir aus vehement ablehnen, aber wenn es sich dabei um genau die handelt, die sie gut findet, dann war sie das aus ihrer Sicht auch in der NS-Zeit.
Mir ist ihr Weltbild egal, das mediale Umerziehungslager aber kotzt mich einigermaßen an. Solange die Freiheit des Nächsten nicht eingeschränkt wird, sind Werte zu respektieren. Alle.
Roland
Aquahu akbar!